Fit in den Frühling

Training und Tipps vom Profi

Seit 20 Jahren ist Thomas Steurer Langstrecken-Langläufer - er gibt seine Erfahrungen auch als Coach weiter.

BEZIRK (eha). Zugegeben, Ende März mag der Gedanke an die kommende Wintersaison für manche paradox erscheinen. Doch für echte Wintersport-Enthusiasten ist der Traum von verschneiten Berghängen und glitzerndem Pulverschnee ganzjährig präsent. Nach der Saison ist vor der Saison, und eine systematische Vorbereitung besonders in den Sommermonaten der Schlüssel für einen erfolgreichen Ski-Winter.
Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Gleichgewicht und Technik sind alles Faktoren, die man gut auch ohne die weiße Pracht trainieren kann. Wie das am besten geht, hat uns Langstrecken-Langläufer Thomas Steurer verraten. 

Erfahrungen weitergeben

Er ist bereits seit frühester Kindheit auf Langlaufskiern unterwegs. Im vergangenen Jahr feierte der 42-Jährige sein 20-Jahr-Jubiläum als Profiathlet. In dieser Zeit hat der Außerferner unzählige Siege bei den unterschiedlichsten Langdistanzrennen in Mitteleuropa einfahren können.
Mittlerweile lässt es der gebürtige Vilser aber etwas ruhiger angehen, und gibt sein Wissen und seine Erfahrungen als Coach bzw. Trainer weiter. Dafür hat er im Jahr 2004 die staatliche Ausbildung zum Spezialtrainer mit Auszeichnung absolviert, und im letzten Jahr seine Firma "Tom's coaching" gegründet. Zu seinen Klienten gehören sowohl Winter- als auch Sommersportler, für die Thomas individuelle Trainingspläne zusammenstellt. 

Spaß und Abwechslung

"In erster Linie ist es mir besonders wichtig, dass meine Athleten möglichst vielseitig trainieren, und auf eine "stabile Körpermitte" achten. Es bringt nämlich gar nichts, sich stundenlang zu quälen, und dabei nur eine bestimmte Körperregion zu trainieren", sagt der Experte. Effektive Übungen zur Stärkung der Körpermitte sind beispielsweise Liegestütz-Hock-Strecksprünge, weiß der Coach. Damit die positiven Effekte aber auch spürbar und langfristig sind, sollten die Übungen mindestens dreimal in der Woche durchgeführt werden.

Trainingsplan

Zum Start in die neue Trainingssaison liegt das Hauptaugenmerk im Grundlagenausdauertraining: Das heißt vor allem radeln, laufen, und wenn möglich Bergtouren machen. "Hilfreich dabei ist, sich immer kleine Ziele zu setzen, und sich nicht zu überfordern", rät Steurer. "Gerade Hobbysportler machen oft den Fehler, zu viel und zu intensiv zu trainieren. Somit passt ihre Leistungsentwicklung nicht zu ihrem Trainingsaufwand, und kann im schlimmsten Fall die Gesundheit belasten." Um die koordinativen Fähigkeiten zu verbessern, ist das Laufen auf instabilen Untergründen besonders geeignet. "Ich persönlich tobe mich gerne an den Stuibenfällen oder am Frauensee-Höhenweg aus", verrät Thomas. Auch Koppeltrainings bringen viel – z. B. zuerst eine Runde Inline-Skaten, und dann noch eine halbe Stunde Running mit Stöcken. Neben dem Ausdauertraining ist auch das Krafttraining unerlässlich. Steurer hat dafür eigens einen kleinen Kraftraum zu Hause eingerichtet. Wichtig ist, dass das Krafttraining regelmäßig, mindestens zwei- bis dreimal pro Woche, und über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten, erfolgt. 

Ernährung

Natürlich hat Thomas Steurer in seiner Laufbahn als Profi schon alles an Diäten und speziellen Esstechniken probiert, was aber nie zum Erfolg führte. Daher hält sich Thomas vor allem an einen Satz, den schon sein Opa immer gesagt hat: "Vu allem a bissle, aber vu nix zviel." Er achtet auf gute Qualität und Regionalität, und versucht, das auch seinen Kindern und seinen Athleten vorzuleben.