Notarzthubschrauber RK2
Hohe Zahl an Flügen wird zunehmend zur Belastung

Die unmittelbare Nähe des Stützpunktes zum Krankenhaus bzw. Pflegeheim hat auch Nachteile. | Foto: Zoom Tirol
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  • Die unmittelbare Nähe des Stützpunktes zum Krankenhaus bzw. Pflegeheim hat auch Nachteile.
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Seit 20 Jahren ist der Notarzthubschrauber RK2 in Reutte stationiert. Seine Bedeutung für die medizinische Versorgung der Region ist groß. Allerdings auch die Belastungen, die damit verbunden sind. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

EHENBICHL. Die Anzahl der Flüge und Einsätze des ARA-Notarzthubschraubers RK2 sind im Laufe der Jahre kräftig nach oben gegangen. Damit einhergehend sind aber auch die Lärmbelastungen für die Anrainer, und ebenso für die Patienten im Krankenhaus, bzw. für die Bewohner des Pflegeheims "Haus Ehrenberg" gestiegen. Ein Gutachten soll klären, wie man die unterschiedlichen Bedürfnisse bestmöglich "unter einen Hut" bringen kann.

Die Thematik ist bekannt

"Ein schwieriges Thema", sagt Hanspeter Wagner, der schon viele Gespräche in der Angelegenheit geführt hat. Wagner ist Obmann des Bezirkskrankenhausverbandes und ebenso zuständig für das Bezirkspflegeheim. So wie diese beiden wichtigen Einrichtungen ist auch der Notarzthubschrauber RK2 der ARA-Flugrettungsgesellschaft in Ehenbichl angesiedelt.

Ein Rettungshubschrauber direkt bei einem Krankenhaus, das ist grundsätzlich ein guter Ansatz, noch kürzere Wege zwischen Lande-/Startplatz und einem Krankenhaus sind nicht möglich.
Diese Nähe zum Krankenhaus, und allen anderen am Areal angesiedelten Einrichtungen, bringt allerdings auch Probleme mit sich.

Standort hat Vor- und Nachteile

Beschwerden gebe es immer wieder einmal, sagt Standort-Bürgermeister Wolfgang Winkler. Anrainer, Bewohner des „Haus Ehrenberg“ sowie die Patienten des Krankenhauses seien hinsichtlich der Lärmbelastungen aufgrund der Nähe zum ARA-Standort besonders betroffen, „aber das ist ein Thema, das grundsätzlich den ganzen Talkessel betrifft.“

Gutachten in Auftrag gegeben

Mit einem Gutachten wollte man mehr Klarheit bekommen, um sachlich über mögliche Schritte zur Entlastung diskutieren zu können. Dieses Gutachten wurde kürzlich vorgelegt, viele Fragen blieben aber unbeantwortet. Daher wurde ein weiteres, "vertiefendes" Gutachten in Auftrag gegeben. An diesem wird jetzt gearbeitet. Dabei sollen auch die Auswirkungen der "Sekundärflüge" Berücksichtigung finden. Dabei geht es um jene Starts und Landungen, die im eigentlichen Sinn nichts mit dem Krankenhaus Reutte zu tun haben, zum Beispiel Überstellungsflüge von Füssen nach München, für die der naheliegendste Hubschrauber, hier der RK2, angefordert wird. Gerade bei diesen zusätzlichen Flügen - lärmgeplagte Anrainer sprechen von unnötigen Flügen - sorgen für Kritik.
Vielleicht, so die Hoffnung, liefert die nun laufende Studie eine bessere Standortlösung, als jene am Krankenhausareal. Einfach wird das aber wohl nicht, denn das Team des Notarzthubschraubers bedient auch das Notarzt-Rendezevoussystem, und das ist wiederum eng mit der Ärzteschaft des Bezirkskrankenhauses verknüpft.

Kritik kommt aus der Gemeinde

Helmut Sailer lebt in Ehenbichl. Sei Haus steht rund 500 Meter vom Krankenhaus entfernt. Er hat das Verständis für die vielen Flüge verloren: "Es kann nicht sein, dass wir den Start-, Flug- und Landungslärm aufgezwungen bekommen und kein Gehör finden", macht er seinem Ärger Luft. Es sind viele Punkte, die er in diesem Zusammenhang nennt. Die steigende Zahl an Sekundärflügen stört ihn besonders. Und dann die nächtlichen Starts und Landungen. "Es ist eine sich ständig steigernde Lärm- und Umweltbelastung", berichtet Sailer. Lärm und Abgase seien eine Zumutung.

"Eine Ideallösung gibt es nicht"

Hanspeter Wagner und Wolfgang Winkler kennen die Beschwerden. "Eine Ideallösung gibt es nicht", erklärt Wagner. Und Winkler ergänzt: "Deshalb haben wir dieses ergänzende Gutachten in Auftrag gegeben, um endlich über Fakten reden zu können." Bis das Gutachten kommt, werden aber wohl noch einige Wochen vergehen. Sobald es vorliegt, werde man eingehend über die Thematik und mögliche weitere Schritte diskutieren.
Natürlich kennt man auch bei der ARA-Fluggesellschaft die Kritik, die es rund um die Flüge des Notarzthubschraubers RK2 gibt. Äußern will man sich zur Thematik derzeit nicht. Man warte jetzt erst einmal ab, was das Gutachten bringt.

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