"Zu Hause gibt es eine lange Liste abzuarbeiten"

Politik, Landwirtschaft, Familie: Peter Mayer musste sich zwischen seinen drei Leidenschaften entscheiden.
  • Politik, Landwirtschaft, Familie: Peter Mayer musste sich zwischen seinen drei Leidenschaften entscheiden.
  • hochgeladen von Katrin Stockhammer

LOHNSBURG. Seit kurzem steht ein "a. D." hinter der Bezeichnung "Nationalratsabgeordneter": Peter Mayer hat für die neue Periode nicht mehr kandidiert und sich von Wien verabschiedet. Im Interview zieht der Lohnsburger ein Resümee und blickt in die Zukunft.

BezirksRundschau: Sie waren seit 2008 im Nationalrat. Wie ist es nun, nicht mehr jede Woche nach Wien fahren zu müssen?

Peter Mayer: Die Entfernung war eine große Herausforderung für mich. Drei Stunden An- und Abreisezeit und das ein- bis dreimal die Woche war sehr anstrengend. In den letzten fünf Jahren hat sich bei mir zu Hause eine lange Liste angespart, vieles ist liegen geblieben. Jetzt habe ich endlich Zeit, diese Liste abzuarbeiten. So habe ich es jetzt beispielsweise endlich geschafft, den neuen Fußboden im Zimmer meiner Tochter zu verlegen (lacht).

Weshalb haben Sie sich entschieden, nicht mehr für den Nationalrat zu kandidieren?

Hauptgründe waren meine Familie und unser landwirtschaftlicher Betrieb, die sich nicht mehr mit meiner Tätigkeit als Abgeordneter vereinbaren ließen. Für mich hat sich dann die Frage gestellt: Werde ich Berufspolitiker oder konzentriere ich mich auf zu Hause? Meine Frau und meine drei Kinder hätten mich aber immer unterstützt, egal, wie ich mich entschieden hätte.

Ihre Zeit im Nationalrat: Was waren die Meilensteine, die Herausforderungen?
Vor allem natürlich die Wirtschaftskrise und die zwei Sparpakete, die wir auszuarbeiten und zu beschließen hatten. Zudem mussten wir den Menschen und unseren Wählern die Maßnahmen verständlich machen. Es ist uns aber gut gelungen, einen Mittelweg zwischen Sparen und Investieren in die Zukunft zu finden. So einen Mittelweg gilt es auch jetzt wieder zu finden – Stichwort 'Budgetloch'. Weiters freut mich, dass es zu massiven Verbesserungen im Bereich Erneuerbare Energien gekommen ist – mein Steckenpferd sozusagen. Das Fördervolumen wurde in meiner Periode verdoppelt. Saubere Energie muss uns etwas wert sein und dafür muss man auch Geld in die Hand nehmen. Ein wichtiges Ereignis war auch die Wehrpflicht-Volksbefragung. Dafür mussten wir zwar viel Kritik einstecken, aber für mich war das ein Paradebeispiel für direkte Demokratie.

Was werden Sie vermissen, was überhaupt nicht?

Die spannenden Diskussionen, die verschiedenen Ansichten, das Lösungen finden sowie die Kollegialität werden mir fehlen. Weiters konnte man vielen Menschen und Institutionen aus der Region helfen. Weniger abgehen wird mir die Fahrerei.

Wollen Sie sich jetzt völlig aus der Politik verabschieden?

Ich bin noch Bezirksparteiobmann und habe Funktionen im Bauernbund. Langfristig will ich mich aber überall zurückziehen. Wichtig ist mir dabei aber eine ordentliche Übergabe. Ehrenamtlich möchte ich der Politik aber auf alle Fälle erhalten bleiben – vor allem auf Ortsebene. Ich bin ja ein Verfechter der Ehrenamtlichkeit.

Sie haben die Doppelbelastung erwähnt, die für Sie nicht mehr zu bewerkstelligen war. Geht der Trend hin zum Berufspolitiker?

Meiner Meinung nach ja. Obwohl sich die Wähler Frauen und Männer aus der Praxis wünschen. Politik, Beruf und Familie zu verbinden ist aber sehr zeitintensiv, man muss viele Opfer bringen. Ich will jetzt aber niemanden abschrecken. Jeder, der die Möglichkeit einer solchen Funktion erhält, sollte die Gelegenheit nutzen. Man macht wichtige Erfahrungen.

Was fangen Sie jetzt mir Ihrer gewonnenen Freizeit an?

Meine ganze Familie freut sich, dass ich jetzt wieder mehr Zeit habe. Zu Hause gibt es viel aufzuholen. Zudem möchte ich mich wieder aktiver in der Musikkapelle einbringen. Ich spiele ja leidenschaftlich gerne Schlagzeug. Auch aufs Skifahren freue ich mich und natürlich auf meine Landwirtschaft.

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