Pflege-Strukturplan im Außerfern

Fokus auf alternative Versorgung und Personal

Wie es in den kommenden zehn Jahren im Bezirk Reutte mit der Pflege weitergeht, steht dank dem neuen Strukturplan fest. Präsentiert wurde dieser am Donnerstag, den 1. Juni in der Bezirkshauptmannschaft in Reutte.

REUTTE (eha). Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele stellte gemeinsam mit Kathrin Eberle, Vorständin der Abteilung Pflege des Landes, BH Katharina Rumpf und Bgm. Hanspeter Wagner, Obmann des Bezirkskrankenhausverbandes, den Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033 vor. Wie immer geht es dabei festzulegen, welche Anpassungen notwendig sind, die Weichen stehen grundsätzlich vor allem auf "alternative Versorgungsmöglichkeiten".

Ausbau bei teilstationärer Pflege

Der Strukturplan Pflege stellt dabei eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen im Bereich Pflege. Das Land und die Planungsverbände werden daran in den nächsten Jahren arbeiten. Ein Blick auf die Zahlen zeigt vor allem Handlungsbedarf in der Tagespflege und dem Betreuten Wohnen. Aktuell betreuen rund 160 Pflege- und Betreuungskräfte im Bezirk Reutte knapp 700 Menschen stationär und mobil in den zwei Alten- und Pflegeheimen sowie in einer weiteren Pflege- und Betreuungsorganisation. In der stationären Pflege – also dauerhafte oder kurzzeitige Plätze in Alten- und Pflegeheimen – stehen derzeit 231 Langzeit- und Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung, während die Tagespflege vor Ort aktuell 48 Plätze und das Betreute Wohnen 40 Plätze umfasst.

Einen Ausbau will man aus diesem Grund vor allem der Bereich der teilstationären Pflege vorantreiben. Neben den Tagesbetreuungseinrichtung in Ehrwald, Grän und Elbigenalp gibt es schon konkrete Pläne für eine weitere in Vils. In der Tagespflege sollen weitere 34 Plätze sowie 41 weitere Plätze für das Betreute Wohnen im Bezirk Reutte geschaffen werden.

Regionale Pflegeausbildung im Fokus

Aktuell besuchen 27 StudentInnen das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege, 88 SchülerInnen die Diplomausbildung Gesundheits- und Krankenpflege sowie 11 die Pflegeassistenz-Ausbildung am Campus Gesundheit Reutte. Bgm. Hanspeter Wagner erklärte, dass im Herbst dieses Jahres das 2. Spanierprojekt starten wird. Vor kurzem erst waren 15 Jugendliche aus Spanien zu einem meet & greet zu Gast in Reutte, und zeigten sich sehr interessiert an der Ausbildung.

„Künftig muss es uns gelingen, die positiven Seiten des Pflegeberufs wieder verstärkt vor den Vorhang zu holen, um die Pflegeausbildung zu stärken und mehr junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern“,

betont Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele. Auch in diesem Bereich wird man künftig mit vielen Pensionierungen konfrontiert sein.

Neue Wege für Ausbau der Pflege

Auch die Obleute der vier Planungsverbände (PV) nahmen an der Sitzung in der Bezirkshauptmannschaft Reutte teil. Im Rahmen der Regionalkonferenz wurden die geplanten Bedarfsanpassungen im Strukturplan Pflege 2023 – 2033 mit den BürgermeisterInnen vor Ort besprochen. Bgm. Martin Schädle für den PV Tannheimertal, Bgm. Wolfgang Winkler für den PV Reuttener Talkessel, Bgm. Florian Klotz für den PV Oberes Lechtal sowie Bgm. Markus Köck für den PV Zwischentoren sind demnach für die weitere Umsetzung der Bedarfsanpassungen in der Pflege im Bezirk Reutte verantwortlich. Auch sie sind sich einig, dass man in Zukunft neue Maßnahmen im Bereich der Pflege setzen muss.

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