ÖGB Frauen in Reutte
Klares Nein zu privater Pflegeversicherung

Die ÖGB Frauen machten bei einer Straßenaktion auf die ungerechte Bezahlung aufmerksam. | Foto: ÖGB Tirol
  • Die ÖGB Frauen machten bei einer Straßenaktion auf die ungerechte Bezahlung aufmerksam.
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Am Equal Pay Day wiesen die ÖGB Frauen darauf hin, dass erwerbstätige Frauen im Schnitt 27 Stunden in der Woche unbezahlt arbeiten.

BEZIRK REUTTE (eha). Nach wie vor ist in Österreich der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern drastisch hoch. Konkret verdienen Frauen im Bezirk Reutte 12.210 € bzw. 25,2 % weniger, ab dem 30. September arbeiten sie sozusagen bis Jahresende unbezahlt. Für ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Alberta Zangl ist die unbezahlte Arbeit – sprich Kindererziehung, Pflege und Haushalt – der Knackpunkt: „Erwerbstätige Frauen arbeiten im Schnitt 27 Stunden in der Woche unbezahlt, Männer 16. Daher ist Vollzeitarbeit für viele Frauen nicht möglich. Wir wollen bessere Rahmenbedingungen und Investitionen in soziale Infrastruktur, denn Frauen sollen die Möglichkeit haben, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.“

Flächendeckende Kinderbetreuung

Die ÖGB-Frauen wollen daher einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen mit Schwerpunkt auf regionalen Bereichen, den Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr sowie einen Ausbau professioneller Pflege- und Betreuungsangebote, vor allem bei der ambulanten Tagesbetreuung. 
Ein klares nein kommt hingegen zur privaten Pflegeversicherung. Vielmehr befürwortet Zangl die Einführung einer sogenannten Millionärssteuer.

Aufwertung der Pflege

Aufgrund der demographischen Entwicklung sei eine Aufwertung der Pflege dringend notwendig. „In den Pflegeberufen arbeiten zum Großteil Frauen und hier braucht es einerseits beste Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung für die Beschäftigten, sowie qualitativ hochwertige Ausbildungen, um das Image des Pflegeberufs zu verbessern. Andererseits ist ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit dringend notwendig, damit die häusliche Pflege zu keiner unzumutbaren Belastung wird“, fordert Zangl abschließend.

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