Notruf 144: Hinter den Kulissen

RIED (hepu). Wer den bekannten Notruf 144 absetzt, landet bei der Leitstelle Innviertel. Die Zentrale liegt beim Roten Kreuz in Ried. Bezirksgeschäftsleiter Josef Frauscher erklärt, was in der Zeit vom Notruf bis zur Ausfahrt des Rettungswagens auf der Leitstelle passiert: "Sobald der Anruf eingeht, werden die Daten des Anrufers gespeichert. Vor allem die Telefonnummer ist wichtig, um die Person bei Fragen erneut kontaktieren zu können." In einem weiteren Schritt wird dann die gesamte Situation von den Symptomen bis zu geografischen Feinheiten erfasst. "Noch während des Anrufes können die Rettungsmittel alarmiert werden. Per Computersystem werden alle verfügbaren Rettungsmittel vorgeschlagen. Somit erfolgt die sofortige Weitergabe der Unfalldaten an das passende Fahrzeug", sagt Frauscher. Genau in diesem Moment läutet auch der Pager bei den Sanitätern. Noch bevor diese das Rettungsauto erreichen, sind bereits alle Daten sowie die genaue Anfahrtsstrecke am Bildschirm sichtbar. Die Mitarbeiter der Leitstelle unterstützen in der Zwischenzeit den Anrufer bei etwaigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und betreuen die Situation, bis der Rettungswagen eintrifft. "Im Normalfall dauert es ungefähr zwei Minuten, bis die Einsatzkräfte ausrücken", betont Frauscher.

Ausbildung für die Leitstelle

Um auf der Leitstelle arbeiten zu können, ist es zuerst notwendig, ausgebildeter Rettungssanitäter zu sein. "Die Mitarbeiter müssen zudem eine Führungskräfteausbildung machen, denn bei Großunfällen tragen sie die Verantwortung zur organisatorischen Abwicklung und Führungsunterstützung", erläutert Frauscher. Zuletzt absolvieren die Anwärter noch eine theoretische und praktische Leitstellendisponentenausbildung. Laut Josef Frauscher habe die Leitstelle neben dem Entgegennehmen von Notrufen auch weitere Aufgaben: "Am Wochenende und außerhalb der Ordinationszeiten ist die Leitstelle für die Disposition des hausärztlichen Notdienstes verantwortlich.