Anna Pucher
"Für unsere Natur und deren Ressourcen gibt's nur einen Plan A"

Anna Pucher ist Geschäftsstellenleiterin bei der Regionalmanagement OÖ GmbH, Gründungsmitglied der Trafos und dort im Vorstand tätig. | Foto: Trafos
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Anna Pucher ist Geschäftsstellenleiterin bei der Regionalmanagement OÖ GmbH, Gründungsmitglied der Trafos und dort im Vorstand tätig. Im Interview gibt sie einen Einblick, warum sie sich für regionale Nachhaltigkeit engagiert und wie sie beim Aufbau der Giesserei – Haus der Nachhaltigkeit mithilft.

Nachhaltig im Innviertel: Du hast Erziehungswissenschaften studiert und bist seit fast 25 Jahren im Bereich regionaler Initiativen bzw. im Regionalmanagement tätig und engagiert. Was sind deine drei wichtigsten Erfahrungen im Zusammenhang mit deiner Arbeit für unsere Region?
Anna Pucher:
Ich hab mich nach meinem Studium sehr bewusst dazu entschieden, wieder in die Region zurück zu kehren, wobei meine Hauptbeweggründe meine Familie und die Lebensqualitäten im Innviertel waren. Nun drei Erfahrungen mitzuteilen, ist für mich eine große Herausforderung. 
Ich habe in meiner beruflichen Tätigkeit sehr viel in Gemeinden zu tun und bin immer wieder überrascht, welche Vielfalt unsere Region zu bieten hat! Ich bin immer wieder beeindruckt von der Kreativität und dem Können der Menschen vor Ort und der Bereitschaft dies auch einzubringen. 
In aller Kürze wären die drei wichtigsten Erfahrungen:
 kreative, engagierte Menschen
; Vielfalt an Produkten, Lebensmitteln, Innovationsgeist, Naturraum und vielem mehr vor der eigenen Haustür
; die Erkenntnis, dass uns das Jammern um das, was wir nicht haben, nicht weiterbringt sondern das Erkennen von und Konzentrieren auf unsere Stärken uns nachhaltig bereichert.

Nachhaltig im Innviertel: Du bist bei mehreren regionalen Initiativen (Trafos, Frauennetzwerk3) sehr aktiv. Welche Aktivitäten und Anliegen sind dir dabei besonders wichtig?
Mir ist es wichtig, mich mit anderen Menschen zu vernetzen und gemeinsam Dinge ins Rollen zu bringen. Ein Anliegen dabei sind mir vor allem Frauen. Sie sichtbar zu machen, dabei zu stärken, ihren Weg zu gehen und die Vielfalt dabei zuzulassen und zu respektieren ist mir sehr wichtig! Beim Frauennetzwerk leisten wir meines Erachtens einen wichtigen Beitrag dazu.
 Einen besonderen Stellenwert für mich hat aber auch unser Lebensraum. Ich bin eine leidenschaftliche Innviertlerin, ich lebe gerne hier und möchte meinen Beitrag dazu leisten, unseren Lebensraum zu erhalten und gut für die Zukunft zu rüsten. Ich liebe den Dialog mit Menschen, das Zusammenspiel von unterschiedlichen Kompetenzen und das Initiieren von Neuem.

Nachhaltig im Innviertel: Du bist seit Gründung der Trafos dabei und bist dort im Vorstand tätig. Wie bist du zu dieser Gruppe gekommen? Was machst du bei den Trafos? Was gefällt dir an dieser Initiative besonders?
Zu den Trafos gekommen bin ich über eine Arbeitskollegin, die mich gebeten hat, die Moderation einer Gruppe zu übernehmen, die zu den Themen Regionalität und Nachhaltigkeit aktiv werden will. Um ehrlich zu sein, war ich von Anfang an begeistert von der Gruppe! Eine solche Vielfalt an Akteuren aus den unterschiedlichsten Professionen findet man sehr selten. Der gemeinsame Weg war kein einfacher aber meines Erachtens ein sehr erfolgreicher. Die Vielfalt an Aktivitäten, die schon im ersten Jahr gesetzt wurden und das alles nur mit ehrenamtlichem Engagement waren strapaziös aber haben uns noch mehr zusammengeschweißt. Mir gefällt die Kreativität, die Arbeitsbereitschaft, die Lösungsorientiertheit und die Bereitschaft, gemeinsam dafür zu sorgen, dass wir mit einem besseren Gefühl in und von unserer Region leben. Aufgrund dieser Eigenschaften hab ich die Rolle der Schriftführerin bei den Trafos übernommen und werde mich wohl noch nicht so schnell wieder davon verabschieden.



Nachhaltig im Innviertel: Du bist bei der Adaptierung der Giesserei – Haus der Nachhaltigkeit für die Akquise-Gruppe zuständig. Wie schaut’s aus mit möglichen Mietern? Welche Infrastruktur wird es in der Giesserei geben? Welche Bedingungen gibt es, wenn man dort präsent sein will?
Bisher haben wir alles in unserer Freizeit entwickelt, seit Juni haben wir einen Geschäftsführer engagiert, der sich nun intensiv um die Entwicklung unserer Giesserei kümmert. Für uns in der Arbeitsgruppe Akquise ist er eine sehr große Entlastung. Wir haben uns bisher mit den Angeboten, Rahmenbedingungen und den Kriterien beschäftigt. Zu bieten haben wir in der Giesserei ein Bio Bistro, einen Co-Working Space, Regalsysteme für verschiedenste Waren, einen Veranstaltungsraum und Flächen für Handelsgeschäfte. In Planung ist auch ein Otelo mit Werkstatt. Nähere Details dazu sind aktuell auf der Website www.giesserei-ried.at zu finden. Wir haben vor, dass das Haus der Nachhaltigkeit bei seiner Eröffnung im Frühjahr 2021 gefüllt ist mit Angeboten, die die Palette in Ried wesentlich und nachhaltig bereichern.

Nachhaltig im Innviertel: Die Trafos rechnen mit einer Eröffnung der Giesserei im kommenden Frühjahr und arbeiten sehr konzentriert darauf hin. Was ist für dich wichtig, damit dieses große Projekt ein Erfolg ist?
Für mich ist ganz wesentlich, dass es uns gelingt das Haus der Nachhaltigkeit spürbar zu machen. Ich habe die Vision, dass man merkt, dass man in einem besonderen Haus ist, wenn man eintritt. Wenn uns das gelingt und die Menschen aufgrund dieser Besonderheit immer wieder kommen und unser Haus nutzen wollen, dann haben wir unsere Idee erfolgreich umgesetzt!
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Nachhaltig im Innviertel: Was ist für dich persönlich im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit am wichtigsten?
Mir ist besonders wichtig, dass all die Schätze, die wir in unserer Region haben, bekannt und zugänglich sind. Dass wir das, was wir vor der Tür haben bewusst nutzen und ebenso bewusst erhalten. Wir schöpfen eigentlich aus den Vollen was Natur, Lebensmittel, Arbeitsplätze, Nahversorgung, Erholungsräume etc. anbelangt. Uns muss bewusst werden, dass es für unsere Natur und unsere natürlichen Ressourcen nur einen Plan A gibt. Ich persönlich nehme mir täglich aufs Neue vor, in meinem Tun und Handeln darauf zu achten, dass ich so wenig negative Spuren wie möglich hinterlasse.

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