Energiefrühstück
Energiewende ist ein Thema, das alle betrifft

EWR-Vorstand Michael Hold (re) freute sich über den Besuch von LR Anton Mattle (li). | Foto: Reichel
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  • EWR-Vorstand Michael Hold (re) freute sich über den Besuch von LR Anton Mattle (li).
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Wohin führt die (Energie)Reise? Garantiert zu einem Wechsel der Energieträger. Daran ließen die Redner beim "Energiefrühstück" der Elektrizitätswerke Reutte keine Zweifel aufkommen.

REUTTE. Der heimische Energieversorger hatte die Bürgermeister des Bezirks zu einem Informationstreffen in Form eines gemeinsamen Frühstücks geladen. Dieses wurde vom Bauernladen zubereitet - sehr passend zum weiteren Verlauf des Vormittags, bei dem Nachhaltigkeit und Lokalität wichtige Themen waren.

Hochkarätige Redner

EWR-Vorstand Michael Hold konnte mit Wirtschaftslandesrat Anton Mattle und dem Geschäftsführer der "Energie Tirol", Bruno Oberhuber, zwei kompetente Redner in Reutte begrüßen.
Mattle erläuterte die Energiestrategie des Landes Tirol bis zum Jahr 2050 und Oberhuber präsentierte die Umsetzungsschwerpunkte der Energie Tirol. Zum Abschluss präsentierte Hold die Energiestrategie Außerfern.

Wichtige Zukunftsthemen

Dass man etwas tun muss, um unsere Energie- und Umweltbilanz zu verbessern, daran ließen alle drei Redner keine Zweifel aufkommen. Auch nicht Bürgermeister Günter Salchner, der als Eigentümervertreter der EWR eingangs klarstellte, dass Energiesicherheit, Eniergieeffizienz und Klimaschutz untrennbar miteinander verbunden sind. Und man dürfe sich dabei nicht auf die anderen verlassen, denn: "wer sich auf andere verlässt, ist verlassen", äußerte Salchner mahnende Worte, dass man das Thema selbst in die Hand nehmen muss.

Fossile Brennstoffe verschwinden

Beim Energiefrühstück erläuterten in der Folge Mattle, Oberhuber und Hold den Gemeindechefs, wie sich die Energiezukunft aus heutiger Sicht präsentiert. Klar ist dabei: fossile Brennstoffe (Öl und Gas) werden verschwinden. Nicht von heute auf morgen, aber doch schneller, als manch einer vielleicht glaubt.

Der "Flutsch-Effekt"

Mattle nannte ein sehr plakatives Beispiel dafür, wie schnell Entwicklungen mitunter Fahrt aufnehmen: Als Beispiel nannte er Fernseher. Als die ersten Flachbildschirme auf den Markt kamen, sei die Bildqualität schlecht gewesen, die Geräte teuer. Manche hätten sie gekauft, viele seien zunächst skeptisch geblieben. "Heute gibt es nichts anderes mehr!", sagt Mattle. Röhrenfersehern könne man heute nicht einmal mehr kaufen. Mattle sprach von einem "Flutsch-Effekt". Ähnliches sei in vielen anderen Bereich zu erwarten, speziell bei der Elektromobilität.
Das Thema Wasserkraft werde somit an Bedeutung gewinnen. Ebenso die Photovoltaik und Erdwärme. Energiesparen werde zeitgleich immer wichtiger, denn: Besser als Energie umweltfreundlich zu erzeugen ist nur noch, sie erst gar nicht zu verbrauchen.

Energie Tirol steht beratend zur Seite

Wie das erreicht werden kann, dazu bietet der Verein Energie Tirol unter Geschäftsführer Bruno Oberhuber als unabhängige Beratungsstelle für Energie in Tirol seine beratende Hilfe an. Das gehe telefonisch, aber auch vor Ort, so Oberhuber.

Zur Sache

Energiestrategie Außerfern
EWR-Vorstand Hold beschönigt die Stromerzeugung in der Region nicht. „In Reutte erzeugen wir bereits 57 Prozent des Strombedarfs selbst aber den Rest müssen wir noch zukaufen – das muss sich langfristig ändern.“
Die Photovoltaik werde bis 2030 nach und nach zunehmen, danach müsse sie stark ansteigen. Dazu sei eine effektive Speicher-Technologie notwendig, um 40 Prozent Energie einsparen zu können. Außerdem werde die Wärmepumpe die fossilen Energieträger so weit als möglich entbehrlich machen. Und das Ganze bei einer prognostizierten Verdoppelung des Energieverbrauchs.
Nach Erreichen dieser Ziele müssten die EWR nur mehr 15 Prozent der benötigten Energie zukaufen. Aber dazu ist laut Hold notwendig, dass die Stromnetze massiv ausgebaut und Speicher geschaffen werden. Zur Sicherung gehöre auch, dass über eine zweite Standleitung das Außerfern an das überregionale Stromnetz angebunden werde. Das Ziel der Strategie – unter anderem 50 Prozent aus Wasserkraft und 27 Prozent aus Photovoltaik zu erzeugen – bringe schließlich auch Arbeitsplätze und zeige lokale Wertschöpfung.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

EWR-Vorstand Michael Hold (re) freute sich über den Besuch von LR Anton Mattle (li). | Foto: Reichel
Viele Bürgermeister der Region ließen sich aus erster Hand informieren, u.a. durch Bruno Oberhuber von Energie Tirol (vorne links). | Foto: Reichel
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