Kein Betreiber
Weißenbacher Schwimmbad mit ungewisser Zukunft
Der Saisonsstart für das Weißenbacher Freibad rückt näher. Aber nur am Kalender. Ob die Anlage tatsächlich aufsperrt, ist unklar. Derzeit gibt es keinen Betreiber.
WEISSENBACH. Zwei Jahre ist es her, da wurde ein Pachtvertrag mit einem privaten Betreiber auf fünf Jahre unterzeichnet. Doch nach zwei Saisonen wurde das Vertragsverhältnis durch den Pächter aufgekündigt, seither sucht die Gemeinde nach einer Lösung - bislang vergeblich.
Ohne Pächter geht es nicht
"Es findet sich einfach niemand, der das Bad übernehmen will", erklärt Bürgermeister Harald Schwarzenbrunner. Der Gemeinde läuft die Zeit davon, spätestens zu Pfingsten soll das beliebte Familienbad aufsperren. "Das geht aber nur, wenn wir einen Betreiber haben", stellt der Gemeindechef fest. Selber könne man das Bad nicht führen.
Die Herausforderungen sind groß
Alle Bemühungen sind bislang aber ins Leere gelaufen. Schwarzenbrunner glaubt den Grund zu kennen: "Das Bad hat während der Saison an sieben Tagen in der Woche offen, das will sich niemand mehr antun!"
An den Kosten liege es hingegen nicht, denn unter dem Strich zahlt die Gemeinde mehr Geld an die Pächter, als sie kassiert. Rund 6000 Euro betrug dieser "Überhang" zugunsten der Betreiber in den vergangenen Jahren.
Kiosk als Haupteinnahmequelle
Das ist natürlich viel zu wenig, um einen ganzen Sommer über die Runden zu kommen. Haupteinnahmequelle ist daher der Kiosk, mit allen Möglichkeiten, die sich rund um diesen bieten: "Wenn man sich bemüht, kann man da schon gute Umsätze machen", ist Schwarzenbrunner überzeugt.
Dass man im Gegenzug viel leisten muss, verschweigt Weißenbachs Bürgermeister nicht. Es geht nicht nur darum, den Kiosk zu betreiben und Eintritte namens der Gemeinde zu kassieren, sondern auch die Anlage zu betreiben, also die Aufsicht während des Badebetriebs zu übernehmen, Wasserkontrollen durchzuführen, die Anlage zu pflegen - alles was dazugehört.
Die Zeit drängt
Mit jeder Woche, mit der man näher an den geplanten Eröffnungstermin heranrückt, wird der Druck aber größer, neue Betreiber zu finden.
"Im Moment steht der Badebetrieb im Sommer 2024 auf der Kippe",
erklärt Bürgermeister Harald Schwarzenbrunner.
"Wenn das 'Ding' einen ganzen Sommer lang nicht aufsperrt, kann es passieren, dass es gar nicht mehr läuft!", weiß Schwarzenbrunner um die Problematik bestens Bescheid. Im Moment ist die Anlage aber in einem guten Zustand. Erst 2021 wurden rund 100.000 Euro investiert.
Interessenten sollen sich melden
Daran, dass das Weißenbacher Freibad nicht mehr aufsperrt, will Harald Schwarzenbrunner nicht glauben. "Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen. Ich freu mich über jede Meldung!"
Und so lebt die Hoffnung, dass sich bis zum Saisonsstart ein Pächter findet. Und falls nicht? "Ja, dann," - Schwarzenbrunner zögert mit der Antwort - "dann wird es sehr, sehr schwierig."
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.