Lechforschung 2050+
Neuer Verein plant Forschungsstation im Lechtal

Hochschulen wissen den Lech als Forschungsobjekt zu schätzen. Immer wieder finden Exkurisonen in die Region statt. | Foto: Lechforschung2050+
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  • Hochschulen wissen den Lech als Forschungsobjekt zu schätzen. Immer wieder finden Exkurisonen in die Region statt.
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Eine Gruppe von Experten aus Wissenschaft und Praxis schaut sich künftig den Lech ganz genau an. Ein neu gegründeter Verein hilft bei Lehre und Forschung.

ELBIGENALP. Vertreter aus Wissenschaft, Forschung und Praxis sowie des Naturparks Tiroler Lech trafen sich in Höfen zur Gründung des Vereins "Lechforschung 2050+". Seinen Sitz wird der Verein künftig in Elbigenalp haben.

Experte zum 1. Präsidenten gewählt

Mit Dr. Reinhard Lentner wurde ein ausgezeichneter Kenner des Außerferner Hauptflusses zum Präsidenten des Vereins gewählt. Als erster Schritt soll der Start einer Forschungsstation in Elbigenalp in die Wege geleitet werden. Diese soll zwischen Bach und Elbigenalp in flussnähe entstehen.
Angedacht sind  ein Seminar- und Arbeitsraum. Die Forschungsstation wird grundlegende Arbeitsliteratur bereitstellen sowie ein „Lech Archiv“ zu den bisher durchgeführten Projekten von der Lechtalstudie bis zu den LIFE-Projekten umfassen.

Einzigartige Wildflusslandschaft

Für Forscher und Wissenschaftler ist der Lech höchst interessant. Er bildet ein einzigartiges Ökosystem. Fachleute bezeichnen den Lech als letzte große Wildflusslandschaft des Nordalpenraums, die alle für Alpenflüsse typischen Arten und Biozönosen aufweist.
Auf Grund der biogeographischen Lage sind diese besonders vielfältig ausgeprägt und erweckten bereits im 19. Jahrhundert die Aufmerksamkeit der Feldforschung. Das Mosaik aus Natur- und Kulturlandschaft macht das Gebiet zu einer Modellregion von Wildflusslandschaften in Europa.

Für die Forschung höchst interessant

Schon in der Vergangenheit gab es mit den beiden LIFE-Naturprojekten (2001 bis 2007, bzw. 2016 bis 2022) international anerkannte Naturschutzprojekte, im Zuge derer Maßnahmen im Gegenwert von über 14 Millionen Euro am Lech umgesetzt wurden.
Außerdem nutzen einige Hochschulen die besondere Situation für Lehre und Forschung, so etwa die Universität Innsbruck, die Fachhochschule Erfurt, die Technische Universitäte München und die Leibnitz Universität Hannover.

Anlaufstelle für Hochschulen

"Trotz vieler Einzeluntersuchungen fehlen allerdings bis heute systematische wissenschaftliche Analysen über die Auswirkungen des Flussrückbaus auf Natur und Landschaft sowie auf regionale und gesellschaftspolitische Entwicklungen", erklärt man seitens des neugegründeten Vereins, der genau hier seine Hebel ansetzen wird.  Der Verein "Lechforschung 2050+" will vorhandenen Defiziten entgegenwirken. Damit dies bestmöglich gelingt, wird eine Forschungsstation als Anlaufstelle für Hochschulen eingerichtet.

Zur Sache

Für den Tiroler Lech liegt eine einmalige Bestandsaufnahme zu verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen (Ökologie, Naturschutz, Gesellschaft, Energiewirtschaft ...) aus den 1980-er vor. Mit der „Lechtalstudie“ in den 1990-er erfuhren die naturwissenschaftlichen Untersuchungen zur Ökologie alpiner Wildflusslandschaften einen weiteren Aufschwung. In Folge und in enger Zusammenarbeit zwischen Region, Wirtschaftsverantwortlichen, Wissenschaft und Politik wurde im Lechtal eine gemeinsame Entwicklung dieses wertvollen Natur- und Kulturraumes eingeleitet, dessen Ziel es war, das Flusssystem des Lechs  einschließlich seines Einzugsgebiets als eine der letzten großen Wildflusslandschaften in Europa zu erhalten.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Hochschulen wissen den Lech als Forschungsobjekt zu schätzen. Immer wieder finden Exkurisonen in die Region statt. | Foto: Lechforschung2050+
In Höfen wurde der neue Verein Lechforschung2050+ aus der Taufe gehoben. | Foto: Lechforschung2050+
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