Bezugsrechte sollen bleiben

BERWANG (lr). Die Verhandlungen über die Rückgabe von Gemeindeland, das 1985 unrechtmäßig der Agrar überschrieben wurde, ließ die Wogen hoch gehen. Brand, in der Gemeinde Berwang war nur ein Beispiel dafür.

Bürgermeister Dietmar Berktold versteht die Aufregung darüber nicht: „Die Agrargemeinschaften haben die Neuregulierung selbst eingeleitet.“ Von den sechs Agrargemeinschaften in der Gemeinde seien vier betroffen. Drei davon haben die damals der Agrar überschriebenen Grundstücke bereits wieder an die Gemeinde abgetreten. Einzig in Brand habe man erst jetzt eine Neuregulierung angestrebt.

Das kostet nun die Gemeinde und die Agrar einiges an Anwaltskos-ten, genaue Zahlen kann Berktold nicht angeben. Der BürgerKlub Tirol vertritt die Ansicht, dass den Gemeinden die „durch Verwaltungsunrecht diverser Landesbehörden entstandenen Kosten“ zu ersetzen sind. Ein diesbezüglicher Antrag des BürgerKlub Tirol wurde für den Oktoberlandtag bereits eingebracht. „Die aktuellen Entscheidungen in der Agrarthematik, ob Berwang, Weißenbach, Langkampfen oder andere Gemeinden, führen dramatisch vor Augen, wie über Jahrzehnte den Gemeinden Unrecht widerfahren ist“, betont der Landtagsabgeordnete Thomas Schnitzer.

Die Gemeinde Berwang habe keinen Schaden erlitten, erklärte Bürgermeister Berktold. Trotzdem sei eine Neuregulierung wichtig. „Für den Einzelnen wird sich sowieso nichts ändern,“ meint Berktold. „Nur der Grundbucheintrag wird verändert. Über die Bezugsrechte wird zwar jetzt noch verhandelt, aber die Gemeinde ist sicher daran interessiert, dass es so bleibt, wie es war.“ Konkret geht es hierbei um den Holzbezug, Schotter und die Einnahmen aus den Skipisten.

Als Vertreter der Gemeinde und der Agrargemeinschaft muss Berktold beide Seiten vertreten. Einen Konflikt daraus sieht er nicht: „Bei Gemeinde wie auch bei der Agrar handelt es sich um Gruppierungen, die für die Gesellschaft arbeiten.“

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