FACC AG
"Rückkehr auf Wachstumspfad frühestens ab 2022 möglich"
Im zweiten Quartal 2020 konnte sich FACC den weltweiten Auswirkungen der Corona-Krise nicht entziehen.
RIED. 80 Prozent der weltweiten Flugzeugflotten blieben über Monate am Boden, Übernahmen von Neuflugzeugen wurden verschoben, Flugzeugneubestellungen blieben fast gänzlich aus. Die Folge waren notwendige Anpassungen der Produktionsraten der Hauptkunden an die neuen Marktgegebenheiten und in weiterer Konsequenz ein reduziertes Umsatzvolumen von FACC. Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2020 beliefen sich auf 292,1 Millionen Euro (Vergleichsperiode 2019: 394,9 Mio. Euro). Der Rückgang von 26 Prozent basierte im Wesentlichen auf dem Corona bedingten Einbruch der globalen Reisetätigkeit durch den weitreichenden Lockdown, der sich vor allem in den Monaten April, Mai und Juni der Berichtsperiode spürbar auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt hat.
"Mit unserer Task Force arbeiten wir seit Februar konsequent daran, die Gesundheit unserer Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Gleichzeitig wollen wir unsere Kunden mit konsequenter Liefertreue unterstützen und begleiten – das ist uns auch während der Pandemie vollständig gelungen. Zeitgleich haben wir in dieser dynamischen Zeit einen soliden Plan für die Zukunft aufgestellt und sichern damit die Stabilität des Unternehmens“, berichtet Robert Machtlinger, CEO der FACC AG.
Seit fünf Monaten in Kurzarbeit
Seit 30. März 2020 wendet FACC das Modell der Kurzarbeit für die gesamte Belegschaft in Österreich an. War im März die Auslastung bei vielen Projekten noch bei annähernd 100 Prozent, hat sie sich in den Folgemonaten auf 50 Prozent reduziert. Ab September soll sich die Auslastung wieder auf zirka 70 Prozent erhöhen. Dennoch ist die Notwendigkeit der Verschlankung der Organisation notwendig geworden. Durch vertikale Integration, also die Aufnahme von bis dato ausgelagerten Arbeitsprozessen in die FACC Organisation, sowie das Insourcing von derzeit im Ausland produzierten Projekten werden weitere arbeitsplatzsichernde und stabilisierende Maßnahmen gesetzt.
Ausblick
Trotz der regelmäßigen Koordination der Markt– und Kundenbedarfe ist aufgrund der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie und den damit resultierenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen eine Abschätzung des wirtschaftlichen Verlaufs im zweiten Halbjahr 2020 mit verbleibenden Unsicherheiten verbunden. Für die Folgejahre geht das Management aus heutiger Sicht davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 auf dem Niveau von 2020 liegen wird. Erst ab 2022 wird erwartet, dass sich ein erneutes Wachstum im Rahmen der Marktentwicklung der für FACC wesentlichen Programme einstellen wird sowie zusätzlich geplante Neuprojekte für Wachstum sorgen werden. „Bis Ende des Geschäftsjahres sehen wir zwar reduzierte, aber stabile Bedarfe. Das Niveau, das wir vor der Corona-Krise hatten, werden wir aus heutiger Einschätzung wieder in vier bis fünf Jahren erreichen“. Die Langzeitperspektive sieht FACC positiv, denn das Passagieraufkommen wird aus heutiger Sicht nach der Krise auch weltweit wieder ansteigen.
"Eine Rückkehr auf den Wachstumspfad erachten wir ab dem Jahr 2022 als möglich."
– Robert Machtlinger, FACC
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