"Arbeiter wollen mehr Netto vom Brutto"
ÖGB-Präsident Erich Foglar besuchte Arbeitnehmer im Bezirk Ried
BEZIRK. "Wo der Schuh drückt" wollte Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), wissen und besuchte vergangene Woche Arbeitnehmer im Bezirk Ried. Eines der größten Anliegen: mehr Netto vom Brutto. "Es muss von den Lohnerhöhungen auch was übrig bleiben", betont Foglar. Deshalb strebe der ÖGB auch eine Lohnsteuerreform an. Die Sorge um den Arbeitsplatz sei im Bezirk Ried hingegen nicht so groß. "Das Innviertel hat sehr gute Betriebe, die in ihren Segmenten auch Weltmarktführer sind und immens erfolgreich arbeiten. Trotz ländlicher Struktur finden sich hier viele High-Tech-Betriebe", weiß Foglar. Auffallend seien stets die gute Belegschaft sowie die guten Betriebsrat-Teams. "Ein wesentliches Element für eine gute Sozialpartnerschaft", erklärt der ÖGP-Präsident.
Kritik: Überstunden verfallen nach Konkurs
Für Gesprächsstoff sorgte auch der Konkurs einer Rieder Baufirma. Mitarbeiter, die zum Teil mehrere hundert Stunden Zeitguthaben angehäuft haben, würden nach dem Konkurs auf ihren Überstunden sitzen bleiben. "Der Insolvenzfonds fängt die Überstunden nur eine bestimmte Zeit zurück auf. Zeitguthaben ist aber bereits erarbeitetes Geld. Wenn es verfällt, ist das Gaunerei", kritisiert ÖGB-Regionalsekretär Johann Walchetseder. Auch die Diskussion um einen 12-Stunden-Arbeitstag warf viele Fragen auf. "Dabei geht es hier nur um die Ausdehnung des Gleitzeitrahmens von zehn auf zwölf Stunden, ohne die Höchstarbeitszeit zu verändern. Wie genau das aussehen kann, ist Gegenstand der Verhandlungen", informiert Foglar.
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