Charlotte Taitl - bewegendes Theaterstück mit Musik

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RIED. Über 70 Schüler und 15 Lehrer des Gymnasiums Ried erzählten am Freitag und Samstag, 20. und 21. April 2017, im Theaterprojekt "Charlotte Taitl - Ein paar Schritte in den Tod" im Sparkassen-Stadtsaal die wichtigsten Stationen im Leben von Charlotte Taitl. Basierend auf der Idee und Recherche historischen Quellenmaterials von Andreas Hofinger inszenierierte Angelika Hörantner das Stück mit Schülern der sechsten und siebten Klassen. Dass die Ermordung der Riederin im Konzentrationslager Auschwitz kein Einzelschicksal war, wurde vor allem mit der Besetzung der Charlotte mit fünf Darstellerinnen veranschaulicht. Eingebettet in verschiedene Szenen transportierte der Chor, unter der musikalischen Leitung von Claudia Kaiser, wesentliche Aussagen der Handlung.

Internationaler Museumstag in Oberösterreich
Am 16. Mai 2017 wird um 19 Uhr der Lern- und Gedenkort im Charlotte-Taitl-Haus in Ried im Innkreis eröffnet. Mit diesem Lern- und Gedenkort erhält das Museum Innviertler Volkskundehaus eine Außenstelle, welche den 196 Opfern des Nationalsozialismus und Faschismus, die für den Bezirk Ried bisher bekannt sind, gewidmet ist. Die feierliche Eröffnung wird durch szenische Darstellungen und musikalische Gestaltung der Schüler des Bundesgymnasiums Ried unterstützt.

Museum Innviertler Volkskundehaus

Charlotte Taitl – ein paar Schritte in den Tod
Josef Taitl feiert mit ein paar „Kameraden“ des Rainer-Regiments die glückliche Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg und tritt anschließend seine Arbeitsstelle als Gehilfe im Kaufgeschäft der jüdischen Familie Pick in Thomasroith im Bergbaurevier des Hausruckviertels an.
Er lernt die Tochter des Hauses, Charlotte, kennen, die beiden verlieben sich und heiraten schließlich. Joschi und Charlotte ziehen nach Ried, erwerben mit der Mitgift Charlottes am oberen Rieder Roßmarkt ein Haus und eröffnen ein Geschäft für Sattler- und Lederwaren. 1922 wird die Tochter Gertrude geboren.
Weil sich Joschi mehr für Fußball - er ist Obmann des SV Ried - als für sein Geschäft interessiert, geht die Firma pleite, nach einer Zwischenstation in der Bahnhofstraße findet die Familie 1933 ein Quartier für Wohnung und Geschäft im Haus Roßmarkt 29. Am Tag des Einzugs hören sie im Radio von der Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland.
Am 12. März 1938 fährt Adolf Hitler im offenen Wagen durch Ried im Innkreis, die Menschen jubeln ihm zu, während Joschi und Charlotte im Abseits bleiben.
Am 13. März 1938 tritt Charlotte durch die Taufe zum protestantischen Glauben über, sie glaubt, so ihr Judentum ablegen zu können.
Die Rieder Bürger werden von Dechant Riepl aufgefordert, an der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an Deutschland teilzunehmen und mit Ja zu stimmen, die Taitls bleiben von der Volksabstimmung ausgeschlossen und werden beim Sonntagsspaziergang von Mitbürgern attackiert, die ihnen Bestimmungen aus den Nürnberger Rassengesetzen an den Kopf werfen. Charlotte wird zur Aussage auf die Bezirkshauptmannschaft gebracht. In einer Amtsstube wird das Enteignungsdekret der jüdischen Familien Pick und Grüner, der Verwandten Charlottes, diktiert.
Charlotte ist ab nun gezwungen den „Judenstern“ zu tragen, ihre Mitbürger erklären ihr, was alles für sie als Jüdin verboten ist und sie zieht sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück.
1943 feiert Joschi Taitl mit Freunden seinen Hochzeitstag, Charlotte wird aufgefordert, zu der Feier im Gasthaus Lechner, es ist das Nachbarhaus, zu kommen. Sie geht jene paar Schritte, die den Tod bedeuten.
Ein paar Tage später wird Charlotte Taitl wegen „freundschaftlichen Verkehrs mit Deutschblütigen“ verhaftet und nach Linz gebracht. Tochter Gertrude und die Cousine von Charlotte versuchen in Linz um ihre Freilassung zu bitten, doch es ist zu spät.
Charlotte Taitl wird ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht, ihr Mann Josef versucht sie dort noch einmal zu besuchen, er muss, ohne seine Frau noch einmal gesehen zu haben, abreisen.
Über Video wird ein Interview mit dem Zeitzeugen Roland Taitl, einem Neffen Josefs Taitls, eingespielt. Joschi liest aus einem Brief an seinen Bruder, in dem er die Todesumstände seiner Frau berichtet.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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