ATIB - es geht ums Teilen, sowohl die Freuden als auch die Sorgen

Vorbeter Adil Yildiz
96Bilder

REUTTE (as). Der Verein ATIB eröffnete das neue Kulturzentrum in der Allgäuer Straße und sorgte mit einem großartigen Fest für viel Trubel und gute Laune.

Begegnen und Wahrnehmen, vielleicht kann man auch sagen, »Tag der offenen Moscheetüre«. Jedenfalls war dem Besucher einiges geboten und es konnte eine gute Gelegenheit um Vorurteile abzubauen wahrgenommen werden.

Musik, kulinarische Besonderheiten und jede Menge offenes Staunen darüber, was in der Zeit zwischen dem Verschwinden der alten Werkstatt und dem Auftauchen des Kulturzentrums alles geschehen war und was in das unscheinbare Gebäude eingebracht wurde.

Ein Ort an dem man sich treffen kann, Freunde findet und Mensch sein darf.

1965 ist der erste Gastarbeiter nach Reutte gekommen um im Metallwerk Plansee zu arbeiten. 1972 bewilligte Plansee im damaligen »Ledigenheim« einen Gebetsraum.

Diese Unterkunft wurde bis zum Abriss 1990 genutzt. Mit dem Umzug der Gebetsräume in den Untermarkt 16 wurde dann auch der Name ATIB angenommen. Der noch junge Kulturverein in Österreich wurde seinerseits 1988 gegründet.

Die ersten Ansätze, ein eigenes Gebäude zu kaufen, wurden bereits 1993 angedacht, damals war dies aber nicht möglich. Erst 1999 schaffte es der Verein, das Gebäude in der Allgäuer Straße zu erwerben und mit den konkreten Umbauten zu beginnen.

Komplikationen rechtlicher Natur legten das Projekt fünf Jahre lahm und erst 2004 konnte richtig durchgestartet werden.

Mit enormer Eigenarbeit der Mitglieder und einiges an Geld veränderte sich das Gebäude äußerlich, für alle zu sehen, und besonders im Inneren, wofür am Wochenende die Türen geöffnet wurden.

Das Kulturzentrum steht heute als Kleinod am Ortseingang von Reutte und beherbergt allerlei liebevoll gestaltete Räume. Natürlich die Moschee, die nach allen Regeln der Religion ausgestattet und ausgerichtet ist. Aber auch verschiedene weitere Räume, wie ein mit schönen Teppichen ausgestaltetes Zimmer, um es sich gemütlich zu machen, eine Möglichkeit des Religionsunterrichts und ein großer Mehrzweckraum sind eingerichtet.

Früher war es nötig bis München zu fahren, um an Feiertagen mit Moslems zu beten, heute geht das, was selbstverständlich erscheint, direkt in Reutte.

Alles unter einem Dach, für eine gemeinsame Pflege von Kultur und Religion.

Doch nun scheinen die schwierigen Zeiten vorbei und es geht heute darum, das Geschaffene weiterzubringen, kulturelle und soziale Zusammenarbeit zu vertiefen und das Fundament zu verstärken.

Daher sagt man hier auch, Gäste sind gerne gesehen, auch wenn sie nicht Moslems sind. Man hat vielleicht ein wenig Angst vor dem Ungewissen, Vorurteile und Klischees sind allgegenwärtig und bedürfen noch einer langen Entwicklung, bis sie letztlich in Vergessenheit geraten.

Dieses erste Fest war bunt besucht und als Eröffnung des Kulturzentrums etwas besonderes. Der Veranstalter zeigte sich zufrieden, wenn das Wetter gepasst hätte, wäre es perfekt geworden.

Dabei bleibt es aber nicht, es wird auch künftig einiges getan.

ATIB steht für „Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit“, diesem Namen wollen die Mitglieder gerecht bleiben und planen bereits die Teilnahme an Veranstaltungen in Reutte wie etwa dem Mobilitätstag und auch für den Weihnachtsmarkt ist eine Idee vorhanden.

Dieses Fest soll zur Tradition werden und den Veranstaltungskalender bereichern.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.