Skilanglauf
Ukrainische Olympiateilnehmerin lebt und trainiert im Innviertel

Wiktorija Olech und Elena Bogner (in der Mitte) trainieren gemeinsam in einem Rieder Fitnessstudio. | Foto: Bogner
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  • Wiktorija Olech und Elena Bogner (in der Mitte) trainieren gemeinsam in einem Rieder Fitnessstudio.
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Wiktorija Olech startete 2022 bei den Olympischen Spielen in Peking. Zeitgleich überfiel Russland ihr Heimatland Ukraine. Nun lebt die 29-jährige Skilangläuferin in Eberschwang. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht sie über ihr sportliches Leben, aber auch über den Krieg in der Ukraine. Landsfrau Elena Bogner, die in Neuhofen im Innkreis lebt und seit 2001 in Österreich ist, war als Dolmetscherin im Einsatz.

EBERSCHWANG. Einmal im Leben an den Olympischen Spielen teilnehmen! Das ist der Traum eines jeden Sportlers. Für die Skilangläuferin Wiktorija Olech ging dieser Traum 2022 in Peking in Erfüllung! Gleichzeitig war es aber auch einer der schlimmsten, wenn nicht sogar der schlimmste Tag in ihrem Leben. „Am 23. Februar 2022 sind wir mit viel Vorfreude in Peking angekommen, am nächsten Tag stand mit dem 15-Kilometer-Skiathlon mein erster Wettbewerb auf dem Programm“, sagt Olech, die seit zwei Monaten gemeinsam mit ihrem Freund, der bei SKI-Fischer arbeitet, in Eberschwang lebt.

Ein surrealer Krieg

Sportlich kämpfte sich die 29-Jährige mit Nasenbluten als 60. ins Ziel. Doch an diesem Tag überfiel Russland ihr Heimatland. „Für uns Sportler war das eine katastrophale Situation. Wir sollten uns auf den Sport konzentrieren, aber daheim müssen unsere Landsleute diese Grausamkeiten miterleben“, erzählt die Ausdauersportlerin. Generell sei es surreal, dass so ein Krieg im 21. Jahrhundert stattfinde. Ein ehemaliger Trainingspartner sei an der Front ums Leben gekommen, etliche andere Sportler aus verschiedenen Sportarten seien ebenfalls gefallen. „Unser Verband, aber auch andere internationale Verbände, ermöglichen es uns, dass wir in anderen Ländern trainieren können“, sagt Olech, die in der 86.000 Einwohnerstadt Konotop lebte, welche am Anfang des Krieges von russischen Truppen von vier Seiten eingekesselt wurde. Bis zu zehn Mal am Tag telefoniere sie mit ihrer Familie, so Olech.

"Das Wichtigste ist, dass dieser schreckliche Krieg ein Ende findet." Skilangläuferin Wiktorija Olech

Ziel: Olympia 2026

Rein sportlich möchte die Skilangläuferin, die in Peking mehrmals an den Start ging, hier langfristig sesshaft werden. „Ich trainiere in der Ramsau, laufe und mache Krafttraining hier im Innviertel, die Trainingsbedingungen sind einfach toll. Generell ist es in Ried und Umgebung sehr schön“, sagt die 29-Jährige. Ihr großes Ziel sei eine weitere Teilnahme bei den Olympischen Spielen, die 2026 in Italien stattfinden werden. Dafür trainiert Olech bis zu zehn Mal pro Woche. Danach möchte sie sich um die Familienplanung kümmern, doch das Wichtigste sei, "dass dieser schreckliche Krieg ein Ende findet". „Bis dahin bin ich allerdings der Meinung, dass keine russischen Sportler an solchen Veranstaltungen teilnehmen sollten. Sie haben dort nichts verloren“, wird die Neo-Innviertlerin deutlich.

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