„Idylle alleine ist zu wenig!“

Walter Hackl, Silvia Kaltschmid und Peter Raggl (v.l.) freuen sich auf das Familienfest am Hof.
  • Walter Hackl, Silvia Kaltschmid und Peter Raggl (v.l.) freuen sich auf das Familienfest am Hof.
  • hochgeladen von Günther Reichel

EHRWALD (rei). „Was wäre Tirol ohne Bauern?“ Eine Frage, die derzeit der Bauernbund in den Raum stellt. „Wir wollen zeigen, was wir alles leisten“, erläutert Bezirksbauernbundobmann Walter Hackl aus Breitenwang. Ein großes Familienfest am Hof soll die Möglichkeit dazu bieten. 16 Höfe in ganz Tirol machen mit, im Bezirk Reutte ist Silvia Kaltschmid aus Ehrwald dabei. Sie führt den „Hauserhof“ im Ortsteil Weidach. Der zählt mit 55 Rindern und einer bewirtschafteten Fläche von 60 Hektar Grünland zu den größten landwirtschaftlichen Betrieben im Bezirk Reutte. Auch mehrere Pferde sind am Hauserhof eingestellt. Ideale Voraussetzungen, um am 10. Juni von 10 bis 16 Uhr ein abwechslungsreiches Programm anbieten zu können. Stallbesichtigung, Hofführungen, regionale Schmankerl, dazu ein Streichelzoo und ein Erlebnisprogramm für Kinder - man weiß sich zu präsentieren.

Der Bauernbund möchte das Image der heimischen Landwirte aufpolieren. Trotz vieler positiver Leistungen ist dieses angekratzt. Viele würden sich an den „Subventionen“ stoßen, welche den Bauern gewährt werden. „Ich verwehre mich aber gegen die Bezeichnung ‚Subvention‘. Es handelt sich um Ausgleichszahlungen für erbrachte Leistungen“, versucht Hackl die Zuwengungen ins richtige Licht zu rücken. Und dass „Bauer sein“ kein Zuckerlecken ist, könne man an den rückläufigen Zahlen erkennen.

Gerade einmal 660 landwirtschaftliche Betriebe gibt es noch im Bezirk Reutte. Almen und Hutweiden gibt es 160. 200 Betriebe liefern Milch- 8,1 Mio. Kilogramm im Jahr, die von drei Molkereien weiterverarbeitet werden. 5000 Rinder, 700 Pferde, 235 Schweine, 2500 Schafe und 304 Ziegen werden auf den Höfen gehalten.

Für die Landwirte bedeutet dies 365 Tage im Jahr da zu sein, um die Betreuung sicherzustellen. „Mich stört die Neiddebatte, die es im Land gibt“, bekennt Hackl offen. Und er sorgt sich, dass der Nachwuchs das Interesse an der Landwirtschaft verliert. „Idylle alleine ist zu wenig“, sagt Hackl.

Das sieht auch Bauernbunddirektor Peter Raggl so. Die Leistungen der Landwirte würden nicht mehr gesehen. Die „lila Kuh“ und die „Milch aus dem Kühlregal“ würden heute das Bild prägen, die Leistungen der Landwirte aber nicht mehr gesehen. Mit dem Familienfest am Hof möchte der Bauernbund den Blick der Öffentlichkeit für die tatsächlich erbrachten Leistungen wieder schärfen.

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