Erste Liebe und viele Fragen - die First Love Ambulanz am BKH Reutte hilft weiter
REUTTE (eha). Wer kennt ihn nicht, den berühmten Dr. Sommer aus der Bravo, der Mädchen und Jungs im pubertären Alter mit Tipps zu Sex und Verhütung versorgte? Aufklärungsunterricht schwarz und weiß war einst für viele die einzige Möglichkeit, sich über Liebesdinge zu informieren. Vor allem dann, wenn`s bei den eigenen Eltern diesbezüglich an Gesprächsbereitschaft zu einem vermeintlichen Tabu-Thema mangelte. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert, die Gesellschaft ist auch in Sachen Sex offener geworden. Und für Jugendliche gibt`s inzwischen Anlaufstellen, wo in direkten Gesprächen die vielen Fragen zur ersten Liebe und damit zur Verhütung beantwortet werden können. Eine beispielgebende findet sich unter anderem am Reuttener Bezirkskrankenhaus – die First Love Ambulanz.
Ein Erfolgsmodel
Die gynäkologische Beratungsstelle mit Modellcharakter war die Idee von Gynakologie-Primar Dr. Gerald Pinzger. Auf seine Initiative hin erfolgte im Jahr 2000 die Gründung der Institution am BKH in Reutte - und das mit Erfolg. Seither haben rund 3.000 Mädchen das Angebot genützt. Mit Oberärztin Renate Luze und ihrer Kollegin Susanne Lechner stehen den Mädchen zwei erfahrene Gynäkologinnen zur Seite – sei es in Verhütungsfragen, bei Beziehungsproblemen oder Regelbeschwerden. Ebenso klären sie über HIV und andere Geschlechtskrankheiten auf. „Zwischen sechs und acht Mädchen kommen pro Woche in die Sprechstunde. Das Alter reicht von zehn bis 18 Jahren, wobei die meisten zwischen 14 und 16 Jahre alt sind“, weiß Pinzger und fügt hinzu "Aktuell stellen wir fest, dass immer mehr junge Frauen eine hormonfreie Verhütung wollen, also weg von der Pille, und sie auch klare Vorstellungen über alternative Verhütungsmethoden haben“.
Infos und Kontakt
Die Sprechstunde findet am Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr in der gynäkologischen Ambulanz des Bezirkskrankenhauses Reutte statt. Eine Voranmeldung ist nicht zwingend notwendig, wäre aber von Seiten der Ärztinnen erwünscht. Die Beratung – gedacht für Mädchen bis 18 Jahre – ist kostenlos und unterliegt natürlich der Schweigepflicht. „Auch der Freund oder eine Freundin kann mitgebracht werden. Ebenso können Fragen des sexuellen Missbrauchs besprochen werden“, so OÄ Dr. Renate Luze.
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