Erbhof: Tradition von Generation zu Generation

- Johanna Schachinger hat in diesem Jahr den elterlichen Hof in St. Martin übernommen.
- Foto: privat
- hochgeladen von Karin Wührer
ST. MARTIN IM INNKREIS (kw). Für jede bäuerliche Famlie ist es eine besondere Ehre den Titel Erbhof, für den eigenen Hof verliehen zu bekommen. Denn um diese Auszeichnung zu erhalten muss der landwirtschaftliche Betrieb mindestens 200 Jahre innerhalb der selben Familie vererbt werden.
Erbhof "Hansbauer"
1983 erhielt der "Hansbauer" in St. Martin im Innkreis diese Auszeichnung. Schon seit 300 Jahren ist der Biohof im Besitz der Familie Schachinger. Erst kürzlich wurde der elterliche Hof an die nächste Generation, Tochter Johanna Schachinger, übergeben. "Ich freue mich, dass ich den Bauernhof weiterführen darf und bin stolz auf das Vertrauen, dass mir von meinen Eltern und Großeltern entgegen gebracht wird", schwärmt Schachinger über das Lebenswerk ihrer Vorfahren.
Die 29-Jährige hat nach der Matura an der HLW für Landwirtschaft bereits mehrere Praktika sowohl im Inland als auch im Ausland absolviert: "Für mich war immer klar, dass ich den Hof irgendwann übernehmen werde. Es macht mir sehr viel Spaß."
Der Hansbauernhof hat bereits zehn Generationen ernährt, ist gewachsen und hat über die Jahre einige Veränderungen durchlebt. Ein großer Schritt war beispielsweise die Umstellung von Fleckvieh-Milchkühen auf die Mutterkuhhaltung mit der Rinderrasse Charolais. "Landwirtschaft ist ein Knochenjob, es tut weh wenn die Leute nicht zu schätzen wissen was wir Landwirte alles leisten", so Schachinger.
524 Erbhöfe in Ried
Der Titel Erbhof wird über Ansuchen von der oberösterreichischen Landesregierung verliehen. Das Erbhofzeichen wird kostenlos bereitgestellt und besteht aus einer Ehrenurkunde und einer Kupfer-Erbhof-Plakette. Aktuell gibt es in ganz Oberösterreich 6120 Erbhöfe. Davon befinden sich insgesamt 524 allein in Bezirk Ried.
Hofübergaben
"Im Bezirk Ried werden jedes Jahr viele Hofübernahmen durchgeführt", weiß Max Schneglberger, Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Ried. Die Bezirksbauernkammer bietet zu diesem Thema Beratungen an. Etwa 40 bis 50 Familien pro Jahr nutzen dieses Angebot. Probleme bei der Übergabe seien aber selten: "Wer die Grundregeln beherzigt und den Vertrag gut vorbereitet erspart sich viel Ärger. Wichtig ist, die Interessen beider Seiten abzudecken."




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