Servus, Ciao & Hola: Sprachen verbinden
HAK-Schüler lernen mit Schlüsselkräften Deutsch, Schlüsselkräfte mit Schülern Englisch: eine Win-Win-Situation für beide.
RIED. Wo trifft man sich in Ried? Wie begrüßt man sich auf innviertlerisch? Und was ist überhaupt ein Bratl in der Rein? Für Migranten wirft das Leben im Innviertel einige Fragen auf. Mit einem originellen Sprachprojekt wollen die "Initiative Lebensraum Innviertel" und die HAK Ried internationalen Schlüsselfachkräften den Einstieg in ihr neues Leben im Innviertel erleichtern. Rund 25 Mädchen und Burschen der vierten und fünften Klassen sowie 15 Schlüsselkräfte nehmen an dem Projekt teil. Letztere kommen aus Italien, Spanien, Ungarn, Holland und der Türkei. Bei einer Auftaktveranstaltung Ende November wurden kleine Teams gebildet, die sich in der Zwischenzeit regelmäßig in ihrer Freizeit treffen. "Die Teams können sich Zeitpunkt und Ort ihres Treffens selbst vereinbaren. Sie gehen zum Beispiel in ein Café, zum Shoppen oder waren bei den Punschständen", erklärt Projektinitiatorin Maria Dietz von der "Initiative Lebensraum Innviertel". Ziel des Projektes: Den Schlüsselkräften zu helfen, sich in den Alltag und das typische Leben rund um Ried einzugliedern. Ein erstes Netzwerk aus Kontakten zur Bevölkerung soll das erleichtern.
Win-Win auch für Schüler
Auch die Schüler profitieren davon, vorwiegend werden Englisch und Deutsch, aber auch Spanisch oder Italienisch gesprochen. "Wir Lehrer sind bei den Treffen bewusst nicht dabei, geben den Schülern nur Tipps für weitere Aktivitäten. Außerhalb der Schule lernen die Jugendlichen, frei und ohne Zwang Englisch zu sprechen", weiß Professorin Ulrike Schmid, die das Projekt von HAK-Seite betreut. Zudem gewinnen die Schüler einen Einblick in die Arbeit der hochqualifizierten Fachkräfte. "Die Jugendlichen sehen, welche Spitzenbetriebe wir hier in der Region haben, lernen diese wieder etwas besser kennen", nennt Direktor Hubert Wiesinger einen weiteren Vorteil. Er war von dem Projekt sofort begeistert, ist stolz auf "seine" Schüler. Und schließlich passt das Projekt perfekt zum HAK-Schwerpunkt "Internationale Wirtschaft".
Geplantes Projektende ist Ende Februar. Weil es aber von Schülern und Fachkräften so gut angenommen wurde, denkt Dietz über eine Weiterführung nach. "Ich plane Sprachstammtische oder Sprachcafés, bei denen sich die internationalen Fachkräfte und die Schüler auch weiterhin treffen können." Diese Stammtische sollen auch für andere spracheninteressierte Menschen zugänglich sein. "Unser Ziel ist einfach, dass sich die Fachkräfte in der Region wohlfühlen und sich langfristig hier niederlassen."
SPRACHSTAMMTISCHE
Wer Interesse an den Sprachstammtischen hat, meldet sich formlos per Mail bei Maria Dietz unter m.dietz@innviertel.at. Die Termine zu den Stammtischen werden vorher ausgeschrieben. Eine regelmäßige Teilnahme ist nicht verpflichtend.
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