Die Angstgesellschaft

Es gibt eine Energie, die sich die selbsternannte Elite von Beginn an zunutze machte. Vor hunderten oder besser tausenden von Jahren wurde die Angst eingeführt, worunter man sich wohl die tatsächliche Vertreibung aus dem Paradies vorstellen muss. Davor kannte der Mensch nur die All-Verbundenheit.
Es war die Angst, wegen der Millionen von Menschen in den Tod liefen. Die Eliten mussten stets nur jemanden oder etwas als Feind deklarieren, und die Menschen verloren ihren inneren Halt. Alle Kriege im Nahen Osten beispielsweise basierten auf einer Lüge, die Angst erzeugte und damit die Rechtfertigung für die schlimmsten Taten bilden konnte. Bei den Weltkriegen war es nicht anders. Damals war der Feind sichtbar, heute kann er auch unsichtbar sein; die Folgen sind stets dieselben.
Ein Mann begegnet mir im Baumarkt und fährt mich erzürnt an. Er ist Kunde wie ich und fordert mich auf, gefälligst eine Maske zu tragen. Er nennt mich ein soziales A... In ihm steigt Panik hoch, wenn sich zwei gesunde Menschen auf zwei Meter Abstand begegnen. Wie kann das sein? Bis 2020 hielten sich nur erkrankte Personen von anderen fern, und sie niesten und husteten andere aus Rücksicht nicht an. Nun werden Gesunde als asymptomatisch Erkrankte betrachtet, die eine Bedrohung darstellen, obwohl Viren nicht ohne Infektion übertragen werden können. Über Jahrhunderte stärkte sich das Immunsystem eines jeden einzelnen in der Begegnung mit Menschen, die Millionen von Mikroorganismen mit sich trugen. Nun soll das Immunsystem plötzlich keine neue Information mehr erhalten und damit keine Erfahrung mehr zur Errichtung eines Selbstschutzes machen?
Ich frage den Mann, ob er wisse, dass Masken gesundheitsschädlich seien. Er bejaht und bekräftigt sogleich, dass trotzdem eine Maske zu tragen wäre. Wer in der Emotion von Angst ist, kann nicht mehr rational denken. Dann befolgt man Anweisungen, selbst dann, wenn sie schädlich sind. Das bestätigen auch die steigenden Zahlen der Erkrankten, nachdem solch kontraproduktive Maßnahmen durchgeführt wurden. Der Mann will augenscheinlich als gut informiert gelten und wissen, dass Masken schaden, doch vor allem weiß er, was eine Verordnung vorgibt. Wir werden geistig wirr gemacht mit Aussagen, die sich widersprechen. Die meisten Menschen bemerken Widersprüche nicht mehr, sie leben täglich mit einander widersprechenden Glaubenssätzen. Damit wird das Ziel erreicht, dass auf eine Herausforderung keine rationale Handlung mehr erfolgen kann, zumal man sich dafür auf eine einzige Meinung einigen müsste. In der Folge handeln wir rein emotional, denn unser größter Motivator ist die Angst geworden. So bildet sich eine von Angst gesteuerte Gesellschaft.
Ob man das Spiel mit der Angst durchschaut, hat nichts mit dem schulischen Bildungsgrad zu tun. Sehr viele, die maturiert haben und in der höheren Schule Bücher wie „Die Welle“, „Schöne neue Welt“ oder „1984“ gelesen haben, schaffen es nicht, die darin beschriebenen Gesellschaftsmodelle mit der Gegenwart abzugleichen. Die Autoren jener Bücher wären entsetzt, wenn sie sähen, wie sehr unsere Zeit ihrer Utopie von damals entspricht, ja diese sogar noch zu überbieten imstande ist. Wie Goethe einst müssen wir erkennen, dass keiner mehr versklavt ist als der, der nicht bemerkt, dass er es ist.
Das Jahr 2020 wäre ohne diese Angst-Blase ein vollkommen anderes. In meiner Region hätten wir ohne die Massenmedien von der neuen bedrohlichen, ja todbringenden Krankheit nichts bemerkt. Wir hätten kopfschüttelnd gegrinst, wenn erstmals alle an Grippe Erkrankten und Gestorbenen einem einzigen Corona-Virus zugeschrieben worden wären, sodass es nichts anders mehr gegeben hätte. Was, wenn wir das einmal ganz sachlich so betrachten und einfach „aussteigen“? Ganz nach dem Motto „Stelle dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“? Stellen wir uns vor, es ist Lockdown und alle Geschäfte bleiben offen, alle Menschen begegnen sich unmaskiert und herzlich.
Kommt da nicht wenigstens Erleichterung auf? Oder übernimmt danach sofort wieder ein übermächtiges Gefühl, das von Generation zu Generation weitergegeben worden ist, die Führung: die Angst vor Autoritäten, vor Bestrafung bis hin zu Tod. Das ist verständlich, erlitten doch unsere Vorfahren viele traumatische Erfahrungen, die gerade im deutschsprachigen Raum noch immer stark nachwirken. Sie wurden an die Kinder, gefühlsmäßig, aber auch durch Ratschläge zur Vorsicht, weitergegeben und sollten spätestens jetzt aufgelöst werden. Dafür ist endgültig die Zeit gekommen.
„Ich rufe die Polizei“, sagt der Mann im Baumarkt und zuckt sein Mobiltelefon. Ich ziehe meinen Schlauchschal bis zur Nase hoch, um zu deeskalieren und beruhige ihn mit den Worten, dass ich diesen Schal genau für solche Menschen wie ihn dabei hätte. Daraufhin tritt Frieden ein.
Wer unsere Gesellschaft kennenlernen oder eine Sozialstudie machen will, muss nur eines tun: anders sein. Damit bereitet er der Masse an Konformisten Stress, das macht ihnen Angst, da das Andere ja die Möglichkeit impliziert, eventuell richtiger zu sein. Anders sein, das wollen wenige, dazu braucht man in unserer indoktrinierten Gesellschaft viel Mut. Wer riskiert schon gern, für eine andere Meinung verspottet zu werden oder gemieden zu werden, nicht mehr dazu zu gehören? Wie eine erhobene Axt oder ein Damoklesschwert kann daraufhin das Schlimmste erfolgen: von den andern nicht mehr geliebt zu werden!
Wer diese Urangst einmal überwunden hat, ist wahrlich frei. Freier als es ihm ein Land je zugestehen könnte.
Befreien wir uns, trauen wir uns, das zu sagen und zu leben, was der eigenen Überzeugung und Erfahrung entspricht! Die scheinbare Macht anderer lebt nur durch unsere Angst. Ohne Angst bleibt die Macht in uns, bleiben wir in uns und in unserem göttlichen Kern.
Siegfried F. Kerle, 22.11.2020

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