Brauchen starke Gemeinden

Die „Fritz kommt“-Tour führte LA Fritz Dinkhauser vergangene Woche ins Außerfern. Der Abgeordnete sieht im Bezirk Reutte einen Paradebezirk.

REUTTE (lr). „Es braucht mehr Gerechtigkeit,“ betont Fritz dinkhauser immer wieder. Das will er derzeit vor allem durch Stärkung der Gemeinden erreichen. Hier hat laut Dinkhauser auch das Außerfern Handlungsbedarf, in anderen Punkten sei es jedoch Vorreiter

Wirtschaftliche Erholung
„Das Außerfern ist ein Paradebezirk, es hat eine gewaltige Entwicklung gemacht und sich wirtschaftlich gut erholt,“ betont Dinkhauser. „Hier wird, vor allem über den Leitbetrieb Plansee, in Wissen investiert. Hightech ist die Zukunft,“ lobt Dinkhauser weiter.

Doch trotzdem sieht er Handlungsbedarf: „Das Einkommen der Gemeinden ist schlecht und die Verschuldung hoch. Die Gemeinden sind an Kredite gefesselt. Da muss etwas getan werden, denn starke Gemeinden sind unabhängige Gemeinden.“ Konkret sind im Außerfern sechs Gemeinden stark verschuldet (Verschuldungsgrad 51-80%), 21 Gemeinden voll verschuldet (über 80%). Lediglich jeweils fünf Gemeinden sind gering oder mittel verschuldet.

Das würde in der Folge bedeuten, dass den Bürgermeistern kein Spielraum bliebe und die Gemeinden von den Bedarfszuweisungen der Landesregierung abhängig sind. Ein Zustand den Dinkhauser scharf kritisiert: „Kleine Einheiten sind das Wesen einer Demokratie. Wir müssen die Gemeinden stärken.“

Orientierung ins Allgäu
Sorgen mache ihm die schwindende Bindung des Außerferns an Tirol. Das entstehe vor allem aufgrund der Problematik in der Verkehrsentwicklung. Aufgrund der nahen Autobahn bei Füssen orientiere sich der Bezirk immer mehr ins Allgäu.

„Eine Autobahn oder Schnellstraße wäre ein Wahnsinn für den Bezirk, das wäre wie ein zweites Inntal. Hier wäre ein Ausbau der Bahnstrecke ideal,“ meint Dinkhauser. Die nächste Gefahr für einen Kollaps sieht im Bau einer Umfahrung um Garmisch. „Wenn der Verkehr nicht mehr durch Garmisch durch muss wird eine neue Route des Urlauberverkehrs über Lermoos Ehrwald gehen. Dafür hat man ja schon die Straße zwischen Ehrwald und Lermoos begradigt.

Bezirk der Innovationen
LA Berhard Ernst, der die Fritzkommt“-Tour begleitet ist vom Außerfern beeindruckt: „Es ist ein Bezirk der innovationen. Zum Beispiel in der Schulentwicklung.“ Im Außerfern sei zum Beispiel die Integration von Schülern mit Handicap in den Schulen kein großes Problem gewesen, in anderen Bezirk dagegen schwierig. „Auch im sozialen Bereich ist man hier wegweisend. Die Pflegeinsel in Bach ist zum Beispiel ein Modell, das auf ganz Tirol übertragbar wäre.“

Auch im Naturschutz ist Reutte mit dem Naturpark Tiroler Lech europaweit führend.

Mit der Grenznahen Zusammenarbeit setze man ein Signal in Europa. Gerade im Katastrophenschutz arbeite man hier hervorragend mit den deutschen Nachbarn zusammen.

Mautstraße Hahntennjoch
Mit dem Hahntennjoch sprach Dinkhauser einen letzten wichtigen Punkt an: „Das Hahntennjoch ist eine der beliebtesten Rennstrecken Europas. Das muss anders werden, denn es ist für die Gemeinden unerträglich.“ Hier soll eine Mautstrecke entstehen. „Das Geld ist sicher auch eine Entlastung für die Gemeinden,“ schließt Dinkhauser.

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