Folgende Brandstiftung als Racheakt?
Chef stellte Dieb eines Firmenfahrzeugs

- Der Dieb wurde auf dem Gelände eines Industriebetriebes gestellt.
- Foto: Spedition
- hochgeladen von Raphael Mayr
Ein mutmaßlicher Autodieb versuchte sich gestern gegen 6 Uhr ein Firmenfahrzeug einer Innviertler Spedition „auszuborgen“. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd wurde er aber vom Geschäftsführer selbst gestellt.
INNVIERTEL. Es begann wie ein ganz normaler Morgen. Ein Mitarbeiter einer Spedition aus dem Innviertel wollte am Mittwoch, 18. September, bei einer örtlichen Bäckerei einkaufen. „Als er aus dem Geschäft heraus ging, war das Fahrzeug weg“, schildert der Geschäftsführer gegenüber MeinBezirk. Wie sich später herausstellte, hatte sein Mitarbeiter den Zündschlüssel stecken lassen. Da er kein Handy bei sich hatte, lief er den kurzen Weg nach Hause und rief von dort aus seinen Vorgesetzten an.
Verfolgungsjagd durch Firmenchef
„Ich hielt es anfangs für einen schlechten Scherz. Vielleicht hat ihm das Fahrzeug jemand versteckt. Also setzte ich mich in mein Auto und fuhr in Richtung der Bäckerei“, so der Speditionschef weiter. Auf dem Weg dorthin kam ihm allerdings das gesuchte Firmenfahrzeug entgegen. Der Geschäftsführer drehte sofort um und verfolgte den Wagen. „Ich wurde hinter ihm ‚lästig‘, wollte ihn zum Anhalten bringen. Er bog dann auf das Gelände eines Industriebetriebes und wollte sich dort verschanzen.“ Der Flüchtige wurde dort vom verfolgenden Geschäftsführer und einigen Mitarbeitern des ansässigen Betriebs gestellt. Zunächst wollte sich der Flüchtige als Mitarbeiter der bestohlenen Spedition ausgeben. „Das war natürlich gelogen, ich kenne meine Leute“, so der Speditionschef. Der unbekannte Mann wurde festgehalten, bis die Polizei eintraf. Beamte nahmen ihn an Ort und Stelle fest. Im Firmenfahrzeug fand man auch ein gestohlenes Kfz-Kennzeichen.

- Im gestohlenen Fahrzeug wurde ein Kfz-Kennzeichen gefunden.
- Foto: Spedition
- hochgeladen von Raphael Mayr
Aus Rache Brand gelegt?
Eigentlich wäre die Geschichte hier zu Ende. Doch am Donnerstag in der Früh klingelte das Telefon des Geschäftsführers erneut: „Das Unternehmen, wo der Mann geschnappt wurde, rief mich an. Heute in der Nacht brach auf ihrem Gelände ein kleiner Palettenbrand aus. Der wurde aber schnell wieder von Mitarbeitern gelöscht.“ Sowohl der betroffene Industriebetrieb als auch der Speditionschef vermuteten, dass sich der Verdächtige vielleicht am Ort der Verhaftung rächen wollte. Dieser sei gestern nach der Festnahme freigelassen worden.
Das Unternehmen mit dem Kleinbrand kontaktierte umgehend die Polizei, welche tatsächlich den mutmaßlichen Brandstifter stellen konnte. Es soll sich um denselben Mann handeln, welcher versuchte, das Auto der Spedition zu stehlen.
Die Polizei wollte zu diesem Sachverhalt keine Auskunft geben.




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