Jede Reise hat ein Ende

Nach sieben Jahren Selbstständigkeit ist Schluss

Sieben Jahre lang realisierte Paul Hohenwarter in seiner Werkstatt  "naturikat - Unikate aus Holz" in Kirchheim eindrucksvolle  Arbeiten aus Holz. Nun hat sich der Handwerker, Tischler und Künstler  für eine Zukunft als angestellter Rauchfangkehrer entschieden. Wir haben mit ihm gesprochen.

Warum diese Entscheidung?
Hohenwarter: Es gibt mehrere Gründe. Ausschlaggebend war aber, dass wir im Mai Nachwuchs bekommen. Da ist mir ein Job mit geregeltem Einkommen und Arbeitszeiten einfach lieber, damit ich Zeit mit unserem Kind verbringen kann. Ausserdem ist es für mich meistens nach etwa sieben Jahren an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen.

In Ihrer Werkstatt sieht man vor allem riesige Wurzeln und Holzteile. Was haben Sie alles daraus gemacht?
Ich habe aus diesen Rohlingen vor allem große Tische gefertigt. Dafür war ich wohl am bekanntesten. Ich habe aber auch andere Möbelstücke in verschiedensten Größen realisiert und alte Holzmöbel restauriert. Besonders stolz bin ich auch auf den Sarg, den ich gebaut habe.

Als letzte Auftragsarbeit haben Sie für die Firma FOX zum 30. Jubiläum eine 30er-Skulptur realisiert. Wie ist es dazu gekommen?
Ich habe für die Firma Fox in meiner Werkstatt schon einmal einen Team-Building-Workshop durchgeführt und kannte den Geschäftsführer Michael Reiter auch vom Kompetenznetzwerk Innviertel her. Der Wunsch von Fox war eine rustikale und natürliche Jubiläumsskulptur. Als ich von einer großen Linde, die im Zuge des Straßenausbaus zwischen Mettmach und Aspach gefällt wurde, vier große Scheiben erhielt, kam mir die Idee, daraus einen 30er zu gestalten. Der Baum war innen bereits hohl und in den Scheiben waren die Ziffern drei und null quasi schon enthalten. Ich musste das Holz im Grund nur mehr zuschneiden und anflämmen.

Nach sieben Jahren werden Sie Ihre Werkstatt nun auflösen. Was passiert mit all den Rohlingen, die noch hier gelagert sind?
Einiges habe ich schon an Architekten verkauft, aber vieles ist noch zu haben. Daher werde ich am 6. und 7. April jeweils von 9 bis 15 Uhr zum Schlussverkauf laden. Jeder, der sich gerne etwas aus Wurzeln bauen möchte, ist herzlich willkommen.