Kehlkopfkrebs
Nikotin und Alkohol sind die Hauptrisikofaktoren
BEZIRK (eha). Heiser zu sein, ist gerade in der kälteren Jahreszeit meist kein Grund zur Sorge. Hält das Kratzen im Hals aber wochenlang an, so kann mehr als eine Erkältung hinter den Beschwerden stecken, nämlich beginnender Kehlkopfkrebs. Gerade Raucher zählen zur Hochrisikogruppe. Sie sollten sich daher - auch ohne Anzeichen - regelmäßig durchchecken lassen", empfiehlt HNO-Facharzt Dr. Jan Andrle vom BKH Reutte.
Gefährliche Kombination aus Nikotin und Alkohol
Aktuell werden in Österreich pro Jahr etwas mehr als 1.000 Fälle von Kehlkopfkrebs diagnostiziert – besonders bei Männern, knapp ein Fünftel der Fälle betrifft aber auch Frauen: „Einer der Hauptgründe, warum diese Tumorart auftritt, ist der Tabakkonsum. Richtig gefährlich wird es, wenn zum Nikotin dann noch vermehrt Alkohol hinzukommt“, erläutert Dr. Andrle. Aber auch Humane Papillomaviren, kurz HPV, die oftmals beim Oralverkehr übertragen werden, stehen im Verdacht, an der Entstehung der Krankheit beteiligt zu sein.
Anhaltende Heiserkeit abklären lassen
Ständige Heiserkeit oder anhaltende Stimmveränderung, Reizhusten und ein Fremdkörpergefühl können auf Kehlkopfkrebs im Frühstadium hinweisen. Schluckstörungen, Halsschmerzen und Atemnot kommen im weiteren Verlauf hinzu. „Je früher Kehlkopfkrebs bzw. seine Vorstufen behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen. Im Frühstadium können wir gut bestrahlen oder relativ schonend operieren und oft die wichtigen Kehlkopffunktionen erhalten“, erklärt der HNO-Fachmann.
Verzicht als beste Vorsorge
Muss der Kehlkopf gänzlich entfernt werden, kann nur mehr eine Kanüle im Hals das Atmen ermöglichen und das Sprechen muss mithilfe eines Trainings der sogenannten Speiseröhrenstimme oder durch Implantation eines „Sprechventils“ erneut erlernt werden. Betroffene verlieren nicht nur ihre Stimme, sondern auch sehr viel an Lebensqualität: „Eine hundertprozentige Prophylaxe gibt es nicht, aber durch den Verzicht auf Nikotin und Alkohol kann man das Erkrankungsrisiko deutlich senken“, betont Dr. Andrle.
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