Jahresbilanz ARA Flugrettung
Luftrettung bewältigte 1.038 Einsätze im Corona-Jahr

Weil das Schicksal bekanntlich nicht schläft, werden die Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung immer öfter zu Nachteinsätzen gerufen. | Foto: ARA/Kika
  • Weil das Schicksal bekanntlich nicht schläft, werden die Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung immer öfter zu Nachteinsätzen gerufen.
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BEZIRK REUTTE (eha).  Im letzten Jahr hob der Hubschrauber der ARA Luftrettung in Reutte zu 1.038 Einsätzen ab, 13 mal mehr als 2019. Bei den Flügen in der Dunkelheit gab es ein Plus von 134 Einsätzen.

Überraschende Bilanz

Davon, dass die Einsatzzahlen gegenüber dem Jahr 2019 sogar leicht angestiegen sind, zeigt man sich bei der ARA Flugrettung überrascht. „Während der beiden Covid-Lock-Downs, die ja beide jeweils mehrere Wochen das Land zum Stillstand gebracht haben, sind unsere Einsatzzahlen natürlich deutlich zurückgegangen. Dass dieser Einbruch durch einen signifikanten Anstieg der Einsätze während der Sommermonate sowie durch die vermehrten Nachtflüge egalisiert wurde, kam auch für uns unerwartet“, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Mehr Nachteinsätze

Bereits zu Jahresbeginn abgezeichnet hat sich, dass die im Laufe des Jahres 2019 gestarteten Nachtflugaktivitäten von den diversen Leitstellen immer stärker in Anspruch genommen werden. So wurden die beiden fliegenden Intensivstationen der ARA Flugrettung im abgelaufenen Jahr in Summe zu 235 Einsätzen bei Nacht bzw. bei Dunkelheit gerufen. „Das Schicksal schläft nicht. Durch die Möglichkeit, bis tief in die Nacht hinein zu fliegen, konnten definitiv Menschenleben gerettet werden“, weiß der ärztliche Leiter der ARA Flugrettung Gernot Aichinger.

Dienstzeit-Ausdehnung wird zur finanziellen Belastung

„Die Zahlen belegen, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in der Nacht nicht nur Sinn macht, sondern auch dringend notwendig ist“, freut sich der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer über die erfolgreiche Ausweitung der Einsatzzeiten. Für die ARA Flugrettung bedeutet diese Ausdehnung der Dienstzeit allerdings auch eine enorme zusätzliche finanzielle Belastung, denn die aus der Ausweitung resultierenden Mehrkosten werden von den Kostenträgern der öffentlichen Hand bis dato nicht abgedeckt. „Ich denke, wir sind als gemeinnütziges Unternehmen nicht unverschämt, wenn wir die Forderung erheben, dass wir für die extrem kostenintensive Ausweitung unseres Einsatzspektrums auch entsprechend unterstützt werden wollen,“ so Grießer.

Über die ARA

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 73 Personen: 9 Piloten, neun Windenoperator (HEMS-TC), 19 Flugretter, 28 Notärzte und acht Verwaltungskräfte. Geflogen wird immer mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen...) ergänzt werden kann.

Factbox Reutte (RK-2):

• Einsätze insgesamt: 1.038 (2019: 1.025)
• Primäreinsätze: 896 (2019: 885)
• Sekundäreinsätze: 93 (2019: 90)
• Fehleinsätze: 49 (2019: 50)
• Windeneinsätze: 178 (2019: 180)
• Nachteinsätze: 134 (kein Vergleichswert)

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