Herbert & Doris Buchegger
20.000 Kilometer durch Afrika waren ein Erlebnis

Die Erlebnisse von Doris und Herbert Buchegger sind einzigartig. Afrika wird ihnen nachhaltig in Erinnerung bleiben. | Foto: Herbert & Doris Buchegger
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  • Die Erlebnisse von Doris und Herbert Buchegger sind einzigartig. Afrika wird ihnen nachhaltig in Erinnerung bleiben.
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Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn Herbert und Doris Buchegger unterwegs sind, könnte diese Erzählungen ganze Bücher füllen.

LECHASCHAU/AFRIKA. Hinaus in die Ferne, für Herbert und Doris Buchegger gibt es nichts Schöners. Wenn sie das Reisefieber packt, packen sie allerdings so wenige Dinge, wie irgendwie möglich, in ihre Taschen und machen sich auf den Weg. Mit den Motorrädern, Harleys, um genau zu sein. Im Frühsommer ging es los in Richtung Afrika und damit begann das neueste Abenteuer, eines von inzwischen vielen, das die beiden gemeinsam gemeistert haben.

Die Erlebnisse von Doris und Herbert Buchegger sind einzigartig. Afrika wird ihnen nachhaltig in Erinnerung bleiben. | Foto: Herbert & Doris Buchegger
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Start in Kapstadt

Mit dem Flieger ging es nach Kapstadt und von hier mit den Harleys weiter durch den Kontinent. Geplant war ursprünglich, dass in der Folge die Motorräder nach Australien verschifft werden, Herbert diese in Australien in Empfang nimmt und dann durch das Land der undendlichen Weiten reist, während Doris einen Zwischenstopp in der Heimat einlegt. Erst später wollte sie wieder dazustoßen, um dann noch ein paar tausend Kilometer gemeinsam zu fahren.

Reisepläne etwas abgeändert

Zwischenzeitlich wurden die Reisepläne ein  wenig "umgemodelt", nämlich dahingehend, dass auch Herbert von Afrika aus nicht nach Australien, sondern wieder in die Heimat flog: "Die Motorräder sind sehr lange mit dem Schiff zwischen den Kontinenten unterwegs. Zwischen dem Verladen und dem Entgegennehmen vergeht viel mehr Zeit, als wir vermutet haben", erzählt Doris, warum Gatte Herbert nun doch mit nach Hause gekommen ist.
Die Zeit daheim nützen die beiden, um Kraft für die nächsten Abenteuer zu sammeln, und derer wird es auch in Australien viele geben, davon sind die beiden motorradbegeisteten Außerferner überzeugt.

Wie es ihnen in Afrika ergangen ist, lesen Sie in nachfolgendem Reisebericht der beiden, der während ihrer Reise entstanden Ist.

Abenteuer Afrika……

Ein Reisebericht von Herbert und Doris Buchegger

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Chaotisch geht es zu in Ugandas Hauptstadt Kampala. Heute gibt es in Ugandas Metropole angeblich die meisten Verkehrstoten weltweit. Warum, das wird uns schnell klar.
Mit 30 Km/h werden wir von Motorradtaxis, Kleinlastern und verbeulten Autos durch die Stadt geschoben. Berührungen mit Lenkern und Knien inklusive. Die Polizei hat nur die Aufgabe einen Verkehrsinfarkt zu vermeiden. Als uns ein Rettungswagen mit Blaulicht überholt, ist das unsere Chance. Wir hängen einige Zentimeter an seiner Stoßstange, so können wir unsere Kupplung etwas entlasten.

Die Reise begann in Kapstadt…..
Die Motorräder wurden vom Container entladen, mit Benzin befüllt, die Batterie angeschlossen. Das Gepäck sortiert mit den Ersatzteilen, so konnte es am zweiten Tag losgehen. Doch wir kamen nicht weit. Durch den undichten Container hatte sich das Salz bei Doris Motorrad in das Schaltgestänge gefressen, sodass sie ihr Motorrad nur bis zum zweiten Gang schalten konnte. Es war allerdings schnell zerlegt, geschmiert, und nach einer Stunde waren wir jetzt endgültig on the road.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Die erste Nacht am Atlantik
Unsere erste Nacht am Atlantischen Ozean im Zelt sollte kühl und windig werden. Erste Vorboten des Winters im Juni in Südafrika. Wir zogen es vor, im Landesinneren der Route 62 bis zur Gardenroute zu fahren, da waren die Temperaturen angenehmer. Über Durban, Johannesburg ging es nach Botswana.
Den teuren COVID-Test machten wir umsonst. Unser Impfpass sollte in allen neun Ländern genügen.

Nächste Station Botswana
Jetzt ging es quer durch Botswana ins Okavango-Delta nach Maun. Unser Zelt stand an einem Ausläufer des Okavango, wo sich 50 Meter entfernt die Krokodile am Morgen sonnten.
Nach 5 Tagen hieß es Abschied nehmen von "neuen Freunden".
Unser nächstes Ziel der Baobab Park mit 4000 Jahre alten Bäumen. Am Lagerfeuer unter sternklarem Himmel blieben wir gleich 2 Tage. Die Einfahrt zu Elephants-Sands forderte uns jetzt so richtig. Tiefer Sand war Herausforderung für Mann und Maschine. Nur nicht die Kupplung überhitzen. Die Elefanten zog es am Nachmittag zum See, da hatten wir sie eine Armlänge vor uns. Wir konnten vom Zelt aus in der Nacht noch einige Tiere beobachten. Auf der Straße nach Kasane begegneten wir immer wieder Elefanten, Zebras und Giraffen.
In der Dämmerung war äußerste Vorsicht geboten. Die Safari morgens um 5 in den Chobe Nationalpark war eisig kalt. Doch wir wurden belohnt mit einer großen Vielfalt von Tieren unter anderem mit einem Rudel Löwen.

Auf nach Sambia
Der Grenzübertritt nach Sambia gestaltete sich langwierig. An Afrikas Grenzen muss man immer mehrere Stunden einplanen, Zeit hat hier einen anderen Begriff.
Jetzt beginnt in Sambia das richtige Afrika. Keinerlei Infrastruktur, wenig Tankstellen und Übelste Straßen. Es begann schon hinter Livingstone mit Spurrillen aus denen wir kaum noch herraus kamen.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Der Weg in Richtung  Tansania
Und doch waren die 1500 Kilometer zur Grenze Tansanias wunderschön. Die Dörfer mit ihren blitzsauberen Strohhütten, die freundlichen Menschen, die uns immer zuwinkten, und sich immer etwas ängstlich näherten, machten die Tage zu einem besonderen Erlebnis. Doch der letzte Tag in Sambia zur Grenze Tansanias in Tuduma hatte es dann doch in sich.
Badewannen große Löcher, Staub, und große Steine forderten von und alles.
Von der entspannten Abfahrt am Morgen ist nichts mehr geblieben. 10 Stunden für 150 Kilometer war mühsam. So konnte auch ein Sturz im tiefen Sand nicht ausbleiben. Die Belastung der Harleys mit all dem Gebäck war enorm.

Von Tansaniaweiter nach Ruanda
Tansania war doch einiges besser, nur die vielen Speedbreaker waren extrem nervig. Der Luftfilter hatte wieder einmal eine dringende Reinigung nötig.  Durch den teuren Benzinpreis war extrem wenig Verkehr auf den Straßen. Übernachtungsmöglichkeiten boten sich auch nicht viele an. Die letzten hundert Kilometer bis Ruanda waren extrem schlecht. Kilometerlange Baustellen mit viel Staub, doch jetzt waren wir an der Grenze in Ruanda.

Unheil gerade noch abgewendet
Der Zollbeamte stempelte mein Carnet falsch, was ich zum Glück bemerkte, sonst wären 6.000 Euro Kaution verloren. Mit meiner Freundlichkeit war es dann auch vorbei. Nach siebentausend Kilometer Linksverkehr hieß es jetzt nach rechts zu wechseln.
Ruanda erwartete uns mit sauberen Straßen, genügend Tankstellen und endlich wieder einmal ein Kaffee. Nach drei Tagen in der Hauptstadt Kigali ging es südlich zum Genozid Memorial Murambi, wo innerhalb von 100 Tagen ca. 800.000 Tutsi und Hutu hingerichtet wurden.
Die Stimmung bei den toten Körpern war bedrückend.
Durch einen schönen Regenwald ging es nun zum Lake Kivu, der zur Hälfte von der Dem. Rep. Kongo beansprucht wird. Der herrliche Sonnenuntergang über dem See mit den Bananenplantagen war richtiges Afrikaffeeling.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Nächstes Ziel Uganda
Nach dem wir Ruanda in allen Richtungen durchquert hatten, stundenlang durch Teeplantagen fuhren, standen wir an der Grenze in Uganda. Nach dem üblichen stundenlangen Grenz- Prozedere waren wir im Land. Die Regenzeit hat uns voll erwischt. So starke Regenfälle hatten wir noch nie erlebt. Den ganzen Tag lang kämpften wir mit Bussen und LKWs, die uns immer wieder von der Straße drängten. An der Nilquelle in Jinja machten wir regenbedingt drei Tage Pause.

Längere Pause in Mombasa
In Nairobi am Camping noch Öl gewechselt dann ging es nach Mombasa, zu unserer ersten längeren Pause. 3 Wochen am Diani Beach ausspannen und die Motorräder wieder vorbereiten für die nächste Tour.

Zurück in Richtung Süden
Jetzt ging es nur mehr wieder Richtung Süden. Bei der Ausreise aus Kenia wollte der Grenzbeamte 1147 Euro, angeblich war mein Motorrad über drei Jahre im Land. Es wurde vergessen, das Motorrad aus dem Computer zu löschen, was wieder der ganzen Nachmittag dauerte.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Brütende Hitze in Malawi
Nach einigen Tagen durch Tansania standen wir an der Grenze in Malawi. Nach vielen Stempeln und brütender Hitze, waren wir im Land. Die erste Polizeikontrolle mit verbundener Korruption lässt Grüßen.
Wir füllten alle Reservekanister, denn Benzin gab es nur in größeren Städten. Wir nahmen die Route durch die Berge, denn zum Malawisee reichte der Benzin nicht. Jetzt hieß es Sambia von Ost nach West zu durchqueren.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Action und Party in Windhoek
Am 800 km langen Caprivistripp brannten immer wieder neben der Straße Feuer, sodass sich nur wenige Tiere zeigten. Entlang dem Etosha N.P. ging es Nordwärts Richtung Angola zum Volk der Himba. Wir wurden in einem Dorf herzlich aufgenommen und hatten auch viel Spaß.
Der geplante Stopp in Windhoek von einer Woche, verlängerte sich auf 4 Wochen Action und Party. Besuch vom Konsul am Camping bis zur Titelseite der Afrikanszeitung, Motorradtouren mit dem Harleyclub war alles dabei.

Sossusvlei war ein echtes Highlight
Die Fahrt zum Sossusvlei war dann das Highlight. Doch jetzt müssten wir uns von unseren vielen neuen Freunden trennen, denn die Harleys mussten ja irgendwann nach Australien verschifft werden.

Foto: Herbert & Doris Buchegger

Vorbereitungen für Australien
Wir hatten ja noch 1500 km bis nach Kapstadt vor uns, Ölwechsel, neue Reifen vor allem vier Tage Motorradwäsche waren noch harte Arbeit. Um durch die Quarantäne in Australien zu kommen darf nicht der geringste Schmutz am Bike sein.
Wir konnten kaum glauben, auf den letzten Kilometern zum Hafen, dass wir die letzten 20.000 Kilometer ohne größere Probleme gemeistert haben.
Es stimmte uns doch etwas nachdenklich, den afrikanischen Kontinent nach fast sechs Monaten zu verlassen.

Das Abenteuer geht weiter
Die Harleys sind am Weg nach Australien.  Abenteuerliche Strecken warten da sicher wieder auf uns.

Besser informiert

Weitere Berichte über die Reisen von Herbert und Doris Buchegger finden Sie hier.
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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