Coronavirus
Maßnahmen für 160 Außerferner getroffen

Sollten stationäre Behandlungen notwendig werden, am Bezirkskrankenhaus Reutte ist man für den Fall der Fälle vorbereitet.  | Foto: Reichel
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  • Sollten stationäre Behandlungen notwendig werden, am Bezirkskrankenhaus Reutte ist man für den Fall der Fälle vorbereitet.
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++++++Update von Sonntag, 1. März 2020, 19.30 Uhr++++++

REUTTE.  Nach Bekanntwerden eines Falles von Corona bei DMG Mori in Pfronten hat man nun auch auf Tiroler Seite reagiert.
Da ein Mitarbeiter der Firma mit 1.600 MitarbeiterInnen am Coronavirus erkrankt ist, wurden vonseiten der Behörde in Tirol umgehend Vorsorgemaßnahmen auch für etwa 160 Tiroler MitarbeiterInnen aus dem Bezirk Reutte dieser Firma getroffen.
Derzeit erhebt das Landratsamt Ostallgäu gemeinsam mit der Führung des Unternehmens, wer tatsächlich mit dem Betroffenen in Kontakt war. Aufgrund der großen Zahl an MitarbeiterInnen des Unternehmens nimmt das einige Zeit in Anspruch, weshalb das Werk zur Sicherheit für zwei Tage bis inklusive Dienstag geschlossen bleibt.

Die Bezirkseinsatzleitung Reutte nimmt derzeit Kontakt mit allen Tiroler MitarbeiterInnen auf. Sie und ihre Familien werden angehalten, bis zum Abschluss der behördli-chen Abklärung hinsichtlich der möglichen Kontaktpersonen ab sofort zuhause zu bleiben. Die betroffenen Schulen und Kindergärten, in welchen die Kinder der MitarbeiterInnen betreut werden, sind bereits informiert.

Kein Grund zur Sorge

BH Katharina Rumpf: „Es besteht kein Grund zur Sorge. Es handelt sich hier um die routinemäßige Vorsichtsmaßnahme, solange noch nicht klar feststeht, wer Kontakt hatte und wer nicht. Dies soll verhindern, dass sich das Virus nicht weiterverbreiten kann.“ Sobald die Identifikation der Kontaktpersonen abgeschlossen ist, werden die betroffenen Personen im Bezirk Reutte erneut über die weitere Vorgehensweise informiert.

++++++Update von Sonntag, 1. März 2020, 13.30 Uhr++++++

PFRONTEN (rei). Das Coronavirus ist in unserer unmittelbaren Nachbarschaft angekommen. Deutsche Medien berichten, dass ein Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten positiv getestet wurde. 
Die Folgen sind weitreichend. Der Mitarbeiter sei isoliert worden. Das Unternehmen habe seinerseits bekannt gegeben, dass das Werk am Montag und Dienstag geschlossen bleibt. DMG Mori beschäftigt am Standort in Pfronten ca. 1500 Mitarbeiter. Auch viele Außerferner sind bei DMG Mori tätig.

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Beitrag von Freitag, 28. Februar 2020

Krankenhaus Reutte ist gut vorbereitet

EHENBICHL (rei). Im Bezirkskrankenhaus Reutte ist man bestmöglich auf das Coronavirus vorbereitet.

Dr. Eugen Ladner ist derzeit nicht leicht zu erreichen. "Tut mir leid, er ist am Weg zu einer Besprechung", hieß es am Mittwoch. "Herr Dr. Ladner ist gerade in einer Besprechung", wurde am Donnerstag erklärt. Dann, einige Stunden später, hatte der ärztliche Leiter des Bezirkskrankenhauses doch ein paar Minuten Zeit, um mit den Bezirksblätter zu sprechen. Und es ist unschwer zu erraten, um was es in den Besprechungen bzw. bei der Bezirksbätter-Anfrage ging: das Coronavirus.

Gesundheitshotline des Landes

"Wir sind bestens vorbereitet", erklärte der Mediziner dann eingangs um sofort eine Hinweis anzubringen: Sollte jemand die Sorge haben, er könnte vom Virus betroffen sein, dann bitte nicht sofort ins Krankenhaus kommen, sondern den Anweisungen der Behörde Folge leisten. Und da ruft man am besten die 24-Stunden-Hotline des Landes Tirol, Tel. 0800 80 80 30 an. Hier bekommt man Kontakt mit den Fachleuten, die telefonisch das weitere Vorgehen mit den Anrufern besprechen.

Primar Dr. Eugen Ladner erklärt, welche Vorbereitungen im Krankenhaus getroffen wurden. | Foto: BKH Reutte
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Abläufe sind klar definiert

Sollte sich ein Anfangsverdacht tatsächlich erhärten, wird eine Testung angeordnet und weitere Schritte abgeklärt. Wird die Einlieferung ins Krankenhaus angeordnet, werden hier klar definierte Abläufe umgesetzt. Besonders wichtig dabei: "Uns stehen eigene Räumlichkeiten für solche Fälle zur Verfügung", erklärt Primar Dr. Eugen Ladner. Aber nicht erst jetzt, seit das Coronavirus weltweit für Schlagzeilen sorgt: "Solche Isolierzimmer sind standardmäßig in den Krankenhäusern vorgesehen", erklärt der Mediziner. Diese verfügen über eine Schleusenfunktion und bieten spezielle Ankleide- und Desinfizierungsmöglicheiten.

Das Coronavirus hat aber doch vieles verändert. Es gibt, wie eingangs erwähnt, laufend Besprechungen, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Medizinisches Personal, Ärzte ebenso wie Pfleger, sind benannt. Diese Mitarbeiter kümmern sich um jene Patienten, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, und die eine stationäre Behandlung im Krankennaus benötigen.

Das ganze Haus ist eingebunden

Auch die Portiere sind für den Fall geschult, dass jemand im Eingangsbereich unangemeldet auftauchen und den Verdacht äußert, er könnte infiziert sein. "Dann weiß jeder, was zu tun ist." In die Vorbereitungen sind weiters auch die Mitarbeiter in den Ambulanzen und anderen Abteilungen, etwa Röntgen, eingebunden.

Verzerrte Realitiät

Viel Aufwand also, der hier zur Sicherheit der Bevölkerung betrieben wird. Das sei aber wichtig, sagt Ladner. Doch er spricht auch von einer "verzerrten Realität": "In Österreich gibt es jedes Jahr über 1000 Grippetote. Jetzt haben wir einige wenige nachgewiesene Fälle des Coronavirus. Das sollte man schon wissen", stellt Ladner Zahlen gegenüber.

Doch im Bezirkskrankenhaus stelle man sich der Herausforderung. Der ärztliche Direktor verpürt dabei einen großen Zusammenhalt unter den Mitarbeitern. Und das sei nicht so selbstverständlich, "schließlich müssen wir die nun getroffenen Vorkehrungen nebenher 'stemmen'. Aber alle Mitarbeiter im Haus halten zusammen. Das ist sehr erfreulich."

An die Vorgaben der Behörden halten

Einen abschließenden Rat und zugleich eine Bitte gibt Ladner auch allen Menschen mit auf den Weg: Man möge sich einfach an die Ratschläge und Vorgaben der Behörden halten. Dann sei man relativ sicher unterwegs, bzw. werde man im Verdachts- und gegebenfalls im Erkrankungsfall bestmöglich betreut.

Hier finden Sie weitere Informationen:
Ticker der Regionalmedien Austria (RMA) / Bezirksblätter
Informationen des Gesundheitsministeriums
Informationen Land Tirol

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