"Hatsch ma ham nach Pakistan" - Strache teilte wieder ordentlich aus
RIED. Eine (zu) überfüllte Jahnturnhalle, Bier und Heringsschmaus. Alles altbekannt, da spielte es auch keine Rolle, dass der politische Aschermittwoch der FPÖ heuer erstmals an einem Freitag stattfand. Für FPÖ-Nationalratsabgeordneten Elmar Podgorschek kein Problem: "Aschermittwoch ist sowieso dann, wenn wir Freiheitliche es sagen." Neu war lediglich das erstmalige Rauchverbot in der in die Jahre gekommenen Halle, denn auch die Ansprachen der Freiheitlichen Spitzenpolitiker erinnerten in einigen Passagen an die der vergangenen Jahre.
Haimbuchner attackierte Anschober
"Wir Freiheitliche müssen dieses Jahr noch viel aushalten. Die Roten, Schwarzen und Grünen haben Angst vor uns. Wir sind sicher keine Extremisten." Zur Eröffnung des Musiktheaters werde er nicht gehen. Auch der Grünen-Landesrat Rudi Anschober bekam von Haimbuchner sein Fett ab: "Anschober soll in Interviews nicht immer über seinen Hund oder über seine Probleme sprechen. Wichtiger wäre, dass er sich gegen einen Ausbau von Temelin einsetzt." In Oberösterreich sei die FPÖ auf dem besten Wege die SPÖ vom zweiten Platz zu verdrängen. "Wir wollen diese unsinnigen Sozialdemokraten überholen und zweite Kraft werden", so die Kampfansage des blauen Landesrates.
Strache teilte einmal mehr kräftig aus
Heinz Christian Strache, wegen dessen Urlaub der FPÖ-Aschermittwoch erstmals am Freitag stattfand, betrat braungebrannt die Bühne in der Jahnturnhalle. "Ich nehme mir viel Kraft mit aus Ried. Ich bin stolz, heute im Kernland der Freiheitlichen Familie aufzutreten. Diese Kraft werde ich im Wahljahr 2013 auch brauchen", begrüßte Strache die rund 2000 Anhänger. Einmal mehr betonte er, dass die FPÖ in diesem Jahr die bestimmende Kraft in Österreich werden wolle. "Wir sind moderne Patrioten, aber sicher keine Nazi-Idioten. Unser gesunder und optimistischer Patriotismus ist nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa ein Zukunftsmodell", schrie Strache seinen Anhängern entgegen. Die Volksbefragung in Wien bezeichnete Strache als eine "Pflanzerei der Bevölkerung".
"Asylbetrug in der Votivkirche"
Tosenden Applaus erhielt der FPÖ-Parteiobmann von seinen Anhängern bei seinem verbalen Frontalangriff auf die Asylwerber in der Wiener Votivkirche. Es sei eine Schande für Österreich. "Wenn das so weitergeht, dann wird die Votivkirche bald nur noch für den organisierten Asylbetrug bekannt sein." Wenn es nach den Linken gehe, solle die Votivkirche zu einem neuen Traiskirchen werden. "Wäre ich Kanzler, hätte ich die Votivkirche schon längst räumen lassen." Richtig laut wurde es in der Halle noch einmal, als Strache den Asylwerbern den Tipp "hatsch ma ham nach Pakistan" gab.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.