Ortsgestaltung
Gestaltungspläne für den Reuttener Untermarkt präsentiert
REUTTE (rei). Der Untermarkt in Reutte ist in die Jahre gekommen. Die Neugestaltung steht bevor. Wie es hier einmal aussehen wird, das stellten die planenden Architekten dem Gemeinderat vor.
Ein kleines Grüppchen an interessierten Personen stand am Donnerstag Abend vor der Türe der Bezirkshauptmannschaft. Hier wurde im Sitzungssal den Gemeinderäten und der heimischen Presse das Siegerprojekt für die Neugestaltung des Untermarktes vorgestellt, wobei von den 19 Gemeinderäten gerade einmal zehn anwesend waren.
Planer stellten Pläne vor
Die bekamen dafür Informationen aus erster Hand darüber, wie es im Untermarkt einmal aussehen wird und welche Gedanken hinter den diversen Maßnahmen stecken.
Es war ein weiter Weg der Meinungsfindung, ehe man nun vor der Umsetzung steht. 2020 wird es losgehen, bis Ende 2021 soll sich der Untermarkt völlig neu präsentieren.
Fünf Millionen Euro stehen für die Neugestaltung insgesamt zur Verfügung. "Nach einer ersten Schätzung der Planer wird es diese Summe aber nicht brauchen", erklärte Bürgermeister Luis Oberer und fügte ein "hoffentlich" zur Sicherheit an.
Architektenwettbewerb durchgeführt
Der Planung war ein Architektenwettbewerb vorausgegangen. Elf Architekturbüros und Landschaftsplaner waren eingeladen, fünf einheimische und sechs auswärtige Büros. Zehn Vorschläge wurden abgegeben. Eine Jury, bestehend aus sechs Gemeindevertretern - alle Gemeinderatsfraktionen waren vertreten - und vier Fachpersonen traf nach eingehender Beratung die Entscheidung, Silvia Hartl und Clemens Kolar mit der Neugestaltung zu betrauen. Sie setzten die vorgegebenen Punkte am besten um, befand die Jury.
Der Lech als Vorbild
Die beiden Planer nahmen sich den Lech zum Vorbild, schufen einen fließenden Verlauf der künftigen Straße, die nahtlos in den Bereich für die Fußgänger übergeht. Drei "Inseln" werden den Freiraum attraktiv machen, es wird Schatten geben, blühende Pflanzen, eine neues, dezentes Lichtkonzept, eine neue Möblierung und einiges mehr. Der Untermarkt soll, so die Idee der Planer, als Ganzen wirken. Nichts soll in den Vordergrund treten. So möchte man die Aufenthaltsqualität in diesem wichtigen Reuttener Ortsteil erhöhen.
Ein wichtiges Anliegen, wie auch Bürgermeister Oberer betonte. Eine längere Aufenthaltsdauer sei auch und gerade für die Wirtschaftsbetriebe wichtig.
Von der Neugestaltung sollen Anrainer, Geschäfte, Fußgänger und Radfahrer proftieren, ohne dass der Autoverkehr ausgesperrt wird. Der muss künftig aber langsam durch den Untermarkt rollen und Lenker werden gut beraten sein, vorsichtiger denn je zu fahren. Denn alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt. Radfahrer dürfen weiterhin im Gegenverkehr den Untermarkt befahren. Den "roten Radstreifen" wird es nicht mehr geben. Die Zahl der Parkplätze wird reduziert.
Aufteilung in zwei Zonen
Bei der Neugestaltung wird es zwei Zonen geben. Die erste reicht vom Kreisverkehr beim Hotel Hirschen bis zum "Biomarkt" (Abzweigung Untergsteig). Zone zwei erstreckt sich von hier bis zur Einmündung in die Bahnhofsstraße beim Tourismusverband.
In Zone zwei ist mehr Verkehr zu erwarten, befinden sich hier doch der Lebensmitteldiskonter Billa, der weiterhin Parkplätze braucht. Aber die Flächen werden weniger, die zwei scharfen Ecken um den Parkplatz werden "ausgebügelt". Und wer in Zone eins einfährt, wird dies über eine leichte Rampe tun.
Neue Pflasterungen
Ein wichtiges Thema war die Materialwahl für den fließenden Verkehr bzw. für den Fußgängerbereich. Hier fiel die Entscheidung auf Granit. Es kommen keine kleinformatigen Steine zum Einsatz, sondern deutlich größere. Großfläche Platten werden es aber auch nicht, die würden den Kostenrahmen sprengen. Fußgänger, Rollstuhlfahrer, Personen mit Rollator oder mit Kinderwagen werden aber deutlich komfortabler gehen können, wurde versichert.
Nun werden Details geklärt
Nun heißt es in die Detailplaung einzutreten. Die vorgestellten Pläne dienen als "Richtschnur". Es gilt, mit den Hauseigentümern und Wirtschaftstreibenden Details zu klären. Doch die Richtung ist vorgegeben. "Was wir hier machen, ist für die nächsten 30 Jahre", ist sich Oberer sicher. Wenn alles abgeschlossen ist, werde sich Reutte zusammen mit den Neugestaltungen im Obermarkt, in der Linden- und Mühler Straße äußerst attraktiv präsentieren, und dabei mehr denn je einen städtischen Charakter versprühen. Ein Gedanke, der Oberer besonders gut gefällt: Die Stadterhebung am Ende aller Maßnahmen ist nicht auszuschließen. Die Diskussionen diesbezüglich laufen.
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