Schlafen Sie gut!

- Oberarzt Christoph Röper, Facharzt für Neurologie, Leiter Schlafambulanz und Schlaflabor im AKH Linz.
- hochgeladen von Katrin Stockhammer
Was tun bei Schlafstörungen? Ein Gesundheits-Vortrag in Ried beleuchtete die verschiedenen Möglichkeiten.
RIED. Jeder Mensch braucht Schlaf. Er ist wichtig für Zellreparatur, Immunsystem, Befindlichkeit, Vitalität, Gedächtnis und hilft uns, Energie zu sparen. Kurz: Schlaf ist keine Zeitverschwendung, sondern notwendig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Darauf wies Oberarzt Christoph Röper, Leiter Schlaflabor und Schlafambulanz im AKH Linz, beim Vortrag "Schlafstörungen" hin. Zur Veranstaltung eingeladen hatten PGA, die Wiener Städtische und die Apothekerkammer in Kooperation mit der BezirksRundschau, die Landesmusikschule Ried stellte den Saal zur Verfügung. "Ein Mensch braucht sieben bis acht Stunden Schlaf am Tag. Wichtig ist dabei aber, auf das individuelle Schlafbedürfnis zu achten. Es gibt Kurz- und Langschläfer", so Röper. Laut dem Facharzt für Neurologie leiden bis zu 25 Prozent der Menschen an Schlafstörungen. Diese nehmen mit dem Alter zu, betroffen sind mehr Frauen als Männer. Die Folgen: Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit nehmen ab, das Immunsystem leidet.
Forscher unterscheiden heute 80 verschiedene Arten von Schlafstörungen – zum Beispiel Psychophysiologische Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen), das Restless legs Syndrom oder Schlaflosigkeit hervorgerufen durch kurze Atemstillstände. Eine Abklärung beim Hausarzt oder in einem Schlaflabor ist hilfreich, um die richtige Therapie zu finden. Seien es psychotherapeutische Hilfen, Medikamente oder auch die Schlafhygiene.
Die Regeln für die Schlafhygiene:
- den täglichen Schlafbedarf decken
- regelmäßigen Rhythmus einhalten (fixe Zeiten)
- bequeme Schlafstätte
- richtige Schlafumgebung
- Stress vor dem Zubettgehen vermeiden
- Ernährung: nicht zu spät essen (bis 3 Stunden vor dem Zubettgehen)
- Alkohol, Koffein, etc. vermeiden
- Mittagsschlaf kurz halten (höchstens 15 Minuten)
- keine anstrengenden Aktivitäten vor dem Schlaf (bis 4 Stunden vorher, Alternative: Abendspaziergang)
- Arzt aufsuchen
Dass Schlafen immer etwas mit loslassen, fallenlassen zu tun hat, darüber informierte QiGong- und Vitaltrainerin Gerlinde Laschalt. Sie vermittelte den Besuchern den Umgang mit Klangschalen, die in einen Entspannungszustand versetzen können und stellte "QiGong" vor: "Diese Entspannungsübungen helfen uns, wieder in Balance zu kommen und den Körper in Einklang zu bringen", so Laschalt, die die Gäste auch zum Mitmachen animierte.
Eine Möglichkeit Stress, Sorgen und Probleme besser meistern zu können, präsentierte auch Gisela Schmidt-Mayer: "Yoga hilft, das Kopfkino abzuschalten und Körper und Geist wieder zu verbinden. Dies geschieht durch Entspannung und Meditation, Körperübungen, Atmen, Ernährung und geistige Richtlinien. Yoga ist eine Rückkehr zu uns selbst, ein Erleben der eigenen Natur. Wir sind dadurch wieder zentrierter und das lässt uns besser schlafen."
Neben der Schlafhygiene, psychologischen Behandlungen oder Entspannungsübungen gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Schlafstörungen medikamentös zu überwinden. Sonja Rohatschek, stellvertretende Leiterin der Donau Apotheke Linz, berichtete dabei sowohl über MIttel der Selbstmedikation (Pflanzliche Präparate, Homöopathie, Schüsslersalze, Bachblüten, H1-Antihistaminika, Melatonin) sowie über rezeptpflichtige Medikamente und TCM . "Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn es sich um eine organische Ursache handelt, keine Besserung trotz Medikation eintritt, nach dem Absetzen erneut Schlafprobleme auftreten oder bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden", so Rohatschek.
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