Nach Rückschlag in Ried
Miron Muslic in Belgien auf Erfolgskurs

Cercle Brügge heißt der aktuelle Verein von Ex-SVR-Trainer Miron Muslic. Der 40-Jährige ist seit September Cheftrainer des belgischen Erstligisten.  | Foto: Cercle Brügge
  • Cercle Brügge heißt der aktuelle Verein von Ex-SVR-Trainer Miron Muslic. Der 40-Jährige ist seit September Cheftrainer des belgischen Erstligisten.
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Nur drei Monate war Miron Muslic Cheftrainer der SV Ried, aktuell sitzt der 40-Jährige bei Cercle Brügge (Belgien) fest im Sattel. 

RIED/ALTMÜSNTER/BRÜGGE. Miron Muslic kickte in der Jugend bei Wacker Innsbruck, ehe er über Umwege nach Oberösterreich kam. Der 40-Jährige schnürte unter anderem für die Rieder Amateure seine Fußballschuhe und beendete mit 33 Jahren seine Spielerkarriere. In Ried wurde der Bosnier Trainer in der Akademie, um über die Amateure und dem FAC Wien (2. Bundesliga) als Trainer bei den Profis der SV Ried zu landen. Nach nur drei Monaten war das Abenteuer SVR-Profis allerdings schon wieder vorbei – sein persönlicher Aufstieg ging trotzdem weiter: 2021 wurde der dreifache Vater Co-Trainer beim belgischen Erstligisten Cercle Brügge. Diesen September stieg er nach dem Rauswurf von Trainer Dominik Thalhammer – der Club lag am vorletzten Tabellenplatz - zum Cheftrainer auf und sein Vertrag wurde bis 2024 verlängert. Muslic führte Cercle wieder in sichere Gewässer und so liegt der Verein zur Winterpause auf Platz neun in der Jupiler Pro League, wo 18 Teams spielen. Im Interview spricht er über seine Zeit in Ried, seine Ziele mit Brügge und über seine Familie.

Warum hat es in Ried als Trainer der Profis nicht funktioniert?
Miron Muslic: Ich war Co-Trainer bei den Amateuren, in der Akademie und am Ende Trainer der Amateure. Erstmals war es für mich fast der logische Schritt, dass ich mal Trainer bei den Profis werde. Es ist schwer in Worte zu fassen, warum es nicht funktioniert hat, mir tut es auf jeden Fall sehr leid. Mein Ansatz von Fußball ist hier in Belgien kein anderer als bei der SVR damals. Ich habe in Ried genau so viel investiert und hart gearbeitet wie hier, nur läuft es jetzt eben besser. Oft scheitert es an Kleinigkeiten, vielleicht habe ich hier in Brügge auch etwas mehr Glück. Bei der SV Ried haben wir von zehn Spielen fünf durch späte Gegentore verloren. Ich bin aber nicht böse und werde kein schlechtes Wort über die SV Ried verlieren.

"Man muss immer wieder aufstehen können, darum geht es." Muslic über Rüsckschläge.

War es für Sie klar, dass Sie einmal Trainer werden?
Ich bin Tiroler und habe alle Jugendmannschaften bei Wacker durchlaufen, später spielte ich in Wörgl. Am Ende meiner aktiven Laufbahn bekam ich von Thomas Weissenböck das Angebot, spielender Co-Trainer bei den Rieder Amateuren zu werden. Ich habe viel von Thomas gelernt, er war ein absoluter Mentor für mich. Durch Franz „Fränky“ Schiemer, der damals Sportdirektor in Ried wurde, kam ich als Trainer in die Akademie. Thomas und Fränky sind Personen, denen ich sehr viel zu verdanken habe. Es fiel mir auch nicht schwer, meine Schuhe mit 33 Jahren an den Nagel zu hängen. Insgesamt muss ich sagen, dass ich schon sehr früh wie ein Trainer dachte.

Wie kam es zu Ihrem Wechsel nach Brügge in die belgische Liga?
Das hat Fränky eingefädelt, er ist auch mein Berater. Bei ihm bin ich in den besten Händen! Ihm geht es um Nachhaltigkeit und er ist nicht auf seinen eigenen Vorteil aus.

Waren Sie überrascht über das Angebot, Nachfolger von Cheftrainer Dominik Thalhammer zu werden?
Nein! Ich habe bereits im Sommer eine Vertragsverlängerung um weitere zwei Jahre unterzeichnet. Mir war klar, wenn Dominik mal den Verein verlässt, bekomme ich meine Chance. Im September war es dann so weit.

Was haben Sie nach dem Rauswurf von Thalhammer anders gemacht, um wieder in die Erfolgsspur zu finden?
Ich habe eine klare Linie, die ich bzw. mein Team mit Absprache mit dem Sportdirektor durchziehen. Ich lasse einen offensiven Fußball spielen, danach werden auch die Transfers angepasst. Wir sind ein Verein, der Talente fördert und ausbildet, das gelingt natürlich besser, wenn man, so wie wir aktuell, im sicheren Mittelfeld der Tabelle steht und nicht gegen den Abstieg kämpfen muss.

Welche langfristigen Ziele haben Sie mit dem Verein?
Wie eben erwähnt, sind wir ein Ausbildungsverein. Das ist die Philosophie von Cercle Brügge. Wir sind ein Satellitenclub vom AS Monaco und arbeiten eng mit ihnen zusammen. Wir waren jetzt zb. gemeinsam im Trainingslager, vier Spieler von Monaco sind auf Leihbasis bei uns. Im Optimalfall haben diese Spieler später eine große Karriere vor sich.

Wie schnell haben Sie sich in Brügge eingelebt?
Ich bin ein Typ, dem so etwas nicht schwerfällt. Ich kann mich schnell akklimatisieren. Brügge ist eine schöne Stadt, nur etwas flach. Ich bin gebürtiger Tiroler und lebe seit Jahren mit meiner Familie im Salzkammergut, da fehlen mir die Berge schon sehr. Noch mehr fehlt mir allerdings meine Familie. Es ist nicht immer leicht für meine Frau, die mit den Kindern in Altmünster lebt.

Von der Akademie zum Cheftrainer eines belgischen Erstligisten! Was hätten Sie jemanden geantwortet, der Ihnen genau so eine Entwicklung Anfang 2020 vorausgesagt hätte?
Vor drei Jahren war ich noch U15-Trainer in Ried, doch mir war klar, dass ich es schaffen kann, eine Profi-Mannschaft zu trainieren. Es war am Beginn meiner Karriere die klare Zielsetzung und jetzt bin ich Trainer in der Jupiter League, einer Liga, mit einem sehr guten Niveau. Ich weiß nicht, wie weit meine Reise gehen wird, nur eines habe ich gelernt: Man kann hinfallen, muss aber auch wieder aufstehen können! Darum geht es! Immer weiter, immer weiter - nie Aufgeben!

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