Innenstadt Ried
"Eislaufplatz ja, aber nicht am unteren Hauptplatz!"

- Der Eislaufplatz war vergangenes Jahr gut besucht. Etwa 5.000 Menschen drehten ihre Runden auf dem Eis.
- Foto: Doms/BRS
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Vergangenes Jahr hat der Eislaufplatz am unteren Hauptplatz in Ried die Besucher begeistert – manche Geschäftstreibende allerdings nicht.
RIED (schi). Rund 5.000 Besucher verzeichnete der Eislaufplatz in der Rieder Innenstadt an seinen 30 Betriebstagen. Sehr zur Freude von Roland Murauer, Geschäftsführer vom Stadtmarketing Ried: "Der Eislaufplatz vergangenes Jahr war ein voller Erfolg. Unserem großen Ziel, der Belebung der Innenstadt, sind wir damit einen großen Schritt näher gekommen. Sowohl bei der Stadt Ried als auch bei uns sind keinerlei Beschwerden von Anrainern reingekommen. Logisch also, dass wir es heuer auch wieder in Betracht ziehen, den Eislaufplatz am unteren Hauptplatz aufzubauen." Wenig begeistert von diesem Vorhaben sind die Geschäftstreibenden am unteren Hauptplatz. Fehlende Parkplätze und Sanitäranlagen, Umsatzrückgang und Kundenbeschwerden sowie lange Auf- und Abbauarbeiten und daraus folgende Straßensperren sind nur einige Kritikpunkte, die die Geschäftstreibenden der Stadt Ried, dem Stadtmarketing, dem Verein Rieder Wirtschaft und dem Tourismusverband s'Innviertel schriftlich vorgelegt haben.
Eislaufplatz am Marktplatz
Etwa zwei Drittel der Unternehmer am unteren Hauptplatz haben sich mit ihrer Unterschrift gegen einen erneuten Aufbau des Eislaufplatzes am unteren Hauptplatz ausgesprochen. Generell fänden sie die Idee dieses Frequenzbringers in Ried allerdings sehr gut. Ihr Vorschlag wäre, die Eisfläche am Marktplatz aufzubauen. "Dort wären genug Parkplätze in der Nähe, man kann bequem mit den Öffis hinfahren und nur wenig Handelsbetriebe werden gestört. Im Gastgarten des Kaiserhofes könnte zusätzlich ein kleiner Adventmarkt veranstaltet werden – wie beim früheren Sparkassen-Advent", erklärt Marion Mairinger-Kriegleder, Inhaberin von Marc O'Polo Ried. Sie habe im Dezember aufgrund des Eislaufplatzes etwa 15 Prozent Umsatzrückgang verzeichnet. Johannes Plakolm, Inhaber von Juwelier Desch, setzt fort: "Hier muss dringend eine Lösung gefunden werden und wir wollen nicht mit Entscheidungen überfahren werden. Immerhin geht es um unsere Existenz!"
Alternativen geprüft
Das Stadtmarketing reagierte darauf und prüfte vier Alternativstandorte in der Innenstadt: den Kirchenplatz, Stelzhamerplatz, Roßmarkt und auch den Marktplatz. Fazit: "Die Eislauffläche ist für die Standorte am Roßmarkt, Kirchen- oder Stelzhamerplatz einfach zu groß. Am Marktplatz wäre zwar genug Platz, allerdings können wir dort die Sicherheitsauflagen nicht erfüllen. Wenn es technisch ginge, wäre er eine Option. Doch so bleibt nur der untere Hauptplatz übrig", erklärt Murauer. Für die Prüfung der Standorte ist laut Murauer die Bauabteilung der Stadt Ried zuständig. Dessen Leiter Martin Hochhold wollte zum Sachverhalt allerdings nichts sagen und verwies auf das Stadtmarketing als Ansprechpartner.
Lösungen im Juli präsentiert
"Die Sorgen der Unternehmer werden von uns Ernst genommen. Ende Mai haben wir ein Treffen einberufen, wo die eingereichten Kritikpunkte besprochen wurden. Nun arbeiten wir mit Hochdruck an Lösungen, die im Juli präsentiert werden. Für mich ist es daher unverständlich, dass sich eine kleine Gruppe Unternehmer dagegenstellt, ohne diese Vorschläge abzuwarten", sagt der Stadtmarketing-Leiter. Laut ihm laufen bereits Gespräche mit Dekorateuren, dem Maschinenring und der Stadt Ried, um die Rahmenbedingungen für die Geschäftstreibenden am unteren Hauptplatz attraktiver zu machen. Die BezirksRundschau wird im Juli wieder berichten.
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