Bäuerliche Vielfalt prägt den Rieder Bezirk

Kühe füttern, Feldarbeiten oder Digitalisierungen am Computer: Der Beruf des Bauers ist vielfältig. | Foto: Maschinenring
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  • Kühe füttern, Feldarbeiten oder Digitalisierungen am Computer: Der Beruf des Bauers ist vielfältig.
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BEZIRK (kat). Milchviehbetriebe, Schweinezucht und -mast, Ackerbau, Rindermast, Geflügelmast- und Legehennenhaltung oder Direktvermarktung: Rund 1500 aktive Landwirtschaftsbetriebe sichern im Bezirk Ried zirka 3000 Arbeitsplätze. Rechnet man den vor- und nachgelagerten Bereich wie beispielsweise Molkereien oder Landmaschinentechnik hinzu, sind es sogar 7000 bis 10.000 Jobs, die der Bereich Landwirtschaft im Bezirk schafft. "Die Hälfte der Betriebe im Bezirk werden im Haupterwerb geführt – Tendenz steigend –, der Rest im Neben- oder Zuerwerb. Viele sind Misch-Betriebe, Spezialisierungen waren selten, werden aber jetzt immer mehr", erklärt Max Schneglberger, Dienststellenleiter der Landwirtschaftskammer (LK) Ried. Und die Produktionsvielfalt der Bauern in der Region ist groß. "Bei uns gibt es alle landwirtschaftlichen Produkte und alles, was man daraus machen kann – bis hin zum Popcorn", sagt Josef Diermayer, Obmann der LK Ried. Gründe dafür seien die guten Lagen: für Futterbau überwiegend im südlichen Bereich des Bezirks, für Ackerbau eher im nördlichen Teil. Eine große Rolle spielen auch die rund 170 Direktvermarkter im Bezirk.

In den Startlöchern
Um Nachwuchs müsse man sich in der Region keine Sorgen machen. "Der Beruf Bauer ist für junge Menschen sehr interessant. Die Hofübergabe-Beratungen stimmen uns zuversichtlich, dass viele junge Leute im Beruf Bauer eine tolle Zukunft finden werden", so Schneglberger. Laut Diermayer hat Österreich die jüngste Betriebsführungs-Struktur in der Landwirtschaft innerhalb der EU. Dies spiegelt sich auch im Bezirk Ried wider: "Dass in der Jugend etwas weitergeht, davon haben wir uns bei der letzten Meisterabschlussprüfung überzeugt. 22 vielversprechende Jungbauern sind daraus hervorgegangen", berichten die Experten. Unter den Prüflingen waren auch viele Frauen. Kein Wunder, sind doch die Hälfte der Rieder Landwirtschafts-Betriebe in weiblicher Hand. "Die Landwirtinnen sind bei uns auffällig aktiv. Seit 15 Jahren gibt es den Bäuerinnen-Treff", erzählt Diermayer. Generell ist das Unternehmen Bauernhof in der Region ein Familienbetrieb – alle arbeiten hier mit. "Für Fremdarbeitskräfte sind unsere Strukturen zu klein", so Schneglberger.

Herausforderung & Schulungen

Die größte Herausforderung für die Bauern ist laut Max Schneglberger und Josef Diermayer die Umstellung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU seit 1995, die viele Veränderungen mit sich bringt. "So muss zum Beispiel die Fläche jeder Frucht auf einer Landkarte digital eingezeichnet werden. Darüber beschweren sich unsere Landwirte derzeit massiv", berichtet Schneglberger. "Eine Vielzahl bedient sich dabei der Bezirksbauernkammer als Dienstleister. Der Bauer kann diese Digitalisierung aber grundsätzlich auch selbst machen. Wir bieten dazu eine Schulung an." Generell sei es der Bezirksbauernkammer Ried ein Anliegen, in Sachen Beratung und Bildung am Puls der Zeit zu bleiben. "Wir passen unser Angebot laufend den Erfordernissen an. Ob Facharbeiter-Ausbildung oder Kochkurse – unsere Räumlichkeiten sind stets ausgebucht."

Landwirtschaft im Bezirk Ried in Zahlen

Der Bezirk Ried umfasst rund 59.000 Hektar Gesamtfläche und knapp 59.000 Einwohner.

Von der Gesamtfläche des Bezirks werden rund 25.000 Hektar als Acker und 12.000 ha als Wiese bewirtschaftet.

Etwa 1.500 landwirtschaftliche Betriebe gibt es im Bezirk. Rund die Hälfte wird im Haupterwerb, die andere im Nebenerwerb geführt.

Auf rund 9.700 Hektar wächst Wald. Rund 2.000 Betriebe bewirtschaften diese Waldflächen, wobei 1.800 Betriebe bis zu 10ha Wald (Kleinwaldbetriebe) bewirtschaften.

Biobetriebe: 142 Betriebe mit rund 2.900 Hektar sind bio-zertifiziert.

Vertrieb: 150 Betriebe vermarkten ihre Erzeugnisse im Wege der Direktvermarktung.
Weiters gibt es sechs bäuerliche Buschenschanken.

Eckdaten zur Tierhaltung:
80.000 Schweine werden von 425 Betrieben im Bezirk Ried gehalten.

917 Betriebe halten insgesamt 47.000 Rinder. Davon halten 700 Betriebe 14.000 Kühe, welche Jährlich rund 77.000 Tonnen Milch geben.

Von 130 Haltern werden 2000 Schafe und von 125 Haltern 1300 Ziegen gehalten.
In den letzten Jahren haben sich etliche Betriebe auf die Ziegenmilchproduktion spezialisiert.

Geflügel: ca. 87.000 Stück Geflügel werden von rund 800 Haltern gehalten

Getreide: 5.300 Hektar Weizen, 3.400 Hektar Gerste, 4.500 Hektar Körnermais, 3700 Hektar Silomais werden im Bezirk angebaut. Auf Raps entfallen rund 1600 Hektar, 430 Hektar auf Zuckerrüben, und rund 750 Hektar auf Sojabohnen.

Kühe füttern, Feldarbeiten oder Digitalisierungen am Computer: Der Beruf des Bauers ist vielfältig. | Foto: Maschinenring
Max Schneglberger: "Es gibt auch Quereinsteiger – 18 Personen haben das Seminar 'Plötzlich Bauer' besucht." | Foto: privat
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