Gesundheitsberuf steht unter Druck

Mag. Paul Barbist und Joachim Pürstl bemühen sich um Ihre Mitarbeiter.
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AUSSERFERN (lr). Arbeitszufriedenheit und -belastung standen im Mittelpunkt einer anonymisierten Studie der AK Tirol, an der mehr als 2.400 Fachkräfte in den Gesundheits- und Sozialberufen teilgenommen haben. Sie beklagen dramatische Belastungen und psychische und physische Folgen.

Mobile Pflege

Für Geschäftsführer Martin Storf vom Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern sind diese Probleme nichts Neues. In der mobilen Pflege befinden sich die Schwierigkeiten an anderen Stellen. „Die Belastung liegt bei uns einmal in den Fahrtstrecken zu den Klienten sowie die widrigen Straßen- und Witterungsbedingungen“. Die Pflegekräfte betreuen jeden Tag mehrere Klienten und müssen daher oft viele Kilometer weit fahren.
Desweiteren sind bei den Klienten zu Hause die technischen Hilfsmittel nicht vorhanden, welche in den Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen. „Unsere Mitarbeiterinnen haben eine sehr gute Ausbildung und lernten Techniken, bei denen körperschonendes Stützen und Heben zur Anwendung kommt“.
Das Arbeitsklima leidet unter diesen Gegebenheiten keinesfalls. Unsere Mitarbeiterinnen sind überwiegend alleine unterwegs und treffen sich aber regelmäßig bei Dienstübergaben, Dienstbesprechungen und auch kameradschaftlichen Aktivitäten.

Seniorenzentrum

Für die 72 Mitarbeiter des Seniorenzentrum „Zum guten Hirten“ in Reutte trifft diese Studien nur bedingt zu. „Da wir eine sehr kleine Einrichtung sind können wir gut auf jeden einzelnen Mitarbeiter eingehen,“ erklärt Heimleiter Mag. Paul Barbist. Vor allem die flexible Dienstplangestaltung gibt viele Möglichkeiten auf Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen. „Eine Mutter von zwei Kindern braucht am heiligen Abend nicht zu arbeiten,“ gibt Barbist ein Beispiel. Auch die im Haus praktizierte „Eden Alternative“ wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Bewohnern aus. „Angehörige und Kinder werden genauso miteinbezogen wie auch Tiere und Pflanzen. Das wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima aus,“ erklärt Pflegedienstleiter Joachim Pürstl.
Um die körperliche Belastung möglichst gering zu halten ist das Haus mit modernen technischen Hilfsmitteln, wie Liften, ausgestattet und sorgt für eine gute Ausbildung der Mitarbeiter.
Beschwerden sind nicht häufig: „Die Mitarbeiter können jederzeit eine Supervision beantragen, doch das wurde seit zwei Jahren nicht mehr in Anspruch genommen,“ erklärt Barbist.

Mag. Paul Barbist und Joachim Pürstl bemühen sich um Ihre Mitarbeiter.
Martin Storf sieht die Belastungen der mobilen Pflege in anderen Bereichen. | Foto: Archiv
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