Nachruf
Überall kannte man den "Binder Korl"
GEINBERG. "Er war bekannt wie ein bunter Hund. Überall, wo man hingekommen ist, wurde man gefragt, 'Und wie geht's an Korl?'", erzählt Franz Dobler über seinen Vorgänger als Obmann des Kameradschaftsbundes Geinberg, Karl Fuggersberger, der am 9. November 2020 im Alter von 80 Jahren aus dem Leben geschieden ist.
Karl Fuggersberger hat sich durch seine engagierte Tätigkeit in zahlreichen Vereinen in Geinberg und darüber hinaus einen Namen gemacht. Er war langjähriges Mitglied der FF Geinberg, bei der sein Herz für die Jugendarbeit schlug. Für die unzähligen Stunden, die er in die FF investiert hatte – unter anderem als Bewerbsbewerter – wurde ihm der Titel "Ehrenbrandinspektor" verliehen. Einen Ehrentitel erhielt er auch vom Kameradschaftsbund Geinberg, dem er 20 Jahre als Obmann vorstand. "Nächstes Jahr hätten wir seine 60-jährige Mitgliedschaft gefeiert", sagt Dobler. Als Pfarrgemeinderatsmitglied investierte Fuggersberger außerdem viel Zeit in die Kirchenarbeit. Er war es, der sich stets um Begräbnisse gekümmert und den Friedhof instand gehalten hat, wie Dobler berichtet. Als Obmann des Schwarzen Kreuzes war er auch regelmäßig unterwegs, um Kriegsgräber zu sanieren.
Sein ganzes Leben lang blieb Fuggersberger seiner Heimat Geinberg treu. 1940 dort als Zwilling mit Bruder Alois geboren, besuchte er in Geinberg die Volksschule und verbrachte während der Kriegs- und Nachkriegsjahre eine einfache, aber schöne Kindheit am elterlichen Sacherl, wie Enkelin Sarah Mühringer im Lebenslauf über ihren Opa schreibt. Nach der Schule arbeitete er bei Bauern in der Umgebung, bis er zum Bundesheer nach Landeck einberufen wurde. "Es gefiel im gut in Tirol und er überlegte, dort zu bleiben, aber er wurde zu Hause gebraucht", erzählt Sarah Mühringer. Seinen Lebensunterhalt verdiente er von da an bis zu seiner Pensionierung als ÖBB-Beamter.
Mit seiner Frau Anna, die er 1965 heiratete, bekam Fuggersberger sechs Kinder. Zudem war er Stiefsohn Günther ein guter Vater. "Opa war ein Familienmensch. Nicht nur seinen Kindern, auch seinen Enkelkindern stand er stets mit Rat und Tat zur Seite", sagt Mühringer. "Als dieses Jahr seine erste Urenkelin Hanna geboren wurde, war er unendlich stolz."
Wie das Leben so spielt, musste aber auch Fuggersberger einige Schicksalsschläge verkraften. 1982 verlor er Stiefsohn Günther bei einem Autounfall. Seine Frau Anna verstarb 1999. Liebevoll hatte er sie zuvor jahrelang gepflegt.
"Mit Karl Fuggersberger verloren wir nicht nur einen guten Kameraden, sondern auch einen Freund, der immer hilfsbereit und bei vielen anderen Vereinen tätig war. Karl, du wirst uns fehlen, wir Kameraden werden dich nie vergessen und in bester Erinnerung behalten", sagt Franz Dobler.
Für seine Verdienste um seine Heimatgemeinde wurde Fuggersberger mit den Landesverdienstkreuzen in Gold und Silber sowie mit dem Landesehrenkreuz mit Schwert in Silber gewürdigt.
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