Was es ist

Was es ist

Es ist nichts das wir kennen. Nichts das wir je erlebt hätten.
Es ist alles anders. Alles in Aufruhr und voll neuer Regeln.
Der Kern der Sache ist kaum bekannt und dennoch der Gehorsam groß.
Die Regeln geben Halt, ein Sinn wird ihnen unterstellt, und sie werden bestimmt zum Ende des Unbekannten führen, zurück in die Gewohnheit.
So hoffen die Menschen von Ostern 2020 bis Ostern 2021, lassen sich einengen, und etwas frei werden, um sich dann wieder an noch engere Vorgaben zu gewöhnen.
Ein Jahr hat die Menschen verändert. In ihrem Fühlen, ihrem Denken, ihrem Werten, ihrem Handeln.
Sie wurden alle aufgefädelt auf eine Schnur und sie bemerken es nicht. Sie wanken vor und zurück wie der Wind es verlangt.
Woher der Wind kommt, das wissen sie nicht, und sie wollen es auch nicht wissen. Die Angst ist zu groß.
Welche Angst? Nein nicht die vor der einen, weltumspannenden, todbringenden Seuche - nein die bekommen nur Wenige. Die Angst, dass es nicht die Krankheit sei.
So sind sie froh um jeden gebotenen Halt. Halt durch alle Belehrungen, Vorgaben, Verordnungen und Schutzmaßnahmen die angeboten werden - im Imperativ. Einschränkungen helfen, den einzig richtigen und sicheren Weg zu finden.
So gehen sie, verhüllt und distanziert um vor den Blicken anderer zu bestehen. Sie werden getestet und werden gepiepst. Gesundheit muss jetzt bewiesen werden. Das eigene Empfinden zählt nicht.

Was es ist, das ist fern und immer ferner. Stündlich zugeschüttet mit Zahlen und Meldungen vergeht die letzte Energie zum Denken. Wie es vorher war, ob alles noch plausibel ist, darf nicht gedacht werden, wenn an der Leine gezogen wird. Brave Menschen folgen stets, sie werden mit Karriere, Ansehen und Wohlstand belohnt.

Und dann wenn es sich zeigt, dieses Etwas, das es ist. Will ich es wissen, will ich es sehen? Will ich mein gut gepflegtes Bild der Welt abhängen? Das tut weh. Das ist noch mehr ungewohnt als die plötzlichen Veränderungen des letzten Jahres. Dann stimmt gar nichts mehr. Für was war dann alles gut? Wer ist stark genug für die Erkenntnis von so viel Verirrung in der Verwirrung?

Nichts ist so, überhaupt nicht so wie es scheint, in einer gespielten, von Lügen dominierten Welt. Hier erfroren die Seelen oder sie verließen die Wesen um im System zu bestehen. Manche werden genesen, die ihre Flamme im Geheimen haben leuchten lassen, und im eigenen Ergründen zum Kern vorgedrungen sind. Sie schauen mit Abscheu zurück und mit Freude voraus. Die Wahrheit macht sie frei. Ihre Stärke lässt sie gehen in das noch unvorstellbar Neue.

Was es ist, ist der Wandel.

Siegfried F. Kerle
02.04.2021

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