„Erste Hilfe“ für die Seele

v.l.n.r.: Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Dr. Mathias König und Bezirksrettungskommandant Philipp Kerber mit Pflegedirektor David Heitzinger, MSc. und ÄD Prim. Dr. Eugen Ladner vom BKH Reutte. | Foto: BKH Reutte
  • v.l.n.r.: Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Dr. Mathias König und Bezirksrettungskommandant Philipp Kerber mit Pflegedirektor David Heitzinger, MSc. und ÄD Prim. Dr. Eugen Ladner vom BKH Reutte.
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REUTTE. Schwere Unfälle, ein plötzlicher Todesfall, eine akute Erkrankung mit Todes- folge – Ereignisse, die unvorhergesehen und plötzlich über ein Menschenleben hereinbrechen, reißen oft tiefe Wunden in die Psyche der Angehörigen. Um diese Menschen in diesen belastenden Ausnahmesituationen nicht allein zu lassen und sie bestmöglich zu betreuen, ging das BKH Reutte nun eine spezielle Kooperation mit dem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes der Bezirksstelle Reutte ein.

Ein traumatisches Erlebnis versetzt viele Personen erst einmal in einen Schockzustand. Es fällt ihnen schwer, klar zu denken. Sie fühlen sich niedergeschlagen, wie betäubt und aus der Bahn geworfen. „Neben der bestmöglichen medizinischen Betreuung unserer PatientInnen, möchten wir auch deren Angehörigen in solch akuten Krisen eine eigene, für sie passende intensive Betreuung zuteilwerden lassen“, betont Prim. Dr. Eugen Ladner, Ärztlicher Direkter des Bezirkskrankenhauses Reutte die Intention der neu eingegangenen Kooperation, „es ist notwendig, dass jemand da ist, der Möglichkeiten zur Bewältigung sowie zur Stabilisierung und Wiederherstellung der eigenen Handlungsfähigkeit aufzeigt.“

Keine Therapie, sondern kurzfristige Akutbetreuung

Bei der Krisenintervention handelt es sich nicht um eine therapeutische Maßnahme im eigentlichen Sinn, sondern um eine kurzfristige, psychosoziale Akuthilfe bei einem tragischen Vorfall im Leben eines Menschen. Sie kommt während und kurz nach dem Ereignis zum Einsatz, noch bevor die Betroffenen Nachbetreuung durch PsychotherapeutInnen oder FachärztInnen der Psychiatrie erhalten. „Direkt nach einem schweren Unfall, einem Gewaltverbrechen, Katastrophen, Suiziden, Kindernotfällen oder bei Verlust der Lebensgrundlage versuchen die MitarbeiterInnen des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes den körperlich unversehrten, aber psychisch meist stark traumatisierten Angehörigen und Betroffenen beizustehen“, erklärt Bezirksrettungskommandant Philipp Kerber über die Aufgaben seines Teams.

Im Regelfall ist das Einsatzgebiet direkt am Ort des Geschehens. Aber auch die Betreuung von Angehörigen nach der Einlieferung des/der Patienten/Patientin ins Krankenhaus gehört zum Job und bewährt sich immer häufiger.
Gerade im Krankenhausalltag ist diese bedeutsame Hilfestellung für traumatisierter Angehörige und PatientInnen oft eine große Herausforderung für das medizinische und pflegerische Personal. Ein Umstand, der die Zusammenarbeit des Bezirkskrankenhauses mit den speziell ausgebildeten MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes Bezirksstelle Reutte umso wertvoller macht. „Wenn es die Situation erfordert, können unsere Ärzte und die PflegemitarbeiterInnen nun das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes in Anspruch nehmen, so Pflegedirekter David Heitzinger.

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