Wunsch: Bezirk soll ein Ärztezentrum bekommen

Augenarzt Dr. Andreas Till (li) und Internist Dr. Bernhard Schett. | Foto: Reichel
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PFLACH (rei). Darüber, dass endlich ein Augenarzt ins Außerfern kommt, haben wir bereits berichtet. Vergangenen Freitag wurde Dr. Andreas Till nun vorgestellt, gemeinsam mit Dr. Bernhard Schett, Facharzt für Innere Medizin.
Schett betreibt seine Ordination im Innovationszentrum in Pflach bereits erfolgreich, Till wird ab 1. April 2019 seine Dienste im IC anbieten. So lange wird es aber noch dauern, bis der Facharzt seine Zelte in Wiesbaden abgebrochen hat und mit der Familie ins Außerfern umgezogen ist.

Die Freude ist groß

"Eingefädelt" wurde die Ansiedelung von den Bürgermeistern Wolfgang Winkler aus Ehenbichl und Helmut Schönherr aus Pflach. Winkler ist Standortbürgermeister des Bezirkskrankenhauses in Ehenbichl und hatte daher besonderes Interesse, dass endlich ein Augenarzt kommt. Dass dies nun passiert, aber nicht auf Ehenbichler Gebiet, ist für ihn nicht so wichtig, "Hauptsache, der Bezirk bekommt endlich einen  Facharzt auf diesem Gebiet."
Und der heißt, wie erwähnt, Andreas Till. Der Spezialist für Augenheilkunde betreibt sehr erfolgreich in Wiesbaden mit einem Kollegen eine  Praxis. Das Außerfern, speziell das Tannheimer Tal, kennt der 43-Jährige schon lange. Die Schwiegereltern haben eine Ferienunterkunft im Allgäu, er selbst und seine Gattin lernten das Hochtal und andere Teile des Bezirks in der Freizeit zu schätzen.

Ein Freund der Region

Da wuchs der Gedanke heran, eventuell hier ansässig zu werden. So fanden Till und Winkler bei ihrer jeweiligen Suche schließlich zusammen. Es fanden Gespräche statt und schließlich fiel die Entscheidung.

"Der Schritt hierher ins Außerfern zu kommen war nicht einfach."

"Der Schritt hierher ins Außerfern zu kommen war nicht einfach. Aber die Lebensqualität im Bezirk Reutte ist sehr hoch und wir sind Naturmenschen", erklärte Till bei einem Pressegespräch.
Till lotete bei den Vorgesprächen mögliche Standorte aus. Dabei kam auch das IC in Pflach zur Sprache. Hier ordiniert Internist Bernhard Schett sehr erfolgreich. Till erschien die Nähe zu einer anderen Facharztpraxis interessant.
Der Pflacher Gemeindechef und damit "Hausherr" des IC Reutte, Helmut Schönherr, war für die Idee ebenso zu haben. "Dr. Schett hat bereits Platz bei uns und für Dr. Till schaffen wir ihn jetzt", zeigt Schönherr Macherqualitäten.
Einig ist man sich. Jetzt werden die Räumlichkeiten für die neue Facharztpraxis bereit gestellt und im Anschluss eingerichtet.

Erfolgreiche Praxis

Auch Internist Dr. Schett ist erfreut, dass es schon in absehbarer Zeit einen Ärztekollegen im Haus geben wird. Seit November 2017 betreibt er seine Praxis in Pflach. Über Arbeit kann er nicht klagen. Dank seines umfassenden Angebots ist er ausgezeichnet ausgelastet. Er sieht durchaus Synergien, die man künftig nützen kann.

Medical-Center als Vision

Und da gefällt beiden Fachärzten ein weiterer Gedanke, den die Bürgermeister Wolfgang Winkler und Helmut Schönherr derzeit vorantreiben: Ihnen schwebt ein Medical-Center, also ein Ärztehaus vor. Vielleicht am Standort des IC in Pflach, das dann einen Zubau bräuchte, oder auch sonst wo in der Region.
Ziel müsse sein, weitere Fachärzte ins Außerfern zu locken. Solche, die nicht nur ambulant am Krankenhaus tätig sind, sondern sich hier niederlassen.
Schönherr sieht darin nur Vorteile für den Bezirk: "Niedergelassene Ärzte sind die bessere Lösung als der Ambulanzbetrieb am Krankenhaus." Letzterer sei auch teurer, so Schönherr.

Die Idee eines Fachärztehauses findet auch bei Dr. Schett und Dr. Till großen Gefallen. Für Till war dieser Gedanke letztlich sogar ausschlaggebend, ins Außerfern umzuziehen: "Für einen Facharzt ist es attraktiv, wenn schon Kollegen ansässig sind!" Das Ärztehaus sei eine sehr interessante Vision und habe die Entscheidung der Übersiedelung ins Außerfern starkt beeinflusst.

Gespräche laufen erst richtig an

In Sachen Ärztehaus befindet man sich aber ganz am Anfang. Es gibt Gespräche auf Bezirksebene. Die sollen nun intensiviert werden. Unklar ist im Moment, wer die "Hardware", also das Gebäude, zur Verfügung stellen kann und wird. Schönherr glaubt, dass ein Bauträger dies tun könnte. Dass sich ein solcher findet, davon gehen Schönherr und Winkler aus.
Und nach Gesprächen mit den Fachärzten Dr. Andreas Till und Dr. Bernhard Schett sind sie zuversichtlich, dass ein Medical-Center auch für andere Fachärzte interessant wäre und man diese damit anlocken könnte. Dann würden sich vielleicht auch die Engpässe in der Versorgung anderer medizinischer Bereiche, zum Beispiel bei Hautärzten, endlich lösen.

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