Spatenstich in Pflach
Bald fließt reichlich Saft aus Außerferner Äpfeln

Nach jahrelanger Vorbereitungszeit ist man in die Zielgerade eingebogen: In Pflach erfolgte der Spatenstich für die erste Obstverarbeitungsanlage im Bezirk Reutte.

PFLACH. Die Anfänge für dieses Projekt reichen weit zurück, bis Dezember 2010, um genau zu sein. Damals wurde ein Arbeitskreis gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, eine Obstpressanlage im Bezirk zu errichten. Doch die Hürden waren groß und so zogen die Jahre ins Land.

OGV-Reutte als treibende Kraft

Gebündelt waren die Bemühungen immer beim Obst- und Gartenbauverein Reutte. Langzeitobmann Richard Gruber wurde nie müde, das Projekt voranzutreiben. Erst unter seiner Nachfolgerin Karin Huber kam man der Umsetzung näher. Auch, weil man in der Gemeinde Pflach mit Bürgermeister Karl Köck an der Spitze und Hubert Gruber als Obmann der Gemeindegut-Agrargemeinschaft wichtige Mitstreiter fand. 

Bald fließt selbstgepresster Saft aus Außerferner Äpfeln

2021 wurde es nochmals "holprig"

Als man schließlich 2021 Vermessungsarbeiten am Standort begann, sah man den ersten Saft schon aus der Presse rinnen, doch es kam anders. Die Behörde forderte die Schaffung von Ausgleichsflächen, man kam in die Vogelbrutzeit hinein und schließlich ließen die ständig steigenden Baukosten die Sorgenfalten bei den Projektverantwortlichen immer tiefer werden.

Offizieller Spatenstich in Pflach: Jetzt wird das Projekt zügig umgesetzt. | Foto: Reichel
  • Offizieller Spatenstich in Pflach: Jetzt wird das Projekt zügig umgesetzt.
  • Foto: Reichel
  • hochgeladen von Günther Reichel

Projektkosten liegen bei 280.000 Euro

Mit dem Spatenstich am Mittwochnachmittag steht der Realisierung des Projektes jetzt aber nichts mehr im Wege. 280.000 Euro werden investiert. Um diese Summe nicht zu überschreiten, musste das Projekt kurzfristig nochmals abgeändert werden. Anstelle eines festen Bauwerks kommt nun eine Containerlösung, mit der aber alle gut leben. 

Container beherbergen die Pur-Genusspresse

240 Quadratmeter Gebäudefläche werden schon bald zur Verfügung stehen. Dank der Containerbauweise geht die Umsetzung jetzt zügig voran. Am 18. Juli werden die Bauteile angeliefert, bis spätestens Ende Juli sollte man so weit sein, dass man mit der Ausstattung beginnen kann. Kernstück wird natürlich die Obstpresse. Die wird künftig den Namen "Pur - Die Genusspresse" tragen.

Haben Sie Obstbäume, bzw. bauen Sie eigenes Gemüse an

Erste Pressung Ende August

Ende August 2023 möchte man den ersten Saft aus Außerferner Äpfeln probehalber pressen, ab September soll die Anlage dann immer samstags bis zu 500 Liter Apfelsaft in der Stunde erzeugen.

Obstpressung nur für Mitglieder

Nützen können die Anlage sämtliche Mitglieder von Obst- und Gartenbauvereinen aus ganz Tirol. Vornehmlich werden es wohl Außerferner sein, die vom Angebot Gebrauch machen, denn in den anderen Bezirken gibt es Pressanlagen schon lange, insgesamt sind es 33, die über das Land verteilt stehen.

Foto: Reichel

Jeder bekommt den Saft der eigenen Äpfel

Eine Besonderheit liegt darin, dass bei der Pressung jeder den Saft der eigenen Äpfel mitnehmen kann. Es findet also keine Sammelpressung statt. Das dürfte die Freude sicher steigern, zumal die Kosten überschaubar sind: 58 Cent werden pro Liter verrechnet, zuzüglich Verpackung.

35 bis 40 Tonnen Jahresleistung

Beim Obst- und Gartenbauverein Reutte rechnet man mit 35 bis 40 Tonnen Äpfeln, die künftig angeliefert werden. Heuer, im ersten Jahr, wird es wohl noch etwas weniger sein - weil sich das Angebot erst herumsprechen muss, und 2023 wohl kein so ganz gutes Apfeljahr wird, zumindest was die Erntemenge anlangt. 

"Jetzt soll bitte jeder einen Apfelbaum pflanzen",

äußerte Obfrau Karin Huber einen Wunsch für die Zukunft.

Foto: Reichel

Zur Sache

Beim Obst- und Gartenbauverein Reutte laufen sämtliche Fäden für die Obstpressanlage zusammen. Ohne Partner ginge es aber nicht.
Die Gemeindegut-Agrargemeinschaft Pflach stellt die benötigte Grundfläche am Ortseingang, nahe der Postgarage, zur Verfügung. Die Gemeinde Pflach ist als wichtiger Projektpartner dabei. Auch die Regionalentwicklung Außerfern brachte ihr ganzes Knowhow ein. Begleitet wurden alle Bemühungen vom Landesverband der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine.
Die Finanzierung erfolgt über die Projektpartner, bzw. über Fördergelder. Der OGV-Reutte hat für die Umsetzung einen Kredit aufgenommen.


Spenden erwünscht

Unterstützung erhofft man sich auch in Form von Spenden, die man zweckgebunden an den Verein tätigen kann.
Spendenkonto
Firmen, Institutionen, ebenso natürlich private Personen, können Spenden auf das
Konto AT39 2050 9000 0030 6126
bei der Sparkasse Reutte einzahlen.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.