"Schädling" auf dem Speiseplan
Käferautomat geht in Testbetrieb
"Schädling" kommt auf den Speiseplan: Behörde unterstützt Testbetrieb mit Borkenkäfer-Larven.
INNVIERTEL. Genau genommen sind es ja die Larven des Borkenkäfers, die den Speiseplan der Innviertler künftig bereichern sollen. „Warum das Schmackhafte nicht mit dem Nützlichen verbinden?“, dachten sich Forstdienstleiter Hanspeter Haferlbauer und Bezirksförster Rudolf Auinger und setzten sich mit dem neuen Obmann der Bezirksbauernkammer Christoph Schneiderbauer zusammen, um dieses einzigartige Versuchsprojekt zu verwirklichen.
Regionale Wertschöpfung
Der Borkenkäfer ist ja bekanntlich ein gefürchteter Schädling im Kobernaußerwald, dessen Eindämmung, oder noch besser: dessen Vernichtung, oberstes Ziel jedes Waldbesitzers ist. Nun ist es Wissenschaftlern der Wiener Universität für Bodenkultur gelungen, einen Duftstoff zu entwickeln, der bereits auf die Larven des Scolytinae (so der lateinische Name des Rüsselkäfers) einen unwiderstehlichen Reiz ausübt und so das Einsammeln bereits in diesem Entwicklungsstadium um Vieles leichter macht.
"Ich hoffe auf großen Erfolg mit entsprechender Beispielwirkung."
Die Vernichtung muss natürlich giftfrei erfolgen, und da kam die EU-weite Freigabe für bestimmte Insekten oder deren Larven als Lebensmittel gerade recht.
Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer, selbst naturverbundene Jägerin, zeigt sich begeistert von der nachhaltigen Idee. „Als mir Rudi und Christoph davon erzählt haben, habe ich ihnen vollste Unterstützung seitens der Behörde für den Testbetrieb zugesagt und ich hoffe auf einen großen Erfolg mit entsprechender Beispielswirkung für gesunde Wälder im Innviertel.“
Im Kobernaußerwald geht nun am kommenden Samstag der erste „Käferautomat“ in Betrieb. Angebracht an einem sogenannten „Käferbaum“, bestückt mit dem für Menschen völlig unbedenklichen Lockstoff, sammeln sich die Larven und können von interessierten Feinschmeckern auf einfache Weise entnommen werden. Eine Portion mit zirka 200 Gramm kostet drei Euro, bezahlt werden kann mit Bankomatkarte und Münzeinwurf, die ersten zehn Portionen für Testesser sind kostenlos.
Schmackhafte Zubereitung
Die BezirksRundSchau hat mit einer Diätologin einige schmackhafte Rezepte zusammengestellt, die wir gerne unseren Lesern zusenden. Einfach eine Mail an ried@bezirksrundschau.com schicken!
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