Kommentar: Rasches Verfahren

- hochgeladen von Thomas Streif
Dass bei laufenden Verfahren für die Angeklagten die „Unschuldsvermutung“ gilt, ist nicht erst seit der Akte Karl-Heinz Grasser bekannt. Diese gilt natürlich auch für die 23-jährige Nathalie H. aus Taiskirchen, die seit November in der kolumbianischen Metropole Bogotá im Gefängnis sitzt. Die Zeit des Wartens ist nicht nur für die junge Frau unerträglich. Auch die Angehörigen stehen seit fast knapp zwei Monaten unter einem enormen Druck. Unbestritten ist, dass die Geschichte der jungen Frau sehr abenteuerlich klingt und auch, dass sie zu gutgläubig war. Das schützt zwar nicht unbedingt vor einer Strafe, aber heißt auch noch lange nicht, dass sie tatsächlich etwas von den Drogen in ihrem Koffer wusste. Ob die ganze Wahrheit je ans Tageslicht kommen wird, ist zumindest fraglich. Für Nathalie H. und ihre Angehörigen in Österreich ist zu hoffen, dass es rasch zu einem fairen Verfahren in Bogotá kommen wird.
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