Leserpost

Ferienzeit - Reisezeit. Somit auch die Zeit der Staumeldungen und die Fernpassroute ist wieder in aller Munde. Aktuell diskutiert man darüber, ob ein Scheitel- oder ein Gartnerwandtunnel die Richtige Lösung ist um das Nadelöhr Fernpass zu entlasten. Bevor man jedoch über diese Tunnelvarianten diskutiert, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es ein weitaus dringender zu lösendes Problem auf der Fernpassstrecke gibt: die Ortsdurchfahrt Lermoos. Zuerst möchte ich betonen, dass die Fernpassstrecke nicht nur die Verbindung A7 - Füssen - Reutte - Fernpass darstellt, sondern auch den Fernpass mit Garmisch - München verbindet. Eben diese zweite Verbindung wird von den meisten Verantwortlichen geradezu ignoriert. Sie führt in der Form der B187 durch den „Tourismusort“ Lermoos, der an dem immensen Verkehrsaufkommen erstickt. Fahrzeuge, die von Richtung Garmisch kommend, den Fernpass oder über Reutte - Füssen die A7 erreichen wollen und umgekehrt, fahren zwangsweise alle durch diesen Ort. Das bedeutet für uns Anwohner 365 Tage und Nächte im Jahr die volle Ladung an Abgasen, Lärm und Dreck. Es vergeht keine Minute, in der Ruhe herrscht und kein Motorengeräusch zu hören ist. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Lermoos der einzige Ort ist, durch den immer noch der gesamte Transitverkehr rollt. Alle anderen Orte vom Grenztunnel Füssen bis zum Fernpass sind mittlerweile umfahren. Touristen stehen bei ihrer Durchreise eventuell einmal für ein paar Stunden im Stau, während für die Lermooser Bevölkerung diese Verkehrslawine zum traurigen Alltag geworden ist. Ein Scheitel- oder Gartnerwandtunnel bedeutet für uns Bürger von Lermoos den Status Quo! Besagtes alltägliches Problem muss wohl auch den Verantwortlichen bekannt sein, da im Entwicklungskonzept „2012 - 2022 Zukunft Zwischentoren“ vom Planungsverband Zwischentoren die Problematik des übermäßigen Verkehrsaufkommens, explizit in Lermoos, behandelt wird. Im „Maßnahmenbereich Verkehr“, genauer Punkt 7.3, wird zum Beispiel eine Nordspangen-Umfahrung als Tunnellösung vorgeschlagen, die den Ort vom Durchzugsverkehr entlasten würde. Von dieser Variante ist nichts zu hören. Warum nicht? Wurde da eine teure Studie erstellt, damit diese sogleich wieder in der untersten Schublade verschwindet? Ich fordere alle Politiker aller Parteien auf, zuerst an die einheimische Bevölkerung, an uns Lermooser, zu denken, bevor Gelder in einen Scheitel- bzw. Gartnerwandtunnel für Durchreisende gesteckt werden.

Johanna Mott
und die Bewohner der Reuttenerstr. 19, Lermoos

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