Peter Madritsch
„Niemand zwingt uns auf den Platz – wir lieben, was wir tun“
- 27 Punkte nach 15 Spielen in der Regionalliga Mitte. Die Union Gurten überwintert auf Platz vier, was Trainer Peter Madritsch zufriedenstellt.
- Foto: Reinhard Schröckelsberger
- hochgeladen von Mario Friedl
Nach dem 1:1-Unentschieden in der Regionalliga Mitte beim SC Weiz zieht Union Gurten-Trainer Peter Madritsch ein zufriedenes Fazit. Im Interview spricht Madritsch über das Spiel in Weiz, die Hinrunde, den personellen Umbruch im Sommer und über Belastung.
GURTEN. Trotz zahlreicher Ausfälle zeigte seine Mannschaft eine kämpferisch starke Leistung und überwintert auf dem vierten Tabellenplatz.
1:1 in Weiz! Wie lautet Ihr Resümee?
Madritsch: Die Vorzeichen waren schon nicht wirklich optimal – wir hatten einige verletzte und kranke Spieler. So ist es auch dazu gekommen, dass wir ohne echten Stürmer in die Steiermark gefahren sind. Am Beginn war es ein Abtasten, wir hätten aber schon nach fünf Minuten in Führung gehen können. In der ersten Halbzeit sind wir defensiv sehr stabil gestanden und haben nichts zugelassen, offensiv war es von unserer Seite aber auch zu wenig. In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Heft in die Hand genommen.
Und Gurten ging in Führung …
Madritsch: Ja, wir haben viel Druck aufgebaut und sind nach einer Ecke durch Tobias Schott in Führung gegangen. Leider hat Niklas Sickinger kurz darauf die Chance auf das 2:0 vergeben. So kam es, dass wir nach einem Gestocher im Strafraum einen Elfmeter gegen uns bekommen haben. Am Ende haben wir alles versucht, aber es hat leider nicht mehr gereicht. Aufgrund unserer Personalsituation können wir mit der Punkteteilung trotzdem zufrieden sein.
"Sechs Neuzugänge standen neun Abgängen gegenüber – das war schon eine Herausforderung, sowohl für die Spieler als auch für den gesamten Staff." Madritsch über den Umbruch im Sommer.
Blicken wir auf die Hinrunde: 27 Punkte und Platz vier – da kann man in Gurten zufrieden sein, oder?
Madritsch: Ja, auf jeden Fall! Seit wir in der Regionalliga spielen, haben wir im Herbst noch nie so viele Punkte geholt. Wir sind damit sehr glücklich und zufrieden. Die neuen Spieler haben sich gut integriert, das Team hat sich gefunden. Natürlich ist immer noch Luft nach oben, aber insgesamt können wir stolz auf diese Hinrunde sein und mit einer positiven Bilanz in die Winterpause gehen.
- Die mannschaftliche Geschlossenheit ist seit Jahren die große Stärke der Union Gurten.
- Foto: Reinhard Schröckelsberger
- hochgeladen von Mario Friedl
Wie schwer war die Umstellung auf die neue Saison? Immerhin gab es im Sommer ja einen Umbruch.
Madritsch: Sechs Neuzugänge standen neun Abgängen gegenüber – das war schon eine Herausforderung, sowohl für die Spieler als auch für den gesamten Staff. Besonders unsere rechte Seite wurde komplett neu besetzt. Wir mussten unsere Spielanlage etwas anpassen und die neuen Charaktere integrieren. Das hat aber sehr gut funktioniert. So ein kleiner Umbruch ist bei der Union Gurten nicht alltäglich, umso erfreulicher ist es, dass wir so stabil geblieben sind.
"Wenn man so eine Aufgabe übernimmt, ist man immer am Limit – das gehört einfach zu diesem Job dazu." Peter Madritsch über Belastung.
Abgesehen von den Spielern – was ist im Vergleich zur Vorsaison neu?
Madritsch: Wir wollten im letzten Drittel präsenter sein, und das ist uns gelungen. Wir haben viele Tore erzielt, nehmen dafür aber in Kauf, dass das System hinten etwas anfälliger sein kann. Das war ein bewusster Schritt, um offensiv gefährlicher zu werden – und das haben die Jungs sehr gut umgesetzt.
Jetzt geht es in die Winterpause – wann startet die Vorbereitung?
Madritsch: Am 8. Jänner ist Trainingsstart. Jetzt dürfen die Jungs aber mal abschalten. Man darf nicht vergessen: Das sind Spieler mit 40-Stunden-Jobs, die quasi seit Jänner durchtrainieren. Diese Pause haben sie sich wirklich verdient, um alles sacken zu lassen.
Sind Sie und das Trainerteam bereits am Limit gewesen – und sind Sie nach so einem Jahr froh, dass jetzt Pause ist?
Madritsch: Ja, das Jahr war sehr intensiv, mit vielen Höhen und Tiefen. Auch wir im Trainerteam haben alles gegeben. Ich bin aber der Meinung: Wenn man so eine Aufgabe übernimmt, ist man immer am Limit – das gehört einfach zu diesem Job dazu. Neben einem Beruf ist das natürlich noch einmal intensiver. Trotzdem hätte es für mich ruhig noch weitergehen können. Wir haben alle noch viel Energie, niemand muss sich zwingen, auf den Fußballplatz zu gehen oder sich mit Fußball zu beschäftigen. Niemand zwingt uns dazu! Es macht uns einfach großen Spaß.
Aktuelle Nachrichten aus Ried auf
Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.