Schüler in der Krise
Wie Schulpsychologen helfen können

Viele Schülerinnen und Schüler leiden unter der aktuellen Situation und daran, dass sie nicht wissen, wie es weitergeht. | Foto: canva
  • Viele Schülerinnen und Schüler leiden unter der aktuellen Situation und daran, dass sie nicht wissen, wie es weitergeht.
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Die Schulpsychologische Beratungsstelle bietet Schülern Unterstützung im Lockdown.

AUSSERFERN. Ein Jahr ohne Alltag: Das Coronavirus stellt besonders Kinder und Jugendliche täglich vor Herausforderungen. Der Kontakt zu Freunden ist reduziert, Distanz- und Wechselunterricht sind anstrengend und die Dauer der weltweiten Pandemie drückt einfach auf die Stimmung. Laut einer aktuellen Studie der Uni Krems leiden so viele Kinder und Jugendliche wie noch nie an Essstörungen und Depressionen, sie sind geplagt von Antriebslosigkeit und Erschöpfung bis hin zu Suizidgedanken. Hilfe und Unterstützung erfahren die betroffenen Kids bei der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Reutte. Wir haben mit Schulpsychologin Mag. Alexandra Engl über ihre Arbeit im Corona-Jahr gesprochen.

Wie hat die Corona-Krise Ihre Arbeit als Schulpsychologin verändert?
Alexandra Engl:
Während der Lockdowns wurden die Beratungen telefonisch, online und auf Wunsch auch in der Beratungsstelle und an der Schule durchgeführt. Es gab vermehrt Anfragen bezüglich Problemen mit Home Schooling.

Mit welchen Sorgen/Ängsten wenden sich Eltern/Jugendliche an Sie?
Die Schülerinnen und Schüler leiden zunehmend unter Ängsten, depressiven Verstimmungen, psychosomatischen Störungen, Motivationsproblemen und schlechten Schulleistungen.

Welche Altersgruppe ist besonders betroffen? Warum?
Betroffen sind alle Altersgruppen. Besonders fehlt den Kindern und Jugendlichen der persönliche Austausch mit Freunden sowie Freizeitaktivitäten in Gruppen.

Wie unterscheiden sich die Probleme von Mädchen und Jungs?
Ich kann keine geschlechtlichen Unterscheidungen feststellen.

Wie laufen die Gespräche in der Regel ab?
Nach telefonischer Vereinbarung können die Beratungen online, telefonisch oder unter der Beachtung der Hygienebestimmungen persönlich an der Beratungsstelle oder in der Schule stattfinden.

Was können Sie tun um Kindern/Jugendlichen, aber auch Eltern in dieser Zeit zu helfen?
Die Schulpsychologie kann Ratsuchenden helfen, die Ursache des Problems zu finden. Im Zuge eines Erstgesprächs werden Maßnahmen besprochen, sowie das weitere Vorgehen unter anderem mit Hilfe von Testdiagnostik vereinbart.

Was können Eltern tun um ihren Kindern zu helfen?
Eltern können ihren Kindern dabei helfen, die schulischen, psychischen und sozialen Anforderungen und Wünsche umzusetzen und bei Bedarf dafür professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Haben Sie schon einmal psychologische Hilfe in Anspruch genommen?

Zur Sache

Die Schulpsychologie ist Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer bei psychologischen Fragestellungen und Problemen im Lebensbereich Schule. Sie gibt Hilfestellung bei Lern- und Verhaltensproblemen, Prüfungs- und Schulangst, persönlichen Krisen und Konflikten im Bereich Schule und unterstützt durch Schullaufbahn- und Bildungsberatung. Psychologische Diagnostik, Beratung und Behandlung werden vertraulich und kostenlos angeboten.
Mehr Infos unter: +43 512 9012 9279, office@bildung-tirol.gv.at oder unter bildung-tirol.gv.at

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