Superstar in Ried
Thierry Henry und Frankreich auf dem Weg zur Olympia-Medaille?

Thierry Henry (rechts, hier mit Podcaster Mario Harter) ist beim FC Arsenal eine Legende. Aktuell trainiert der 46-Jährige die französische U21-Nationalmannschaft. | Foto: Mario Harter
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  • Thierry Henry (rechts, hier mit Podcaster Mario Harter) ist beim FC Arsenal eine Legende. Aktuell trainiert der 46-Jährige die französische U21-Nationalmannschaft.
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Wenn am Freitag, 17. November, das österreichische U21 Fußball-Nationalteam gegen Frankreich antritt, dann kommt mit Thierry Henry ein absoluter Superstar nach Ried im Innkreis. Der 46-Jährige übernahm im Sommer die Franzosen mit dem Ziel, sich für die Europameisterschaft 2025 in der Slowakei zu qualifizieren. Doch noch viel wichtiger für die Franzosen: Der ehemalige Weltklasse-Stürmer bereitet sich auf die Olympischen Spiele daheim in Paris vor. Die BezirksRundschau blickt auf die Karriere der Legende "Titi" Henry zurück.

RIED. Thierry Henry unterschrieb bereits 1990, damals 13 Jahre alt, seinen ersten Vertrag beim AS Monaco. 1994 gab der Stürmer sein Debüt für die erste Mannschaft der Monegassen, ehe er 1999 zu Juventus Turin wechselte. Davor stand Henry 1998 bei der Heim-WM noch im Kader der französischen Nationalmannschaft, kam auf sechs Einsätze und wurde Weltmeister. Das einzige Spiel, welches Henry verpasste, war das Finale, das die Franzosen dank zweier Tore von Zinedine Zidane und einem Treffer von Emmanuel Petit mit 3:0 gegen Brasilien für sich entschieden. Danach folgte der Transfer zu „Juve“! Stellte der Stürmer in Monaco sein großes Talent noch unter Beweis, konnte er sich in Italien kaum durchsetzen und kam auf nur 16 Einsätze. Teilweise wurde der junge Henry sogar als Verteidiger eingesetzt. Nach nur acht Monaten wechselte der 22-Jährige zum FC Arsenal, der von Arsene Wenger trainiert wurde, in die englische Premier-League.

The Invincibles: 49 Spiele ohne Niederlagen

Es war der Beginn einer großen Liebe! In seinen ersten beiden Premier-League-Spielzeiten erzielte Henry 34 Ligatore, in der dritten Saison 24 und in der vierten Saison waren es 30 Tore. Vor allem die 30-Tore-Saison ging in die Geschichte ein. Henry, der bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres auf Platz zwei landete, und seine „Gunners“ wurden ohne einer einzigen Niederlage englischer Meister – Saisonübergreifend waren es sogar 49 Spiele ohne Niederlage! Die „The Invincibles“, die Unbesiegbaren waren geboren. Die Fußball-Welt schwärmte vom schnellen Umschaltspiel. Oft war vom "One Touch Football" die Rede, auch bekannt als „Wenger-Ball“, benannt nach dem Arsenal-Trainer Arsene Wenger. "King" Henry, der 2000 mit Frankreich auch Europameister wurde, krönte sich insgesamt zwei Mal zum Premier-League-Meister und gewann mit Arsenal drei Mal den FA-Cup. Die Londoner durchbrachen damals mit genialen Spielern wie Dennis Bergkamp, Robert Pires oder Patrick Viera für kurze Zeit die Dominanz von Manchester United. „King Henry“, dessen Spielweise von unglaublicher Eleganz geprägt war und der den Ball im hohen Tempo quasi nur Streichelte, war es auch, der im alten legendären Highbury Stadium des FC Arsenal im Spiel gegen Wigan Athletic beim 4:2-Sieg den letzten Hattrick erzielte, bevor das Stadion Wohnhäusern weichen musste. 

Henry wird als Rekordtorschütze zur Legende

Nach 369 Pflichtspielen, 226 Toren und als Arsenal-Rekordtorschütze, wechselte der viermalige Premier-League-Torschützenkönig 2007 zum FC Barcelona. Zu groß war der Wunsch, auch die Champions-League zu gewinnen. 2006 stand er mit dem FC Arsenal zwar im Finale, verlor dieses allerdings gegen seinen neuen Verein, dem FC Barcelona, mit 1:2. Drei Jahre blieb Henry bei „Barca“ und gewann mit Messi und Co. 2008 die Champions-League. Samuel Eto'o und Lionel Messi erzielten in Rom die Tore beim 2:0-Sieg gegen Manchester United. Nach 80 Spielen und 35 Toren für "Barca" lies der heute 46-Jährige von 2010 bis 2014 seine Karriere bei den New York Red Bulls ausklingen.

"Erster Treffer als Fan"

2012 kehrte er nochmal leihweise für zwei Monate zum FC Arsenal zurück und erzielte bei seinem Comeback in der dritten Runde des FA-Cups gegen Leeds United – Henry wurde unter tosenden Applaus eingewechselt - sogar noch einen Treffer. Henry, der nur einige Wochen zuvor vor dem neuen Stadion eine Statue von sich selbst festlich enthüllte, sagte nach diesem Spiel: „Das war mein erster Treffer als Fan.“

Der Henry-Skandal

18. November 2009, Stade de France: Es läuft die 104. Minute im Playoff-Rückspiel für die WM 2010 zwischen den Franzosen und den Iren. Es war wohl der größte Skandal rund um Thierry Henry. Der Außenseiter führt durch ein Tor von Robbie Keane mit 1:0, als Florent Malouda einen Freistoß in den irischen Strafraum schlägt. Kapitän Thierry Henry stoppt den Ball, für alle deutlich sichtbar, mit der Hand, legt quer auf William Gallas, der zum Ausgleich trifft. Frankreich qualifizierte sich für die WM in Südafrika, Superstar Henry büßte damals viele Sympathien ein. Es war der Negativ-Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere, auch wenn man in Frankreich von der Hand Gottes sprach.

Noch keine Erfolge als Trainer

Nach seiner Karriere war Henry ab 2016 für zwei Jahre Co-Trainer der belgischen Nationalmannschaft, danach für nur 12 Spiele beim französischen Erstligisten AS Monaco tätig und von 2020 bis 2021 in Montreal/Kanada unter Vertrag. Bis 2023 war er nochmals Co-Trainer in Belgien. Der große Durchbruch als Trainer ist der ehemaligen Tormaschine bisher noch nicht gelungen. In Ried will der ehemalige Goalgetter mit der französischen U21 einen Neubeginn starten und diese bei den Olympischen Spielen 2024 im eigenen Land zu einer Medaille führen. 

Mathys Tel: Marktwert 50 Millionen Euro

Aber nicht nur der Trainer ist ein Star: Auch die Spieler der französischen U21 stehen bei europäischen Spitzenklubs unter Vertrag. Enzo Millot, dessen Marktwert laut transfermarkt.de bei 20 Millionen Euro liegt, kickt etwa für den VfB Stuttgart - Bradley Barcola, Marktwert 35 Millionen, schnürt für den Scheichklub Paris SG seine Fußballschuhe. Das übertrifft mit einem Marktwert von rund 50 Millionen Euro nur Mathys Tel vom FC Bayern München. Der erst 18-jährige Stürmer gilt als eines der größten Talente Europas. Das Innviertel kann sich also auf den Kader der "Les Bleus" freuen.

Zur Sache: 
Tickets: Tickets gibt es ab sofort in der SVR-Geschäftsstelle und im SVR-Onlineshop.
Nachholspiel - Podcast zur Karriere von Henry
Highlights Henry

Thierry Henry (rechts, hier mit Podcaster Mario Harter) ist beim FC Arsenal eine Legende. Aktuell trainiert der 46-Jährige die französische U21-Nationalmannschaft. | Foto: Mario Harter
Der Peterskirchner Alexander Reisecker neben der Statue von Arsenal-Legende Thierry Henry. | Foto: Reisecker
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