Initiative im Nahverkehr
Das Taxi soll im Raum Reutte "auf Abruf" kommen

Besucher der Sitzung, Vertreter der Umlandgemeinden und des Tourismusverbandes, sowie der Gemeinderat von Reutte hörten den Ausführungen interessiert  zu. | Foto: Reichel
  • Besucher der Sitzung, Vertreter der Umlandgemeinden und des Tourismusverbandes, sowie der Gemeinderat von Reutte hörten den Ausführungen interessiert zu.
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Mit einem neuen System soll der öffentliche Nahverkehr im Großraum Reutte besser angenommen werden. "On demand" heißt das System, das alles besser machen soll.

REUTTE. On demand, oder in der Übersetzung auf Anfrage, bzw. auf Abruf soll der öffentliche Nahverkehr künftig in Reutte und den umliegenden Gemeinden funktionieren. Damit möchte man den Nahverkehr attraktiver machen. Künftig sollen mehr Menschen auf das eigene Auto verzichten, und "on demand" mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Präsentation im Gemeinderat

Wie das funktionieren kann, das erklärte Franziska Daetz vom Verkehrsverbund Tirol (VVT) im Reuttener Gemeinderat. Deren Mitglieder hörten interessiert zu, ebenfalls viele anwesende Besucher der Sitzung und - eine absolute Seltenheit - Bürgermeister der Umlandgemeinden, sowie Vertreter des Tourismusverbandes. Helmut Schönherr (Pflach), Hansjörg Fuchs (Lechaschau), Wolfgang Winkler (Ehenbichl) und Rüdiger Reymann (Vbm. Höfen) wollten sich ebenso wie TVB-Obmann Hermann Ruepp und GF Ronald Petrini aus erster Hand informieren lassen, was da angedacht ist und was auf jene Gemeinden zukommt, die in das System eingsteigen.

Ein sehr flexibles Modell

Angedacht sind Sammeltaxis oder kleinere Sammelbusse, die nicht nach einem starren Fahrplan auf einer einzigen Route verkehren, sondern flexibel unterwegs sind. Total flexibel, was die Fahrzeiten anlangt, nämlich auf "Abruf" und weitgehend flexibel hinsichtlich der Fahrtrouten.

Mit einer App geht es am einfachsten

Im Idealfall haben die künftigen Fahrgäste die passende App am Handy. Über diese App kann man einen  Bus bzw. das Ruftaxi ordern. Die Anforderung kommt in eine Zentrale und wird mit weiteren Anforderungen bestmöglich zusammengelegt. Ein im Hintergrund installiertes Programm fügt so eine Route zusammen, entlang derer möglichst viele Menschen zu- bzw. am gewünschten Zielort wieder aussteigen können.
Der Zielort selbst wird dabei in den meisten Fällen nicht hundertprozentig dem tatsächlichen Zielwunsch entsprechen, das wäre zu kompliziert. Aber innerhalb eines Radius von 200 bis 300 Metern, vielleicht sogar weniger, werden sich fix benannte Zu- und Ausstiegspunkte finden, die vom Ruftaxi angefahren werden.
Nur bei Personen mit Handicap geht es "genauer", diese werden auf Wunsch vor der Haustüre abgeholt und zur Wunschadresse gefahren. Bis vor die Türe, soweit das eben möglich ist.

Auch die Fahrer müssen flexibel sein

Von den künftigen Fahrern, welchen diese Dienste bedienen, braucht es ebenfalls Flexibilität. Sie müssen gemäß jener Routen innerhalb des Versorgungsgebietes fahren, die ihnen ins Fahrzeug auf einen Routenplaner gesendet werden. Die Routenführung erfolgt somit automatisiert.
Im besten Fall ist das auch bei der Bezahlung der Fall. Wer sich die App aufs Handy lädt, kann auf dieser ein Zahlungsmittel hinterlegen, z.B. eine Kreditkarte, und schon kann die Bestellung und ebenso die Bezahlung per App erfolgen.

Wer die technischen Voraussetzungen für die App bzw. die automatisierte Bezahlung nicht hat, der kann sich auch telefonisch das Ruftaxi bestellen und bar beim Fahrer bezahlen.

Die Kosten sind überschaubar

Die Kosten sind laut einer Aufstellung des VVT überschaubar. Die "Normalfahrt" wird 1,30 Euro kosten. Im günstigsten Fall fährt man überhaupt nur um einen Euro. Der Tarif richtet sich nach mehreren Faktoren, etwa danach,, wieviele "Waben" - dem geltenden Tarifmodell des VVT - man durchfährt. Sind es mehrere Waben, wird es teurer. Leistbar bleibt das System allemal, da die Gemeinden mitzahlensollen. Angedacht ist ein Sockelbetrag, um die Tarife unten und die Attraktivität des Modells hoch zu halten.

Reutte ist sehr interessiert

Der Reuttener Gemeinderat sprach sich mit 18 zu einer Stimme (Stimmenthaltung) dafür aus, das Modell weiter voranzutreiben und im Idealfall auch umzusetzen.
Bis das "On demand"-Taxi fahren kann, wird es aber Dauern. Franziska Daetz sprach von einer Vorlaufzeit von acht bis elf Monaten. Danach könnte ein einjähriger Probebetrieb starten. Läuft alles nach Wunsch, dann würden im öffentlichen Nahverkehr im Raum Reutte neue Zeiten anbrechen.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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