Haus zum guten Hirten
Heimerweiterung mit dem "Segen" der anderen beschlossen

Der Reuttener Gemeinderat tagte im Thyll-Saal. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Erweiterung des Seniorenheims. | Foto: Reichel
  • Der Reuttener Gemeinderat tagte im Thyll-Saal. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Erweiterung des Seniorenheims.
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REUTTE (rei). Kann man das Seniorenheim "Haus zum guten Hirten" erweitern, ohne damit eine große Bezirkslösung in Ehenbichl zu gefährden? Diese Frage hatte den Reuttener Gemeinderat intensiv beschäftigt (mehr dazu lesen Sie hier). Die Meinungen gingen auseinader. Jetzt ist aber klar: Das im Besitz der Marktgemeinde Reutte stehende "Haus zum guten Hirten" wird um 26 Betten aufgestockt. Auch eine neue Küche wird gebaut.

Einstimmig wurde das im Gemeinderat nach kurzer Debatte so beschlossen. Seitens des Pflegeverbandes, der in Ehenbichl einen Neubau mit 60 Betten für alle Gemeinden des Außerferns errichtet, gibt es "grünes Licht". Die Bemühungen von Reutte werden sogar gut geheißen.

197 Anmeldungen liegen vor

Vor der Abstimmung legte Bürgermeister Luis Oberer noch einmal diverses Zahlenmaterial vor. Demnach gibt es allein für das Reuttener Seniorenheim aktuell 197 Anmeldungen. Die Wartezeit auf ein Bett beträgt ca. zwei Jahre. Das sei nicht akzeptabel.
Der Bezirk Reutte ist Schlusslicht in Tirol, was die Anzahl an stationären Betten im Seniorenpflegebereich anlangt. Daher gibt es schon lange Bemühungen, ein neues Pflegeheim zu bauen, oder eines der beiden bestehenden Häuser (Reutte und Ehenbichl) zu erweitern.
Der Pflegeverband stimmte in den Vorbesprechungen mehrheitlich (25:4) für einen Neubau mit 60 Betten im Nahbereich des bestehenden Heims "Haus Ehrenberg", das am Krankenhausareal in Ehenbichl angesiedelt ist. Ein Architektenwettbewerb ist zwischenzeitlich beauftragt und der Startschuss damit erfolgt. Der Spatenstich soll 2021 erfolgen, die Inbetriebnahme hat man für das Jahr 2023, spätestens 2024 ins Auge gefasst.

Umsetzung bis 2022 geplant

Oberer und seine Mehrheitsfraktion drängten zeitgleich in Reutte auf ein eigenes Projekt am Standort in der Allgäuer Straße. Hier steht das "Haus zum guten Hirten". Die Küche muss auf alle Fälle erneuert werden, die Kosten dafür sind hoch. Eine gleichzeitige Erweiterung durch den Zubau eines Bettentrakts würde sich anbieten, zumal man so nicht nur Ausgaben, sondern in der Folge durch die höhere Bettenzahl auch Mehreinnahmen lukrieren könnte. Die Umsetzung, so der Plan, soll noch im aktuellen "Strukturplan Pflege" des Landes Platz finden, also bis 2022.
Bedenken, dass man mit diesem Vorhaben die Bezirkslösung "aushebeln" könnte, da das Land vielleicht nur ein Projekt fördert, haben sich inzwischen zerstreut.

Schulterschluss ist wichtig

Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag in Reutte waren auch Bgm. Wolfgang Winkler und Bgm. Hanspeter Wagner anwesend. Winkler als Standortbürgermeister von Ehenbichl und Wagner als stellvertretender Obmann des Pflegeverbandes. Winkler konnte berichten, dass bei einer Abfrage unter den Verbands-Bürgermeistern diese kein Problem mit der Reuttener Lösung haben. Es sollen nur die beiden Häuser nicht gegeneinander ausgespielt werden. Winkler äußerte auch den Wunsch, dass Reutte einstimmig für die Erweiterung des Pflegeheims "Zum guten Hirten" stimmt, um "ein starkes Signal nach Innsbruck zu senden."
Auch Hanspeter Wagner appellierte, ja kein Politikum aus der Thematik zu machen: "Was es braucht, ist ein Schulterschluss des gesamten Bezirks."

4,9 Mio. Euro Baukosten

Diesen scheint es zu geben. Einstimmig beschloss der Gemeinderat von Reutte, das Pflegeheim "Haus zum guten Hirten" zu erweitern. 4,9 Millionen Euro wird der Zubau laut Schätzungen kosten. Läuft alles nach Plan, dann stehen die zusätzlichen Betten ab dem Jahr 2022 zur Verfügung.
Gemeinsam mit dem Neubau in Ehenbichl mit 60 zusätzlichen Betten bekommt der Bezirk Reutte damit in den kommenden Jahren 86 Pflegebetten dazu.

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