Heimkinder in Tirol
Betroffene und Zeitzeugen gesucht!

Das Heim Martinsbühel mit „Sonderschule (Hilfsschule) für schwachbegabte Mädchen“ wurde im Jahr 2006 geschlossen. | Foto: Kathpress
  • Das Heim Martinsbühel mit „Sonderschule (Hilfsschule) für schwachbegabte Mädchen“ wurde im Jahr 2006 geschlossen.
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  • hochgeladen von Evelyn Hartman

TIROL/AUSSERFERN. Ein Forschungsprojekt am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck untersucht die Missbrauchsvorkommnisse in kirchlichen Heimen in Tirol ab 1945. Nun wird nach ehemaligen Heimkindern, Verwandten und Mitarbeitenden gesucht.

Zustände in den Heimen klären

Begleitet von der Dreierkommission Martinsbühel startete mit 1. Juni 2020 ein zweijähriges Forschungsprojekt zu den kirchlichen Heimen in Tirol nach 1945. In diesem Zusammenhang suchen Friedrich Stepanek (Universität Innsbruck) und Ina Friedmann (Wissenschaftsbüro Innsbruck) Personen, die in einem der folgenden Heime untergebracht waren und von ihren Erfahrungen erzählen möchten: Martinsbühel, Scharnitz, Josefinum/Volders, Bubenburg/Fügen, St. Josef/Mils, Thurnfeld/Hall und Elisabethinum/Axams.

Zeitzeugen sollen berichten

Ebenfalls gesucht werden Zeitzeugen, die in einer dieser Einrichtungen gearbeitet haben oder beruflich damit zu tun hatten. Zum Beispiel Mitarbeiter der Schuldirektion (ehemalige Bezirks- und Landesschulräte) oder der damaligen Fürsorgebehörden. Auch Personen, die auf anderem Weg mit den Heimen in Berührung gekommen sind, z. B. Verwandte von früher dort lebenden Kindern, könnten einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung geben.

Dabei geht es um folgende Fragen: Wo lagen Aufsichtspflichten und wie wurden diese wahrgenommen? Wie sah der Alltag der Betroffenen unter kirchlicher Betreuung aus? Es geht um den emotionalen und körperlichen Umgang mit den Betroffenen, um Schulunterricht und Ausbildung, Arbeit und hygienische Verhältnisse. Es geht aber auch um Ausbildung, Tätigkeitsbereiche und Aufgabengebiete des Personals.

Streng vertraulich

„Alle Informationen werden streng vertraulich behandelt“, betonen die Forscher. Die Interviews werden wissenschaftlich verwendet. Zeitzeugen können sich schriftlich oder per Telefon melden.

Kontakt

Postanschrift: 
Forschungsprojekt konfessionelle Heime Tirol
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Innrain 52d

Telefon
+43 512 507 44 016

Email:
ina.friedmann@uibk.ac.at
friedrich.stepanek@uibk.ac.at

Weitere Informationen finden Sie unter Studie zu Martinsbühel

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