298 Alko-Lenker im letzten Jahr
Ungefähr jeder siebte Österreicher hat einen problematischen Alkoholkonsum – Beratungsstellen helfen.
BEZIRK (hepu). Allein im Bezirk Ried wurden im Jahr 2017 22 von insgesamt 285 Verkehrsunfällen mit Personenschaden durch alkoholisiertes Fahren verursacht, weiß Wolfgang Zieher vom Bezirkspolizeikommando. Außerdem konnten 298 Alko-Lenker aus dem Vekehr gezogen werden. "Wir haben vergangenes Jahr 5.550 Alkotests auf den Straßen im Bezirk Ried durchgeführt", betont Zieher. Wer alkoholisiert fährt gefährdet nicht nur sein eigenes Lebens, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer. In diesem Fall drohen auch hohe gesetzliche Strafen. Wer die Höchstgrenze von 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut erreicht, muss laut ÖAMTC, mit saftigen Verwaltungsstrafen von bis zu 3.700 Euro rechnen. Ab 0,8 Promille drohen dann zusätzlich der Führerscheinentzug und eine Nachschulung, die mehrere hundert Euro kostet. Der ÖAMTC warnt auch davor, das Risiko "Restalkohol" nach einer längeren Nacht nicht zu unterschätzen.
Grob gerechnet hat jeder siebte Österreicher seinen Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle. Für diesen Fall bietet die Alkoholberatung in Ried ihre Hilfe an. Ulrike Thon unterstüzt Abhängige, aber auch Angehörige kostenlos und vertraulich. Sie versucht mit ihnen einen Weg aus der Sucht zu finden, indem über den Alkoholkonsum gesprochen wird.
"Das Thema Alkoholproblem kann sehr schambesetzt sein und die Angst vor gesellschaftlicher Abwertung nährt die Verleugnung, sowohl für Betroffene als auch für Angehörige", erklärt Eva Maria Ginal, leitende Referentin der Alkoholberatung. Wer die Beratung aber annehme, würde schon bald eine Verbesserung feststellen, macht Ginal Mut.
Anzeichen von Abhängigkeit
Sehr oft geht es aber darum, sich überhaupt eine Abhängigkeit einzugestehen – oder bei Mitmenschen zu erkennen. Ab wann man als süchtig gilt, ist laut Ginal nicht genau zu sagen, denn die Sucht durchläuft viele Stufen. Es zählt nicht allein die Menge des konsumierten Alkohols. Wenn mindestens drei der folgenden Kriterien während des vergangenen Jahres aufgetreten sind, kann von einer Alkoholsucht ausgegangen werden:
- Es besteht ein starker Wunsch, ständig Alkohol zu trinken
- Der Alkoholkonsum kann nicht mehr kontrolliert werden
- Es wird weitergetrunken obwohl schädliche Folgen bereits zu spüren sind
- Es wird eine starke Toleranz entwickelt, das heißt man muss mehr trinken, um denselben Effekt zu haben
- Andere Aktivitäten und Verpflichtungen werden durch das ständige Trinken stark vernachlässigt.
- Es kommt zu körperlichen Entzugserscheinungen wie zum Beispiel starkes Zittern.
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